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Tuckermann, Peter: Antwort Auff Ehrn Pavli Steinii Hoffpredigers zu Cassel Rettung : Auff der hohen Obrigkeit empfangenen sonderbaren Befehl gestelt. Wolfenbüttel, 1619.

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Leib vnd Blut Christi im Abendmahl alhie auff Erden gegenwertig vnd fürhanden sein oder nicht / daß ist gleichfals Ehrn Steins angeben noch ein solch ding / darauff der Grund der Säligkeit nicht beruhet / oder welches zum Grund der Säligkeit nicht gehöret / vnd man derwegen ohne das / man gleube oder lasse es wol selig kan werden. So gleube es Ehr Stein vnd alle seine Calvinische Rotte nicht / wie sie es auch nicht gleuben / er lasse es vns aber gleuben / was gehet jhn das an? kan er doch / wenn ers schon nicht gleubet / wie er sich bedüncken lesset / Sälig werden / vnd vns das wirs gleuben / verdammet es nicht. Darumb thut er sehr vbel / daß er darvber so viel wunders machet / einen langen Senff daher schmieret / vnd allen fleiß anwendet / daß er dem HErrn JEsu in den Worten seines Testaments ins Angesicht / vnd seiner rechtgleubigen Kirchen wiederspreche. Was ist des wiedersprechens nötig / vnd der Zerrat brechung der Wort Christi / wens nicht mit zum Grund der Säligkeit gehöret / vnd man ohne das wol kan Sälig werden? Was sagt aber S. Paulus 1 Cor 11. Er isset vnd trincket jhme selber das Gerichte / damit daß er nicht vnterscheidet den Leib des HErrn

Gleiche meinung hats nach Ehrn Steins Kopff / mit dem was noch von der ewigen Gnadenwahl streitig ist. Es gehet den Grund der Säligkeit nicht an / wie Ehr Stein für gibt / vnd man kan doch wol Sälig werden / darumb nicht wert / daß ich alhie wieder einen solchen Menschen Wort verlieren vnd verfpillen sol. Vnd ob ich wol begehreter möchte sich dieses Puneten halben erkleren / ob er mit meiner Predigt vom Cananeischen Weiblein / darin die Lehr von der Gnadenwahl berüret / einig / wie sein Landes fürst vnd Herr sich dahin erkleret / daß S. F. G. damit einig / so hat doch Ehr Steinius es nicht mit einem einigen Wort in seiner Rettung gedacht / sondern im Grund ist er dawieder. Weil er aber davon still schweiget stelle ichs dahin / vnd wil hie Ehrn Stein vnd seinem anhang geraten haben / daß sie nur dabey bleiben vnd alles so gering schätzig halten / dz eins vnd anders nicht zun

Leib vnd Blut Christi im Abendmahl alhie auff Erden gegenwertig vnd fürhanden sein oder nicht / daß ist gleichfals Ehrn Steins angeben noch ein solch ding / darauff der Grund der Säligkeit nicht beruhet / oder welches zum Grund der Säligkeit nicht gehöret / vnd man derwegen ohne das / man gleube oder lasse es wol selig kan werden. So gleube es Ehr Stein vnd alle seine Calvinische Rotte nicht / wie sie es auch nicht gleuben / er lasse es vns aber gleuben / was gehet jhn das an? kan er doch / wenn ers schon nicht gleubet / wie er sich bedüncken lesset / Sälig werden / vnd vns das wirs gleuben / verdammet es nicht. Darumb thut er sehr vbel / daß er darvber so viel wunders machet / einen langen Senff daher schmieret / vnd allen fleiß anwendet / daß er dem HErrn JEsu in den Worten seines Testaments ins Angesicht / vnd seiner rechtgleubigen Kirchen wiederspreche. Was ist des wiedersprechens nötig / vnd der Zerrat brechung der Wort Christi / wens nicht mit zum Grund der Säligkeit gehöret / vnd man ohne das wol kan Sälig werden? Was sagt aber S. Paulus 1 Cor 11. Er isset vnd trincket jhme selber das Gerichte / damit daß er nicht vnterscheidet den Leib des HErrn

