Ulrich, Anton: Des Trojanischen Paridis Urtheil/ Von dem Goldenen Apffel der Eridis. Wolfenbüttel, 1662. Eine andere Schäfferin. Wir seynd auch hier / du Sonne dieser Felder / Dir deine Lust zu mehren / Nicht nur allein dem grossen Pan zu Ehren / Gebeut uns nur / du Zier der grünen Wälder. Chor der Hirten. Brechet Blumen / windet Kräntze / Last uns tantzen Lobe-Tänze. Paris. Jhr Hirten last die Melodeyen / Geht Schäfferinnen an den Reyhen / Geht last das Jubel schreyen / Erhebet euch einander stracks entgegen / Gott höret auch auf einen lauten Thon / Ein stummer Tantz und züchtiges Bewegen: Das hat zu rechter Zeit von ihm auch seinen Lohn / Was ohne Falsch zu seinem Ruhm geschicht / Es sey auch / wie es sey / dasselbe straft er nicht. Mercurius kömt an. Du / der du auch von Helden bist entsprossen / Und hier an diesem fromen Ort Dein Leben führest unverdrossen / Hör an das Wort / Das Jupiter der Höchste vor dich bringet. Paris. Wer bistu? sag es mir / Weil dein erhelter Blitz so plötzlich auf mich dringet / So mustu seyn ein Gott / ja oder hast was Göttliches an dir. Eine andere Schäfferin. Wir seynd auch hier / du Sonne dieser Felder / Dir deine Lust zu mehren / Nicht nur allein dem grossen Pan zu Ehren / Gebeut uns nur / du Zier der grünen Wälder. Chor der Hirten. Brechet Blumen / windet Kräntze / Last uns tantzen Lobe-Tänze. Paris. Jhr Hirten last die Melodeyen / Geht Schäfferinnen an den Reyhen / Geht last das Jubel schreyen / Erhebet euch einander stracks entgegen / Gott höret auch auf einen lauten Thon / Ein stummer Tantz und züchtiges Bewegen: Das hat zu rechter Zeit von ihm auch seinen Lohn / Was ohne Falsch zu seinem Ruhm geschicht / Es sey auch / wie es sey / dasselbe straft er nicht. Mercurius kömt an. Du / der du auch von Helden bist entsprossen / Und hier an diesem fromen Ort Dein Leben führest unverdrossen / Hör an das Wort / Das Jupiter der Höchste vor dich bringet. Paris. Wer bistu? sag es mir / Weil dein erhelter Blitz so plötzlich auf mich dringet / So mustu seyn ein Gott / ja oder hast was Göttliches an dir. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0004" n="[3]"/> <sp who="#Eine_andere_Schäfferin"> <speaker> <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Eine andere Schäfferin</hi>.</hi> </speaker><lb/> <p>Wir seynd auch hier / du Sonne dieser Felder /<lb/> Dir deine Lust zu mehren /<lb/> Nicht nur allein dem grossen <hi rendition="#aq">Pan</hi> zu Ehren /<lb/> Gebeut uns nur / du Zier der grünen Wälder.</p> </sp><lb/> <sp who="#Chor_der_Hirten"> <speaker> <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Chor der Hirten</hi>.</hi> </speaker><lb/> <p>Brechet Blumen / windet Kräntze /<lb/> Last uns tantzen Lobe-Tänze.</p> </sp><lb/> <sp who="#Paris"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#aq">Paris.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Jhr Hirten last die Melodeyen /<lb/> Geht Schäfferinnen an den Reyhen /<lb/> Geht last das Jubel schreyen /<lb/> Erhebet euch einander stracks entgegen /<lb/> Gott höret auch auf einen lauten Thon /<lb/> Ein stummer Tantz und züchtiges Bewegen:<lb/> Das hat zu rechter Zeit von ihm auch seinen Lohn /<lb/> Was ohne Falsch zu seinem Ruhm geschicht /<lb/> Es sey auch / wie es sey / dasselbe straft er nicht.</p> </sp><lb/> <sp who="#Mercurius"> <speaker> <hi rendition="#aq #c">Mercurius</hi> </speaker> <stage> <hi rendition="#c #fr">kömt an.</hi> </stage><lb/> <p>Du / der du auch von Helden bist entsprossen /<lb/> Und hier an diesem fromen Ort<lb/> Dein Leben führest unverdrossen /<lb/> Hör an das Wort /<lb/> Das <hi rendition="#aq">Jupiter</hi> der Höchste vor dich bringet.</p> </sp><lb/> <sp who="#Paris"> <speaker> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#c">Paris.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Wer bistu? sag es mir /<lb/> Weil dein erhelter Blitz so plötzlich auf mich dringet /<lb/> So mustu seyn ein Gott / ja oder hast was Göttliches an dir.</p> </sp><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [[3]/0004]
Eine andere Schäfferin.
Wir seynd auch hier / du Sonne dieser Felder /
Dir deine Lust zu mehren /
Nicht nur allein dem grossen Pan zu Ehren /
Gebeut uns nur / du Zier der grünen Wälder.
Chor der Hirten.
Brechet Blumen / windet Kräntze /
Last uns tantzen Lobe-Tänze.
Paris.
Jhr Hirten last die Melodeyen /
Geht Schäfferinnen an den Reyhen /
Geht last das Jubel schreyen /
Erhebet euch einander stracks entgegen /
Gott höret auch auf einen lauten Thon /
Ein stummer Tantz und züchtiges Bewegen:
Das hat zu rechter Zeit von ihm auch seinen Lohn /
Was ohne Falsch zu seinem Ruhm geschicht /
Es sey auch / wie es sey / dasselbe straft er nicht.
Mercurius kömt an.
Du / der du auch von Helden bist entsprossen /
Und hier an diesem fromen Ort
Dein Leben führest unverdrossen /
Hör an das Wort /
Das Jupiter der Höchste vor dich bringet.
Paris.
Wer bistu? sag es mir /
Weil dein erhelter Blitz so plötzlich auf mich dringet /
So mustu seyn ein Gott / ja oder hast was Göttliches an dir.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/ulrich_paridis_1662 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/ulrich_paridis_1662/4 |
Zitationshilfe: | Ulrich, Anton: Des Trojanischen Paridis Urtheil/ Von dem Goldenen Apffel der Eridis. Wolfenbüttel, 1662, S. [3]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ulrich_paridis_1662/4>, abgerufen am 30.07.2024. |