Tschirnhaus, Ehrenfried Walther von: Getreuer Hofmeister auf Academien und Reisen. Hrsg. v. Wolfgang Bernhard von Tschirnhaus. Hannover, 1727.Die XXIII. Anmerckung. (gg) in den Magen, und wenn man Ci-tronen bey sich hat, so wird dem unangenehmen Geruche vorge- beuget. Dieses Mittel, so schlecht es auch ist, habe mehr als an 15. Personen probat befunden, daß sie bey grosser Bewegung der Schiffe auf der See nicht im geringsten in- commodiret worden sind. (gg) Jn Jtalien) Jngleichen inZum Post- Reiten muß man seinen ei- genen Sat- tel, Franckreich, denen Spanischen Nieder- Landen, Engelland, und durch gantz Teutsch- land, thut man wohl, wenn man die Post reiten will oder muß, daß man seinen eigenen Sattel habe. Weil die abgenützten Post- Sättel bald zu enge, bald zu weit sind, und deren bey iedem Post-Wechsel vorfallende Veränderung, den Hintertheil des Leibes bald hier bald da blessiret. Einige pfle- gen einen breiten Gurt fest um den Leib, mit drey Schnällichen zugeschnallet, beym Post- Reiten zu tragen; ich halte es aber nicht vor gut, weil man sich nur daran gewöh- net, und hernach, ohne dergleichen zu haben, kaum eine Post, ohne Miltz- und Seiten- Stechen zu empfinden, reiten kan. Steif- fe Frantzösische Stiefeln, darein manSteiffe Stiefeln, mit ledernen Socken commode fahren, und sie allein ausziehen kan, sind sehr dienlich. L
Die XXIII. Anmerckung. (gg) in den Magen, und wenn man Ci-tronen bey ſich hat, ſo wird dem unangenehmen Geruche vorge- beuget. Dieſes Mittel, ſo ſchlecht es auch iſt, habe mehr als an 15. Perſonen probat befunden, daß ſie bey groſſer Bewegung der Schiffe auf der See nicht im geringſten in- commodiret worden ſind. (gg) Jn Jtalien) Jngleichen inZum Poſt- Reiten muß man ſeinen ei- genen Sat- tel, Franckreich, denen Spaniſchen Nieder- Landen, Engelland, und durch gantz Teutſch- land, thut man wohl, wenn man die Poſt reiten will oder muß, daß man ſeinen eigenen Sattel habe. Weil die abgenuͤtzten Poſt- Saͤttel bald zu enge, bald zu weit ſind, und deren bey iedem Poſt-Wechſel vorfallende Veraͤnderung, den Hintertheil des Leibes bald hier bald da bleſſiret. Einige pfle- gen einen breiten Gurt feſt um den Leib, mit drey Schnaͤllichen zugeſchnallet, beym Poſt- Reiten zu tragen; ich halte es aber nicht vor gut, weil man ſich nur daran gewoͤh- net, und hernach, ohne dergleichen zu haben, kaum eine Poſt, ohne Miltz- und Seiten- Stechen zu empfinden, reiten kan. Steif- fe Frantzoͤſiſche Stiefeln, darein manSteiffe Stiefeln, mit ledernen Socken commode fahren, und ſie allein ausziehen kan, ſind ſehr dienlich. L
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Die XXIII. Anmerckung. (gg)
in den Magen, und wenn man Ci-
tronen bey ſich hat, ſo wird dem
unangenehmen Geruche vorge-
beuget. Dieſes Mittel, ſo ſchlecht
es auch iſt, habe mehr als an 15.
Perſonen probat befunden, daß ſie
bey groſſer Bewegung der Schiffe
auf der See nicht im geringſten in-
commodiret worden ſind.
⁽gg⁾ Jn Jtalien) Jngleichen in
Franckreich, denen Spaniſchen Nieder-
Landen, Engelland, und durch gantz Teutſch-
land, thut man wohl, wenn man die Poſt
reiten will oder muß, daß man ſeinen eigenen
Sattel habe. Weil die abgenuͤtzten Poſt-
Saͤttel bald zu enge, bald zu weit ſind, und
deren bey iedem Poſt-Wechſel vorfallende
Veraͤnderung, den Hintertheil des Leibes
bald hier bald da bleſſiret. Einige pfle-
gen einen breiten Gurt feſt um den Leib, mit
drey Schnaͤllichen zugeſchnallet, beym Poſt-
Reiten zu tragen; ich halte es aber nicht
vor gut, weil man ſich nur daran gewoͤh-
net, und hernach, ohne dergleichen zu haben,
kaum eine Poſt, ohne Miltz- und Seiten-
Stechen zu empfinden, reiten kan. Steif-
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ſie allein ausziehen kan, ſind ſehr dienlich.
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