Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Tuckermann, Peter: Antwort Auff Ehrn Pavli Steinii Hoffpredigers zu Cassel Rettung : Auff der hohen Obrigkeit empfangenen sonderbaren Befehl gestelt. Wolfenbüttel, 1619.

Bild:
<< vorherige Seite

also aus / alß wenn wir eben also davon lehreten / wie die reformirten Kirchen / vnd sie in Hessen davon lehren: Aber daß das falsch sey / ist droben im dritten Puncten gnugsam bewiesen. Wir wollens aber alhie acceptiren das sie also davon lehren / wie wir: Derwegen werden sie hinfort mit vns die disputation in die Himmlische Schule sparen / vnd sie nicht nach Zwinglischer Art vnd aus denen Gründen / durch welche GOttes Hand vnd Allmacht in recessu verkürtzt werden muß / negiren, verwerffen / verdammen / vnnd für Irrthumb außschreyen / wie von jhnen biß anhero geschehen. Thun sie aber das gegenspiel / so straffen sie sich selbst Lügen / vnd kan jederman daraus erkennen / was sie für Leute seyn.

2. Habe ich geschrieben in meiner Antwort / daß Christus bey den Gleubigen vnd seiner Kirchen sey / nicht allein nach seiner Göttlichen Natur / wie Ehr Stein vnd die Calvinisten fürgeben / sondern auch nach seiner Menschlichen Natur in der Persöhnlichen vereinigung welches Ehr Stein vnd die Calvinisten leugnen. Ich habe dazu angezogen den Spruch Matth. 18. Wo zween oder drey versamlet sein in meinem Nahmen / da bin ich mitten vnter jhnen. Vnd Matth 28. Ich bin bey euch alle Tage biß an der Welt ende. Hie rettet sich Ehr Stein in seiner Rettung wieder Herrn D. Mentzerum, vnd auch wieder mich. Wie er sich wieder Herrn D. Mentzerum rettet / solches wird der Herr D. wol wieder zuretten wissen Wieder mich aber rettet er sich also: Es lest sich gar nicht hören / wenn Ehr Tückerman in seiner Antwort setzet: Der gantze Christus in Göttlicher vnd Menschlicher Natur stehet da / vnnd sagt: Ich bin bey euch alle Tage: Ergo so ist diß von Christo nach beyden Naturen zuverstehen. Den was ist diß für eine consequentz? Eben auff den schlag liesse sich aus lohan: 12 v. 8. Armen habt jhr allezeit / mich aber habt jhr nicht allezeit / dieses schliessen / daß Christus gar nicht nach keiner Natur bey vns auff

also aus / alß wenn wir eben also davon lehreten / wie die reformirten Kirchen / vnd sie in Hessen davon lehren: Aber daß das falsch sey / ist droben im dritten Puncten gnugsam bewiesen. Wir wollens aber alhie acceptiren das sie also davon lehren / wie wir: Derwegen werden sie hinfort mit vns die disputation in die Him̃lische Schule sparen / vnd sie nicht nach Zwinglischer Art vnd aus denen Gründen / durch welche GOttes Hand vnd Allmacht in recessu verkürtzt werden muß / negiren, verwerffen / verdammen / vnnd für Irrthumb außschreyen / wie von jhnen biß anhero geschehen. Thun sie aber das gegenspiel / so straffen sie sich selbst Lügen / vnd kan jederman daraus erkennen / was sie für Leute seyn.

2. Habe ich geschrieben in meiner Antwort / daß Christus bey den Gleubigen vnd seiner Kirchen sey / nicht allein nach seiner Göttlichen Natur / wie Ehr Stein vnd die Calvinisten fürgeben / sondern auch nach seiner Menschlichen Natur in der Persöhnlichen vereinigung welches Ehr Stein vnd die Calvinisten leugnen. Ich habe dazu angezogen den Spruch Matth. 18. Wo zween oder drey versamlet sein in meinem Nahmen / da bin ich mitten vnter jhnen. Vnd Matth 28. Ich bin bey euch alle Tage biß an der Welt ende. Hie rettet sich Ehr Stein in seiner Rettung wieder Herrn D. Mentzerum, vnd auch wieder mich. Wie er sich wieder Herrn D. Mentzerum rettet / solches wird der Herr D. wol wieder zuretten wissen Wieder mich aber rettet er sich also: Es lest sich gar nicht hören / wenn Ehr Tückerman in seiner Antwort setzet: Der gantze Christus in Göttlicher vnd Menschlicher Natur stehet da / vnnd sagt: Ich bin bey euch alle Tage: Ergo so ist diß von Christo nach beyden Naturen zuverstehen. Den was ist diß für eine consequentz? Eben auff den schlag liesse sich aus lohan: 12 v. 8. Armen habt jhr allezeit / mich aber habt jhr nicht allezeit / dieses schliessen / daß Christus gar nicht nach keiner Natur bey vns auff

