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Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.

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Heg
mit dieser schöne Vogel sich in
dem Herrschafftlichen Gehege de-
sto füglicher vermehren könne.

Hege-Seule, Jagd-Seule,

Jst eine an den Grentzen eines
Geheges aufgerichtete und mit dem
Wappen oder Nahmen des Forst-
Herrn bezeichnete Seule von
Holtz so das Anzeichen, daß dem
Forst-Herrn der Orten das Wild
geheget und gebannet, und nie-
mand dasselbe zu treiben oder zu
schiessen berechtiget, sondern ie-
derman bey gesetzter Straffe ver-
boten sey. Dergleichen Hege-
Seulen werden viele um ein Ge-
hege gesetzet, und solches gleich-
sam damit vermahlet oder ver-
marcket.

Heide-Läuffer,

Jst ein Forst-Bedienter, wel-
cher, wo ein Forst-Refier für ei-
nen Förster zu weitläufftig, und
sonderlich mit vielen Waldungen
verwachsen ist, dem Förster un-
tergeben, und ihme seine Huth,
wie weit er Achtung zu geben hat,
angewiesen worden.

Heidelberg, s. Heydelberg.
Heilbronn,

Jst eine Reichs-Stadt in
Schwaben an dem Necker gele-
gen, sie hat ihren Nahmen von
einem Brunnen, dessen Wasser
sehr gesund ist, und einige Kranck-
heiten heilet. Sie ist ziemlich
groß, fest und wohl gebauet, sie
hat einen prächtigen Platz, dar-
auf man eine gar künstliche Uhr
siehet. Der Rath ist der Aug-
spurgischen Confession zugethan.
Es sind allda zu sehen die Haupt-
Kirche zu S. Kilian, neben dem
[Spaltenumbruch]

Hel
schönen zierlichen Thurm, und
der Brunn von 7 Röhren, das
schöne Gymnasium, samt dem
Rathhaus und neuen Festungs-
Bau. Von der Ritterschafft in
Schwaben ist zu Heilbronn Anno
1408 die Woche nach Michaelis
der drey und zwantzigste Turnier
angestellet worden, wobey 5 Für-
sten, als Pfaltzgraf Ludewig am
Rhein, Marckgraf Jacob zu Ba-
den, Burggraf Johannes zu
Nürnberg, Fürst Eberhard zu
Würtemberg, Fürst Friedrich zu
Henneberg; 17 Grafen, 16 Frey-
Herren, 35 Ritter und 186 Edle
sich befunden.

Helicon,

Jst ein von den Mathematicis
verfertigtes Jnstrument bey dem
Ptolemaeo, um die Proportiones
der Consonantzen auf demselben
auszufinden. Kircherus giebt zu
dessen Verfertigung sieben Linien
an, deren Einrichtung diese ist:
Man theile die eine Seite (latus)
eines Vierecks erstlich in 2, her-
nach in 4, und letztlich in 3 glei-
che Theile, ziehe durch diese also
gemachten Puncte Parallel-Linien,
und darauf wird von der obern
Ecke vorgedachter Seite (lateris)
eine Linie in die Mitte der unter-
sten Linie gezogen: Worauf diese
unterste dergestalt in 2 gleiche
Theile getheilte Linie den Uniso-
num;
die zweyte längere Linie
von unten, gegen die dritte ihres
gleichen, das Semitonium majus;
die 4te gegen die 5te aber den To-
num majorem
u. s. f. geben. Es
soll, wie Coelius Rhodiginus mel-
det, 9 Saiten gehabt haben, wel-
che auch die 9 Musen genennet
werden.

Helm,

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Heg
mit dieſer ſchoͤne Vogel ſich in
dem Herrſchafftlichen Gehege de-
ſto fuͤglicher vermehren koͤnne.

Hege-Seule, Jagd-Seule,

Jſt eine an den Grentzen eines
Geheges aufgerichtete und mit dem
Wappen oder Nahmen des Forſt-
Herrn bezeichnete Seule von
Holtz ſo das Anzeichen, daß dem
Forſt-Herrn der Orten das Wild
geheget und gebannet, und nie-
mand daſſelbe zu treiben oder zu
ſchieſſen berechtiget, ſondern ie-
derman bey geſetzter Straffe ver-
boten ſey. Dergleichen Hege-
Seulen werden viele um ein Ge-
hege geſetzet, und ſolches gleich-
ſam damit vermahlet oder ver-
marcket.

Heide-Laͤuffer,

Jſt ein Forſt-Bedienter, wel-
cher, wo ein Forſt-Refier fuͤr ei-
nen Foͤrſter zu weitlaͤufftig, und
ſonderlich mit vielen Waldungen
verwachſen iſt, dem Foͤrſter un-
tergeben, und ihme ſeine Huth,
wie weit er Achtung zu geben hat,
angewieſen worden.

Heidelberg, ſ. Heydelberg.
Heilbronn,

Jſt eine Reichs-Stadt in
Schwaben an dem Necker gele-
gen, ſie hat ihren Nahmen von
einem Brunnen, deſſen Waſſer
ſehr geſund iſt, und einige Kranck-
heiten heilet. Sie iſt ziemlich
groß, feſt und wohl gebauet, ſie
hat einen praͤchtigen Platz, dar-
auf man eine gar kuͤnſtliche Uhr
ſiehet. Der Rath iſt der Aug-
ſpurgiſchen Confeſſion zugethan.
Es ſind allda zu ſehen die Haupt-
Kirche zu S. Kilian, neben dem
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Hel
ſchoͤnen zierlichen Thurm, und
der Brunn von 7 Roͤhren, das
ſchoͤne Gymnaſium, ſamt dem
Rathhaus und neuen Feſtungs-
Bau. Von der Ritterſchafft in
Schwaben iſt zu Heilbronn Anno
1408 die Woche nach Michaelis
der drey und zwantzigſte Turnier
angeſtellet worden, wobey 5 Fuͤr-
ſten, als Pfaltzgraf Ludewig am
Rhein, Marckgraf Jacob zu Ba-
den, Burggraf Johannes zu
Nuͤrnberg, Fuͤrſt Eberhard zu
Wuͤrtemberg, Fuͤrſt Friedrich zu
Henneberg; 17 Grafen, 16 Frey-
Herren, 35 Ritter und 186 Edle
ſich befunden.

