congreß als ausschließlich zulässige Apparate für den internationalen Telegraphen- Verkehr erklärt worden. Den ersten Typendruck-Telegraph construirte übrigens der Nordamerikaner Vail bereits im Jahre 1837; im Jahre 1840 folgte Bain und 1841 Wheatstone.
David Edwin Hughes wurde 1831 zu London geboren und kam 1838 nach Virginia, wo sich sein Vater als Pflanzer angesiedelt hatte. Seine bereits frühzeitig hoch entwickelte musikalische Begabung veranlaßte schon im Jahre 1850 seine Ernennung zum Professor an der Hochschule zu Barnstown in Kentucky. Hier ergab er sich einem eifrigen und so erfolgreichen Studium der Naturwissen- schaften, daß ihm bald auch der Lehrstuhl hiefür übertragen wurde. Auch dachte er damals schon über die Construction eines Typendruck-Telegraphen nach und widmete sich ausschließlich diesen Bestrebungen, als er sich im Jahre 1853 nach Aufgabe seiner Stellung nach Bowlinggreen zurückgezogen hatte. Im Jahre 1855 sah er seine Bemühungen von einem vollständigen Erfolge gekrönt. Es bildete sich nun eine Gesellschaft in New-York, welche den Betrieb des Typendruck-Telegraphen übernahm und Hughes selbst ging im Jahre 1857 nach Europa, um seinem Apparate Eingang zu verschaffen. Während er hierbei in England gar nichts erreichte, gelang es ihm sofort in Frankreich, von wo aus sein Apparat bald in alle übrigen europäischen Staaten gelangte. Der Typendruck-Telegraph von Hughes wurde im Jahre 1862 in Italien und England, 1865 in Rußland, 1866 in Preußen, 1867 in Oesterreich, 1869 in Bayern und Württemberg und 1872 bei der Submarine Telegraph Company eingeführt. Der Leistungen Hughes' auf dem Gebiete der Telephonie wurde bereits gedacht (Seite 892).
Auch der chemische Telegraph, zuerst durch Soemmerring construirt, wurde weiter ausgebildet. Allerdings mußte, um dies zu ermöglichen, zuerst Davy die Zerlegbarkeit der Salze durch den elektrischen Strom zeigen. Professor John Redman Coxe schlug, wie wir bereits erfahren haben, schon im Jahre 1810 vor, die zersetzende Wirkung des galvanischen Stromes auf Metallsalze zur Telegraphie zu benützen; sein Vorschlag nahm jedoch keine praktische Gestalt an. Ebenso wenig gelang es E. Davy im Jahre 1839, auf elektrochemischem Wege zu brauchbaren Resultaten zu gelangen. Wohl aber gelang es im Jahre 1842 Bain einen brauchbaren chemischen Telegraphen zu construiren.
Das Princip desselben ist folgendes: Das zu telegraphirende Wort wird aus großen einfachen Metall-Lettern a (Fig. 758) zusammengesetzt, welche man mit dem positiven Pole einer Batterie verbindet, deren negativer Pol zur Erde abgeleitet ist. In der Empfangsstation befindet sich eine mit der Erde in leitender Verbindung stehende Metallplatte, auf welcher das mit der zu zersetzenden Salz- lösung getränkte Papier aufgelegt ist. Die aus fünf Metallfedern gebildete Bürste b in der Aufgabsstation ist durch ein Kabel k k' mit einer ebensolchen Bürste b' in der Empfangsstation so verbunden, daß die erste Feder der Bürste b mit der ersten Feder der Bürste b', die zweite Feder von b mit der zweiten von b' u. s. w. durch je einen Kabeldraht miteinander in leitender Verbindung steht. Wird nun die Bürste b über die Metall-Lettern hinweggeführt und bewegt man gleichzeitig sowie gleichschnell die Bürste b' über das präparirte Papier auf der Metallplatte, so wird ein Stromkreis geschlossen, so oft eine Feder der Bürste b mit den Metall-Lettern in Berührung kommt. In der Figur z. B. hat die Feder 3 der Bürste b den schiefen Strich des Buchstabens N eben verlassen, die Feder 4 befindet sich gerade auf demselben und die Feder 5 ist eben im Begriffe, in Contact
congreß als ausſchließlich zuläſſige Apparate für den internationalen Telegraphen- Verkehr erklärt worden. Den erſten Typendruck-Telegraph conſtruirte übrigens der Nordamerikaner Vail bereits im Jahre 1837; im Jahre 1840 folgte Bain und 1841 Wheatſtone.
