Ulrich, Anton: Des Trojanischen Paridis Urtheil/ Von dem Goldenen Apffel der Eridis. Wolfenbüttel, 1662. Mercurius. Jch bin zwar nicht ein Mensch wie du / jedoch an klugen Sinnen / An Klugheit und Verstandt Werd ich mich dir / Du Ausbund aller Zier / Durch dieses Land / Und fast durch alle Welt dazu kaum ähnlich schätzen können. Paris. Woher kennstu denn mich? Mercurius. Wer so auf Erden lebet / Das er die Götter ehrt / Jst auch bey ihnen wol gehört; Wir rühmen sämptlich dich / Weil deine Trefligkeit auch in dem Himmel schwebet. Paris. So bistu noch ein Gott / ein Gott der mich und alles kennt? Mercurius. Ein Gott / der stets auf Flügeln rennt / Den grossen Wolckenbau durchzeucht / Und nach der Götter Willen / Bald hier bald dort hinfleucht. Paris. Mein Hertz besteht mit Eiß / Du Sprach- und RedeMeister / Du Todt- und Lebens-Meister Mercur, ich ehre dich / und gebe dir den Preis. Mercurius. Verblasse nicht / O Paris, hier vor mir / Faß dir nur einen Muth / du must es doch erfüllen / Was dir das Grosse Häupt der Götter leget für. Mercurius. Jch bin zwar nicht ein Mensch wie du / jedoch an klugen Sinnen / An Klugheit und Verstandt Werd ich mich dir / Du Ausbund aller Zier / Durch dieses Land / Und fast durch alle Welt dazu kaum ähnlich schätzen können. Paris. Woher kennstu denn mich? Mercurius. Wer so auf Erden lebet / Das er die Götter ehrt / Jst auch bey ihnen wol gehört; Wir rühmen sämptlich dich / Weil deine Trefligkeit auch in dem Himmel schwebet. Paris. So bistu noch ein Gott / ein Gott der mich und alles kennt? Mercurius. Ein Gott / der stets auf Flügeln rennt / Den grossen Wolckenbau durchzeucht / Und nach der Götter Willen / Bald hier bald dort hinfleucht. Paris. Mein Hertz besteht mit Eiß / Du Sprach- und RedeMeister / Du Todt- und Lebens-Meister Mercur, ich ehre dich / und gebe dir den Preis. Mercurius. Verblasse nicht / O Paris, hier vor mir / Faß dir nur einen Muth / du must es doch erfüllen / Was dir das Grosse Häupt der Götter leget für. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0005" n="[4]"/> <sp who="#Mercurius"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#aq">Mercurius.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Jch bin zwar nicht ein Mensch wie du / jedoch an klugen Sinnen /<lb/> An Klugheit und Verstandt<lb/> Werd ich mich dir /<lb/> Du Ausbund aller Zier /<lb/> Durch dieses Land /<lb/> Und fast durch alle Welt dazu kaum ähnlich schätzen können.</p> </sp><lb/> <sp who="#Paris"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#aq">Paris.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Woher kennstu denn mich?</p> </sp><lb/> <sp who="#Mercurius"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#aq">Mercurius.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Wer so auf Erden lebet /<lb/> Das er die Götter ehrt /<lb/> Jst auch bey ihnen wol gehört;<lb/> Wir rühmen sämptlich dich /<lb/> Weil deine Trefligkeit auch in dem Himmel schwebet.</p> </sp><lb/> <sp who="#Paris"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#aq">Paris.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>So bistu noch ein Gott / ein Gott der mich und alles kennt?</p> </sp><lb/> <sp who="#Mercurius"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#aq">Mercurius.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Ein Gott / der stets auf Flügeln rennt /<lb/> Den grossen Wolckenbau durchzeucht /<lb/> Und nach der Götter Willen /<lb/> Bald hier bald dort hinfleucht.</p> </sp><lb/> <sp who="#Paris"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#aq">Paris.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Mein Hertz besteht mit Eiß /<lb/> Du Sprach- und RedeMeister /<lb/> Du Todt- und Lebens-Meister<lb/><hi rendition="#aq">Mercur,</hi> ich ehre dich / und gebe dir den Preis.</p> </sp><lb/> <sp who="#Mercurius"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#aq">Mercurius.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Verblasse nicht / O <hi rendition="#aq">Paris,</hi> hier vor mir /<lb/> Faß dir nur einen Muth / du must es doch erfüllen /<lb/> Was dir das Grosse Häupt der Götter leget für.</p> </sp><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [[4]/0005]
Mercurius.
Jch bin zwar nicht ein Mensch wie du / jedoch an klugen Sinnen /
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Du Ausbund aller Zier /
Durch dieses Land /
Und fast durch alle Welt dazu kaum ähnlich schätzen können.
Paris.
Woher kennstu denn mich?
Mercurius.
Wer so auf Erden lebet /
Das er die Götter ehrt /
Jst auch bey ihnen wol gehört;
Wir rühmen sämptlich dich /
Weil deine Trefligkeit auch in dem Himmel schwebet.
Paris.
So bistu noch ein Gott / ein Gott der mich und alles kennt?
Mercurius.
Ein Gott / der stets auf Flügeln rennt /
Den grossen Wolckenbau durchzeucht /
Und nach der Götter Willen /
Bald hier bald dort hinfleucht.
Paris.
Mein Hertz besteht mit Eiß /
Du Sprach- und RedeMeister /
Du Todt- und Lebens-Meister
Mercur, ich ehre dich / und gebe dir den Preis.
Mercurius.
Verblasse nicht / O Paris, hier vor mir /
Faß dir nur einen Muth / du must es doch erfüllen /
Was dir das Grosse Häupt der Götter leget für.
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Zitationshilfe: | Ulrich, Anton: Des Trojanischen Paridis Urtheil/ Von dem Goldenen Apffel der Eridis. Wolfenbüttel, 1662, S. [4]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ulrich_paridis_1662/5>, abgerufen am 16.02.2025. |