Helicon,

Jſt ein von den Mathematicis
verfertigtes Jnſtrument bey dem
Ptolemæo, um die Proportiones
der Conſonantzen auf demſelben
auszufinden. Kircherus giebt zu
deſſen Verfertigung ſieben Linien
an, deren Einrichtung dieſe iſt:
Man theile die eine Seite (latus)
eines Vierecks erſtlich in 2, her-
nach in 4, und letztlich in 3 glei-
che Theile, ziehe durch dieſe alſo
gemachten Puncte Parallel-Linien,
und darauf wird von der obern
Ecke vorgedachter Seite (lateris)
eine Linie in die Mitte der unter-
ſten Linie gezogen: Worauf dieſe
unterſte dergeſtalt in 2 gleiche
Theile getheilte Linie den Uniſo-
num;
die zweyte laͤngere Linie
von unten, gegen die dritte ihres
gleichen, das Semitonium majus;
die 4te gegen die 5te aber den To-
num majorem
u. ſ. f. geben. Es
ſoll, wie Cœlius Rhodiginus mel-
det, 9 Saiten gehabt haben, wel-
che auch die 9 Muſen genennet
werden.

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[0543] Heg Hel mit dieſer ſchoͤne Vogel ſich in dem Herrſchafftlichen Gehege de- ſto fuͤglicher vermehren koͤnne. Hege-Seule, Jagd-Seule, Jſt eine an den Grentzen eines Geheges aufgerichtete und mit dem Wappen oder Nahmen des Forſt- Herrn bezeichnete Seule von Holtz ſo das Anzeichen, daß dem Forſt-Herrn der Orten das Wild geheget und gebannet, und nie- mand daſſelbe zu treiben oder zu ſchieſſen berechtiget, ſondern ie- derman bey geſetzter Straffe ver- boten ſey. Dergleichen Hege- Seulen werden viele um ein Ge- hege geſetzet, und ſolches gleich- ſam damit vermahlet oder ver- marcket. Heide-Laͤuffer, Jſt ein Forſt-Bedienter, wel- cher, wo ein Forſt-Refier fuͤr ei- nen Foͤrſter zu weitlaͤufftig, und ſonderlich mit vielen Waldungen verwachſen iſt, dem Foͤrſter un- tergeben, und ihme ſeine Huth, wie weit er Achtung zu geben hat, angewieſen worden. Heidelberg, ſ. Heydelberg. Heilbronn, Jſt eine Reichs-Stadt in Schwaben an dem Necker gele- gen, ſie hat ihren Nahmen von einem Brunnen, deſſen Waſſer ſehr geſund iſt, und einige Kranck- heiten heilet. Sie iſt ziemlich groß, feſt und wohl gebauet, ſie hat einen praͤchtigen Platz, dar- auf man eine gar kuͤnſtliche Uhr ſiehet. Der Rath iſt der Aug- ſpurgiſchen Confeſſion zugethan. Es ſind allda zu ſehen die Haupt- Kirche zu S. Kilian, neben dem ſchoͤnen zierlichen Thurm, und der Brunn von 7 Roͤhren, das ſchoͤne Gymnaſium, ſamt dem Rathhaus und neuen Feſtungs- Bau. Von der Ritterſchafft in Schwaben iſt zu Heilbronn Anno 1408 die Woche nach Michaelis der drey und zwantzigſte Turnier angeſtellet worden, wobey 5 Fuͤr- ſten, als Pfaltzgraf Ludewig am Rhein, Marckgraf Jacob zu Ba- den, Burggraf Johannes zu Nuͤrnberg, Fuͤrſt Eberhard zu Wuͤrtemberg, Fuͤrſt Friedrich zu Henneberg; 17 Grafen, 16 Frey- Herren, 35 Ritter und 186 Edle ſich befunden. Helicon, Jſt ein von den Mathematicis verfertigtes Jnſtrument bey dem Ptolemæo, um die Proportiones der Conſonantzen auf demſelben auszufinden. Kircherus giebt zu deſſen Verfertigung ſieben Linien an, deren Einrichtung dieſe iſt: Man theile die eine Seite (latus) eines Vierecks erſtlich in 2, her- nach in 4, und letztlich in 3 glei- che Theile, ziehe durch dieſe alſo gemachten Puncte Parallel-Linien, und darauf wird von der obern Ecke vorgedachter Seite (lateris) eine Linie in die Mitte der unter- ſten Linie gezogen: Worauf dieſe unterſte dergeſtalt in 2 gleiche Theile getheilte Linie den Uniſo- num; die zweyte laͤngere Linie von unten, gegen die dritte ihres gleichen, das Semitonium majus; die 4te gegen die 5te aber den To- num majorem u. ſ. f. geben. Es ſoll, wie Cœlius Rhodiginus mel- det, 9 Saiten gehabt haben, wel- che auch die 9 Muſen genennet werden. Helm,

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Zitationshilfe: Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/543>, abgerufen am 24.11.2024.