Gleiche meinung hats nach Ehrn Steins Kopff / mit dem was noch von der ewigen Gnadenwahl streitig ist. Es gehet den Grund der Säligkeit nicht an / wie Ehr Stein für gibt / vnd man kan doch wol Sälig werden / darumb nicht wert / daß ich alhie wieder einen solchen Menschen Wort verlieren vnd verfpillen sol. Vnd ob ich wol begehreter möchte sich dieses Puneten halben erkleren / ob er mit meiner Predigt vom Cananeischen Weiblein / darin die Lehr von der Gnadenwahl berüret / einig / wie sein Landes fürst vñ Herr sich dahin erkleret / daß S. F. G. damit einig / so hat doch Ehr Steinius es nicht mit einem einigen Wort in seiner Rettung gedacht / sondern im Grund ist er dawieder. Weil er aber davon still schweiget stelle ichs dahin / vnd wil hie Ehrn Stein vñ seinem anhang geratẽ habẽ / daß sie nur dabey bleibẽ vñ alles so gering schätzig haltẽ / dz eins vñ anders nicht zũ

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[0023] Leib vnd Blut Christi im Abendmahl alhie auff Erden gegenwertig vnd fürhanden sein oder nicht / daß ist gleichfals Ehrn Steins angeben noch ein solch ding / darauff der Grund der Säligkeit nicht beruhet / oder welches zum Grund der Säligkeit nicht gehöret / vnd man derwegen ohne das / man gleube oder lasse es wol selig kan werden. So gleube es Ehr Stein vnd alle seine Calvinische Rotte nicht / wie sie es auch nicht gleuben / er lasse es vns aber gleuben / was gehet jhn das an? kan er doch / wenn ers schon nicht gleubet / wie er sich bedüncken lesset / Sälig werden / vnd vns das wirs gleuben / verdammet es nicht. Darumb thut er sehr vbel / daß er darvber so viel wunders machet / einen langen Senff daher schmieret / vnd allen fleiß anwendet / daß er dem HErrn JEsu in den Worten seines Testaments ins Angesicht / vnd seiner rechtgleubigen Kirchen wiederspreche. Was ist des wiedersprechens nötig / vnd der Zerrat brechung der Wort Christi / wens nicht mit zum Grund der Säligkeit gehöret / vnd man ohne das wol kan Sälig werden? Was sagt aber S. Paulus 1 Cor 11. Er isset vnd trincket jhme selber das Gerichte / damit daß er nicht vnterscheidet den Leib des HErrn Gleiche meinung hats nach Ehrn Steins Kopff / mit dem was noch von der ewigen Gnadenwahl streitig ist. Es gehet den Grund der Säligkeit nicht an / wie Ehr Stein für gibt / vnd man kan doch wol Sälig werden / darumb nicht wert / daß ich alhie wieder einen solchen Menschen Wort verlieren vnd verfpillen sol. Vnd ob ich wol begehreter möchte sich dieses Puneten halben erkleren / ob er mit meiner Predigt vom Cananeischen Weiblein / darin die Lehr von der Gnadenwahl berüret / einig / wie sein Landes fürst vñ Herr sich dahin erkleret / daß S. F. G. damit einig / so hat doch Ehr Steinius es nicht mit einem einigen Wort in seiner Rettung gedacht / sondern im Grund ist er dawieder. Weil er aber davon still schweiget stelle ichs dahin / vnd wil hie Ehrn Stein vñ seinem anhang geratẽ habẽ / daß sie nur dabey bleibẽ vñ alles so gering schätzig haltẽ / dz eins vñ anders nicht zũ

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Zitationshilfe: Tuckermann, Peter: Antwort Auff Ehrn Pavli Steinii Hoffpredigers zu Cassel Rettung : Auff der hohen Obrigkeit empfangenen sonderbaren Befehl gestelt. Wolfenbüttel, 1619, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tuckermann_steinii_1619/23>, abgerufen am 28.04.2024.