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Tuckermann, Peter: Antwort Auff Ehrn Pavli Steinii Hoffpredigers zu Cassel Rettung : Auff der hohen Obrigkeit empfangenen sonderbaren Befehl gestelt. Wolfenbüttel, 1619.

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Erden wehre / dieweil der gantze Christus in Göttlicher vnnd Menschlicher Natur da stehet / vnd sagt: Mich habt jhr nicht allezeit / etc.

Diß ist Ehr Steins Rettung / vnd ist dazu eine sehr starcke instantz wie Ehr Stein sich lesset bedüncken / die es wol thun sol: Aber wir wollen sie besehen. Christus sagt / Armen habe jhr allezeit / mich aber habt jhr nicht allezeit. Hie setzet Christus der Armen gegenwart vnd seine gegenwart gegen einander vnd zeiget an / Armen werden sie allezeit haben / daß sie nemlich sehen / vnd jhnen guts thun können: Aber also werden sie jhn nicht allezeit bey sich haben. Das ist traun vom gantzen Christo nach bey den Naturen zuverstehen / den nach beyden Naturen ist er nicht mehr bey vns / wie die Armen bey vns seyn / daß wir jhn solten sehen vnd jhme leiblich Guts thun können oder dürffen / wie wir die Armen sehen vnd jhnen Guts thun. Weils demnach alhie von dem gantzen Christo nach beyden Naturen zuverstehen / welches ich Ehrn Steinio nach gebe / vnd ja dazu sage / daß Christus nach keiner Natur bey vns auff Erden sey / wie die Armen bey vns seyn: So muß auch Ehr Stein nolens volens mir nach geben / da der gantze Christus in Göttlicher vnd Menschlicher Natur stehet vnd sagt: Ich bin bey euch alle Tage / daß dasselbe von dem gantzen Christo nach beyden Naturen zuverstehen sey: Bevorab weil Christo auch das nach seiner Menschheit in heiliger Schrifft zugelegt ist / welches durch diese der Kirchen vnd den Gleubigen sonderlich versprochenene vnnd von der algemeinen gegenwart vnterschiedene praesentz vnd gegenwarteigentlich verrichtet wird. Also siehet Ehr Stein / wie er in seiner Rettung mit seiner instantz bestehe.

Die Wort Philippi, die ich alhie angezogen / da er von diesem Spruch an Oecolam padium sthreibt: Vbi non necesse est divellere a divinitate humanitatem, gehet Ehr Stein sein fürbey / den wo Philippus gut Luttherisch / da lassen jhn die

Erden wehre / dieweil der gantze Christus in Göttlicher vnnd Menschlicher Natur da stehet / vnd sagt: Mich habt jhr nicht allezeit / etc.

Diß ist Ehr Steins Rettung / vnd ist dazu eine sehr starcke instantz wie Ehr Stein sich lesset bedüncken / die es wol thun sol: Aber wir wollen sie besehen. Christus sagt / Armen habe jhr allezeit / mich aber habt jhr nicht allezeit. Hie setzet Christus der Armen gegenwart vnd seine gegenwart gegen einander vnd zeiget an / Armen werden sie allezeit haben / daß sie nemlich sehen / vnd jhnen guts thun können: Aber also werden sie jhn nicht allezeit bey sich haben. Das ist traun vom gantzen Christo nach bey den Naturen zuverstehen / den nach beyden Naturen ist er nicht mehr bey vns / wie die Armen bey vns seyn / daß wir jhn solten sehen vnd jhme leiblich Guts thun können oder dürffen / wie wir die Armen sehen vnd jhnen Guts thun. Weils demnach alhie von dem gantzen Christo nach beyden Naturen zuverstehen / welches ich Ehrn Steinio nach gebe / vnd ja dazu sage / daß Christus nach keiner Natur bey vns auff Erden sey / wie die Armen bey vns seyn: So muß auch Ehr Stein nolens volens mir nach geben / da der gantze Christus in Göttlicher vnd Menschlicher Natur stehet vnd sagt: Ich bin bey euch alle Tage / daß dasselbe von dem gantzen Christo nach beyden Naturen zuverstehen sey: Bevorab weil Christo auch das nach seiner Menschheit in heiliger Schrifft zugelegt ist / welches durch diese der Kirchen vnd den Gleubigen sonderlich versprochenene vnnd von der algemeinen gegenwart vnterschiedene praesentz vnd gegenwarteigentlich verrichtet wird. Also siehet Ehr Stein / wie er in seiner Rettung mit seiner instantz bestehe.

Die Wort Philippi, die ich alhie angezogen / da er von diesem Spruch an Oecolam padium sthreibt: Vbi non necesse est divellere â divinitate humanitatem, gehet Ehr Stein sein fürbey / den wo Philippus gut Luttherisch / da lassen jhn die

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[0026] Erden wehre / dieweil der gantze Christus in Göttlicher vnnd Menschlicher Natur da stehet / vnd sagt: Mich habt jhr nicht allezeit / etc. Diß ist Ehr Steins Rettung / vnd ist dazu eine sehr starcke instantz wie Ehr Stein sich lesset bedüncken / die es wol thun sol: Aber wir wollen sie besehen. Christus sagt / Armen habe jhr allezeit / mich aber habt jhr nicht allezeit. Hie setzet Christus der Armen gegenwart vnd seine gegenwart gegen einander vnd zeiget an / Armen werden sie allezeit haben / daß sie nemlich sehen / vnd jhnen guts thun können: Aber also werden sie jhn nicht allezeit bey sich haben. Das ist traun vom gantzen Christo nach bey den Naturen zuverstehen / den nach beyden Naturen ist er nicht mehr bey vns / wie die Armen bey vns seyn / daß wir jhn solten sehen vnd jhme leiblich Guts thun können oder dürffen / wie wir die Armen sehen vnd jhnen Guts thun. Weils demnach alhie von dem gantzen Christo nach beyden Naturen zuverstehen / welches ich Ehrn Steinio nach gebe / vnd ja dazu sage / daß Christus nach keiner Natur bey vns auff Erden sey / wie die Armen bey vns seyn: So muß auch Ehr Stein nolens volens mir nach geben / da der gantze Christus in Göttlicher vnd Menschlicher Natur stehet vnd sagt: Ich bin bey euch alle Tage / daß dasselbe von dem gantzen Christo nach beyden Naturen zuverstehen sey: Bevorab weil Christo auch das nach seiner Menschheit in heiliger Schrifft zugelegt ist / welches durch diese der Kirchen vnd den Gleubigen sonderlich versprochenene vnnd von der algemeinen gegenwart vnterschiedene praesentz vnd gegenwarteigentlich verrichtet wird. Also siehet Ehr Stein / wie er in seiner Rettung mit seiner instantz bestehe. Die Wort Philippi, die ich alhie angezogen / da er von diesem Spruch an Oecolam padium sthreibt: Vbi non necesse est divellere â divinitate humanitatem, gehet Ehr Stein sein fürbey / den wo Philippus gut Luttherisch / da lassen jhn die

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Zitationshilfe: Tuckermann, Peter: Antwort Auff Ehrn Pavli Steinii Hoffpredigers zu Cassel Rettung : Auff der hohen Obrigkeit empfangenen sonderbaren Befehl gestelt. Wolfenbüttel, 1619, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tuckermann_steinii_1619/26>, abgerufen am 24.11.2024.