David Edwin Hughes wurde 1831 zu London geboren und kam 1838 nach Virginia, wo ſich ſein Vater als Pflanzer angeſiedelt hatte. Seine bereits frühzeitig hoch entwickelte muſikaliſche Begabung veranlaßte ſchon im Jahre 1850 ſeine Ernennung zum Profeſſor an der Hochſchule zu Barnſtown in Kentucky. Hier ergab er ſich einem eifrigen und ſo erfolgreichen Studium der Naturwiſſen- ſchaften, daß ihm bald auch der Lehrſtuhl hiefür übertragen wurde. Auch dachte er damals ſchon über die Conſtruction eines Typendruck-Telegraphen nach und widmete ſich ausſchließlich dieſen Beſtrebungen, als er ſich im Jahre 1853 nach Aufgabe ſeiner Stellung nach Bowlinggreen zurückgezogen hatte. Im Jahre 1855 ſah er ſeine Bemühungen von einem vollſtändigen Erfolge gekrönt. Es bildete ſich nun eine Geſellſchaft in New-York, welche den Betrieb des Typendruck-Telegraphen übernahm und Hughes ſelbſt ging im Jahre 1857 nach Europa, um ſeinem Apparate Eingang zu verſchaffen. Während er hierbei in England gar nichts erreichte, gelang es ihm ſofort in Frankreich, von wo aus ſein Apparat bald in alle übrigen europäiſchen Staaten gelangte. Der Typendruck-Telegraph von Hughes wurde im Jahre 1862 in Italien und England, 1865 in Rußland, 1866 in Preußen, 1867 in Oeſterreich, 1869 in Bayern und Württemberg und 1872 bei der Submarine Telegraph Company eingeführt. Der Leiſtungen Hughes’ auf dem Gebiete der Telephonie wurde bereits gedacht (Seite 892).
Auch der chemiſche Telegraph, zuerſt durch Soemmerring conſtruirt, wurde weiter ausgebildet. Allerdings mußte, um dies zu ermöglichen, zuerſt Davy die Zerlegbarkeit der Salze durch den elektriſchen Strom zeigen. Profeſſor John Redman Coxe ſchlug, wie wir bereits erfahren haben, ſchon im Jahre 1810 vor, die zerſetzende Wirkung des galvaniſchen Stromes auf Metallſalze zur Telegraphie zu benützen; ſein Vorſchlag nahm jedoch keine praktiſche Geſtalt an. Ebenſo wenig gelang es E. Davy im Jahre 1839, auf elektrochemiſchem Wege zu brauchbaren Reſultaten zu gelangen. Wohl aber gelang es im Jahre 1842 Bain einen brauchbaren chemiſchen Telegraphen zu conſtruiren.
Das Princip desſelben iſt folgendes: Das zu telegraphirende Wort wird aus großen einfachen Metall-Lettern a (Fig. 758) zuſammengeſetzt, welche man mit dem poſitiven Pole einer Batterie verbindet, deren negativer Pol zur Erde abgeleitet iſt. In der Empfangsſtation befindet ſich eine mit der Erde in leitender Verbindung ſtehende Metallplatte, auf welcher das mit der zu zerſetzenden Salz- löſung getränkte Papier aufgelegt iſt. Die aus fünf Metallfedern gebildete Bürſte b in der Aufgabsſtation iſt durch ein Kabel k k' mit einer ebenſolchen Bürſte b' in der Empfangsſtation ſo verbunden, daß die erſte Feder der Bürſte b mit der erſten Feder der Bürſte b', die zweite Feder von b mit der zweiten von b' u. ſ. w. durch je einen Kabeldraht miteinander in leitender Verbindung ſteht. Wird nun die Bürſte b über die Metall-Lettern hinweggeführt und bewegt man gleichzeitig ſowie gleichſchnell die Bürſte b' über das präparirte Papier auf der Metallplatte, ſo wird ein Stromkreis geſchloſſen, ſo oft eine Feder der Bürſte b mit den Metall-Lettern in Berührung kommt. In der Figur z. B. hat die Feder 3 der Bürſte b den ſchiefen Strich des Buchſtabens N eben verlaſſen, die Feder 4 befindet ſich gerade auf demſelben und die Feder 5 iſt eben im Begriffe, in Contact
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Nordamerikaner Vail bereits im Jahre 1837; im Jahre 1840 folgte Bain und
