Tuckermann, Peter: Hüldigungs Predigt/ Gethan zu Braunschweig im Thumb. Wolfenbüttel, 1616.zuthun / jhr Auge sol sein nicht schonen / Rom. 13. Die Gewaltigen sind den bösen Wercken zufürchten: Thustu Böses / so fürchte dich / den sie tregt das Schwert nicht vmbsonst / sie ist GOTTes Dienerin / eine Racherin vber den der böses thut / 1. Pet. 2. Zur Rach vber die Vbeltheter. So hat Moses die Vbeltheter gestrafft / vnd Steinigen lassen: Josua den Achan: Salomo den Simei vnd Jacob. Vnd von Josia stehet geschrieben: 2. Reg. 23. Er habe außgefeget alle Warsager / Zeichendeuter / Bilder vnd Götzen vnnd alle Grewel im Lande Juda vnnd zu Jerusalem ersehen worden. Denen sollen noch auff den heutigen Tag Fürsten vnd die im Oberkeitstande seyn / folgen: Doch sol bey solchem ernst vnd strenge bescheidenheit / klugheit vnd fürsichtigkeit sein / auff daß sie ohn der andern verderben straffen / wie dasselbe David hat wissen in acht zunehmen bey seinem Häuptman Joab / der that zweene böse Tück / vnd erwürget verrehterisch zween fromme Häuptmenner / damit er zweymahl den Tod (Lutherus ibidem) redlich verdient hatte / noch tödter er jhn nicht bey seinem Leben / sondern befahl es seinem Sohn Salomon / ohnzweyffel darumb / daß ers nicht könte ohne grossen Schaden vnd Rumor thun. Also muß auch Oberkeit die Bösen straffen / daß sie nicht ein Leffel auffhebe vnd zutrette eine Schüssel / vnnd bring vmb eines Scheddels willen Land vnd Leute in noth / vnd mache das Land voll Wittwen vnnd Weysen: sondern muß sich richten nach dem Sprichwort / qui nescit dissimulare, nescit imperere, wer nicht kan durch die Finger sehen / kan nicht Regleren: Saul da er erst zum Regiment kam / vnd noch fromb war / wüste er durch die Finger zusehen / den da er verachtet ward / vnd ohn Auffruhr vnd verderben der Vnschüldigen die Verächter nicht straffen könte / thete er als hörete ers nicht / welches jhm zum Ruhm vnnd Ehren angezogen wird / Samuel. 10. So stillete zuthun / jhr Auge sol sein nicht schonen / Rom. 13. Die Gewaltigen sind den bösen Wercken zufürchten: Thustu Böses / so fürchte dich / den sie tregt das Schwert nicht vmbsonst / sie ist GOTTes Dienerin / eine Racherin vber den der böses thut / 1. Pet. 2. Zur Rach vber die Vbeltheter. So hat Moses die Vbeltheter gestrafft / vnd Steinigen lassen: Josua den Achan: Salomo den Simei vnd Jacob. Vnd von Josia stehet geschrieben: 2. Reg. 23. Er habe außgefeget alle Warsager / Zeichendeuter / Bilder vnd Götzen vnnd alle Grewel im Lande Juda vnnd zu Jerusalem ersehen worden. Denen sollen noch auff den heutigen Tag Fürsten vnd die im Oberkeitstande seyn / folgen: Doch sol bey solchem ernst vnd strenge bescheidenheit / klugheit vnd fürsichtigkeit sein / auff daß sie ohn der andern verderben straffen / wie dasselbe David hat wissen in acht zunehmen bey seinem Häuptman Joab / der that zweene böse Tück / vnd erwürget verrehterisch zween fromme Häuptmenner / damit er zweymahl den Tod (Lutherus ibidem) redlich verdient hatte / noch tödter er jhn nicht bey seinem Leben / sondern befahl es seinem Sohn Salomon / ohnzweyffel darumb / daß ers nicht könte ohne grossen Schaden vnd Rumor thun. Also muß auch Oberkeit die Bösen straffen / daß sie nicht ein Leffel auffhebe vnd zutrette eine Schüssel / vnnd bring vmb eines Scheddels willen Land vnd Leute in noth / vnd mache das Land voll Wittwen vnnd Weysen: sondern muß sich richten nach dem Sprichwort / qui nescit dissimulare, nescit imperere, wer nicht kan durch die Finger sehen / kan nicht Regleren: Saul da er erst zum Regiment kam / vnd noch fromb war / wüste er durch die Finger zusehen / den da er verachtet ward / vñ ohn Auffruhr vnd verderben der Vnschüldigen die Verächter nicht straffen könte / thete er als hörete ers nicht / welches jhm zum Ruhm vnnd Ehren angezogen wird / Samuel. 10. So stillete <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0027"/> zuthun / jhr Auge sol sein nicht schonen / Rom. 13. Die Gewaltigen sind den bösen Wercken zufürchten: Thustu Böses / so fürchte dich / den sie tregt das Schwert nicht vmbsonst / sie ist GOTTes Dienerin / eine Racherin vber den der böses thut / 1. Pet. 2. 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zuthun / jhr Auge sol sein nicht schonen / Rom. 13. Die Gewaltigen sind den bösen Wercken zufürchten: Thustu Böses / so fürchte dich / den sie tregt das Schwert nicht vmbsonst / sie ist GOTTes Dienerin / eine Racherin vber den der böses thut / 1. Pet. 2. Zur Rach vber die Vbeltheter. So hat Moses die Vbeltheter gestrafft / vnd Steinigen lassen: Josua den Achan: Salomo den Simei vnd Jacob.
Vnd von Josia stehet geschrieben: 2. Reg. 23. Er habe außgefeget alle Warsager / Zeichendeuter / Bilder vnd Götzen vnnd alle Grewel im Lande Juda vnnd zu Jerusalem ersehen worden. Denen sollen noch auff den heutigen Tag Fürsten vnd die im Oberkeitstande seyn / folgen: Doch sol bey solchem ernst vnd strenge bescheidenheit / klugheit vnd fürsichtigkeit sein / auff daß sie ohn der andern verderben straffen / wie dasselbe David hat wissen in acht zunehmen bey seinem Häuptman Joab / der that zweene böse Tück / vnd erwürget verrehterisch zween fromme Häuptmenner / damit er zweymahl den Tod (Lutherus ibidem) redlich verdient hatte / noch tödter er jhn nicht bey seinem Leben / sondern befahl es seinem Sohn Salomon / ohnzweyffel darumb / daß ers nicht könte ohne grossen Schaden vnd Rumor thun.
Also muß auch Oberkeit die Bösen straffen / daß sie nicht ein Leffel auffhebe vnd zutrette eine Schüssel / vnnd bring vmb eines Scheddels willen Land vnd Leute in noth / vnd mache das Land voll Wittwen vnnd Weysen: sondern muß sich richten nach dem Sprichwort / qui nescit dissimulare, nescit imperere, wer nicht kan durch die Finger sehen / kan nicht Regleren: Saul da er erst zum Regiment kam / vnd noch fromb war / wüste er durch die Finger zusehen / den da er verachtet ward / vñ ohn Auffruhr vnd verderben der Vnschüldigen die Verächter nicht straffen könte / thete er als hörete ers nicht / welches jhm zum Ruhm vnnd Ehren angezogen wird / Samuel. 10. So stillete
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Zitationshilfe: | Tuckermann, Peter: Hüldigungs Predigt/ Gethan zu Braunschweig im Thumb. Wolfenbüttel, 1616, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tuckermann_predigt_1616/27>, abgerufen am 29.07.2024. |