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0025"/>
also aus / alß wenn wir eben also davon            lehreten / wie die reformirten Kirchen / vnd sie in Hessen davon lehren: Aber daß das            falsch sey / ist droben im dritten Puncten gnugsam bewiesen. Wir wollens aber alhie            acceptiren das sie also davon lehren / wie wir: Derwegen werden sie hinfort mit vns die            disputation in die Him&#x0303;lische Schule sparen / vnd sie nicht nach Zwinglischer Art            vnd aus denen Gründen / durch welche GOttes Hand vnd Allmacht in recessu verkürtzt werden            muß / negiren, verwerffen / verdammen / vnnd für Irrthumb außschreyen / wie von jhnen biß            anhero geschehen. Thun sie aber das gegenspiel / so straffen sie sich selbst Lügen / vnd            kan jederman daraus erkennen / was sie für Leute seyn.</p>
        <p>2. Habe ich geschrieben in meiner Antwort / daß Christus bey den Gleubigen vnd seiner            Kirchen sey / nicht allein nach seiner Göttlichen Natur / wie Ehr Stein vnd die            Calvinisten fürgeben / sondern auch nach seiner Menschlichen Natur in der Persöhnlichen            vereinigung welches Ehr Stein vnd die Calvinisten leugnen. Ich habe dazu angezogen den            Spruch Matth. 18. Wo zween oder drey versamlet sein in meinem Nahmen / da bin ich mitten            vnter jhnen. Vnd Matth 28. Ich bin bey euch alle Tage biß an der Welt ende. Hie rettet            sich Ehr Stein in seiner Rettung wieder Herrn D. Mentzerum, vnd auch wieder mich. Wie er            sich wieder Herrn D. Mentzerum rettet / solches wird der Herr D. wol wieder zuretten            wissen Wieder mich aber rettet er sich also: Es lest sich gar nicht hören / wenn Ehr            Tückerman in seiner Antwort setzet: Der gantze Christus in Göttlicher vnd Menschlicher            Natur stehet da / vnnd sagt: Ich bin bey euch alle Tage: Ergo so ist diß von Christo nach            beyden Naturen zuverstehen. Den was ist diß für eine consequentz? Eben auff den schlag            liesse sich aus lohan: 12 v. 8. Armen habt jhr allezeit / mich aber habt jhr nicht            allezeit / dieses schliessen / daß Christus gar nicht nach keiner Natur bey vns auff
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0025] also aus / alß wenn wir eben also davon lehreten / wie die reformirten Kirchen / vnd sie in Hessen davon lehren: Aber daß das falsch sey / ist droben im dritten Puncten gnugsam bewiesen. Wir wollens aber alhie acceptiren das sie also davon lehren / wie wir: Derwegen werden sie hinfort mit vns die disputation in die Him̃lische Schule sparen / vnd sie nicht nach Zwinglischer Art vnd aus denen Gründen / durch welche GOttes Hand vnd Allmacht in recessu verkürtzt werden muß / negiren, verwerffen / verdammen / vnnd für Irrthumb außschreyen / wie von jhnen biß anhero geschehen. Thun sie aber das gegenspiel / so straffen sie sich selbst Lügen / vnd kan jederman daraus erkennen / was sie für Leute seyn. 2. Habe ich geschrieben in meiner Antwort / daß Christus bey den Gleubigen vnd seiner Kirchen sey / nicht allein nach seiner Göttlichen Natur / wie Ehr Stein vnd die Calvinisten fürgeben / sondern auch nach seiner Menschlichen Natur in der Persöhnlichen vereinigung welches Ehr Stein vnd die Calvinisten leugnen. Ich habe dazu angezogen den Spruch Matth. 18. Wo zween oder drey versamlet sein in meinem Nahmen / da bin ich mitten vnter jhnen. Vnd Matth 28. Ich bin bey euch alle Tage biß an der Welt ende. Hie rettet sich Ehr Stein in seiner Rettung wieder Herrn D. Mentzerum, vnd auch wieder mich. Wie er sich wieder Herrn D. Mentzerum rettet / solches wird der Herr D. wol wieder zuretten wissen Wieder mich aber rettet er sich also: Es lest sich gar nicht hören / wenn Ehr Tückerman in seiner Antwort setzet: Der gantze Christus in Göttlicher vnd Menschlicher Natur stehet da / vnnd sagt: Ich bin bey euch alle Tage: Ergo so ist diß von Christo nach beyden Naturen zuverstehen. Den was ist diß für eine consequentz? Eben auff den schlag liesse sich aus lohan: 12 v. 8. Armen habt jhr allezeit / mich aber habt jhr nicht allezeit / dieses schliessen / daß Christus gar nicht nach keiner Natur bey vns auff

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/tuckermann_steinii_1619
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/tuckermann_steinii_1619/25
Zitationshilfe: Tuckermann, Peter: Antwort Auff Ehrn Pavli Steinii Hoffpredigers zu Cassel Rettung : Auff der hohen Obrigkeit empfangenen sonderbaren Befehl gestelt. Wolfenbüttel, 1619, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tuckermann_steinii_1619/25>, abgerufen am 24.11.2024.