1841 Wheatſtone.
David Edwin Hughes wurde 1831 zu London geboren und kam 1838
nach Virginia, wo ſich ſein Vater als Pflanzer angeſiedelt hatte. Seine bereits
frühzeitig hoch entwickelte muſikaliſche Begabung veranlaßte ſchon im Jahre 1850
ſeine Ernennung zum Profeſſor an der Hochſchule zu Barnſtown in Kentucky.
Hier ergab er ſich einem eifrigen und ſo erfolgreichen Studium der Naturwiſſen-
ſchaften, daß ihm bald auch der Lehrſtuhl hiefür übertragen wurde. Auch dachte
er damals ſchon über die Conſtruction eines Typendruck-Telegraphen nach und
widmete ſich ausſchließlich dieſen Beſtrebungen, als er ſich im Jahre 1853 nach
Aufgabe ſeiner Stellung nach Bowlinggreen zurückgezogen hatte. Im Jahre 1855
ſah er ſeine Bemühungen von einem vollſtändigen Erfolge gekrönt. Es bildete ſich
nun eine Geſellſchaft in New-York, welche den Betrieb des Typendruck-Telegraphen
übernahm und Hughes ſelbſt ging im Jahre 1857 nach Europa, um ſeinem
Apparate Eingang zu verſchaffen. Während er hierbei in England gar nichts erreichte,
gelang es ihm ſofort in Frankreich, von wo aus ſein Apparat bald in alle
übrigen europäiſchen Staaten gelangte. Der Typendruck-Telegraph von Hughes
wurde im Jahre 1862 in Italien und England, 1865 in Rußland, 1866 in
Preußen, 1867 in Oeſterreich, 1869 in Bayern und Württemberg und 1872 bei
der Submarine Telegraph Company eingeführt. Der Leiſtungen Hughes’ auf
dem Gebiete der Telephonie wurde bereits gedacht (Seite 892).
Auch der chemiſche Telegraph, zuerſt durch Soemmerring conſtruirt,
wurde weiter ausgebildet. Allerdings mußte, um dies zu ermöglichen, zuerſt Davy
die Zerlegbarkeit der Salze durch den elektriſchen Strom zeigen. Profeſſor John
Redman Coxe ſchlug, wie wir bereits erfahren haben, ſchon im Jahre 1810 vor,
die zerſetzende Wirkung des galvaniſchen Stromes auf Metallſalze zur Telegraphie
zu benützen; ſein Vorſchlag nahm jedoch keine praktiſche Geſtalt an. Ebenſo wenig
gelang es E. Davy im Jahre 1839, auf elektrochemiſchem Wege zu brauchbaren
Reſultaten zu gelangen. Wohl aber gelang es im Jahre 1842 Bain einen
brauchbaren chemiſchen Telegraphen zu conſtruiren.
Das Princip desſelben iſt folgendes: Das zu telegraphirende Wort wird
aus großen einfachen Metall-Lettern a (Fig. 758) zuſammengeſetzt, welche man
mit dem poſitiven Pole einer Batterie verbindet, deren negativer Pol zur Erde
abgeleitet iſt. In der Empfangsſtation befindet ſich eine mit der Erde in leitender
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in der Aufgabsſtation iſt durch ein Kabel k k' mit einer ebenſolchen Bürſte b'
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durch je einen Kabeldraht miteinander in leitender Verbindung ſteht. Wird nun
die Bürſte b über die Metall-Lettern hinweggeführt und bewegt man gleichzeitig
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ſo wird ein Stromkreis geſchloſſen, ſo oft eine Feder der Bürſte b mit den
Metall-Lettern in Berührung kommt. In der Figur z. B. hat die Feder 3 der
Bürſte b den ſchiefen Strich des Buchſtabens N eben verlaſſen, die Feder 4
befindet ſich gerade auf demſelben und die Feder 5 iſt eben im Begriffe, in Contact
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Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 997. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/1011>, abgerufen am 23.11.2024.
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