sche Eindrücke. Manche Insekten, z. B. die Ichneumoniden, verrathen deutlich durch die Art, wie sie ihre Fühlhörner immerfort nach allen Seiten hinkehren, ohne einen Gegenstand wirklich damit zu betasten, dass sie aus der Ferne damit fühlen p). Die zu Pagurus Fabr. gehörigen Krebse halten ihre Fühlhörner und Palpen in immerwährender Bewegung, sie mö- gen sich im Wasser oder ausserhalb demselben befinden q). Ueberhaupt sind bey allen Insekten die Fühlhörner in grösserer Thätigkeit, wenn das Thier sich bewegt, als wenn es in Ruhe ist r). Sie würden sich anders damit verhalten, wenn sie nicht mit denselben von Ferne kund- schafteten *). Hierzu kömmt, dass, nach Hu-
ber's
p) An Introduction to Entomology. By W. Kirby and W. Spence. Vol. II. p. 312.
q)Risso Hist. nat. des Crustaces des environs de Nice. p. 54.
r)Knoch's Neue Beyträge zur Insektenkunde. B. 1. S. 36.
*)Knoch (A. a. O. S. 40.) erzählt einen Versuch, wo das Fühlhorn eines Ptinus Fur in Bewegung gerieth, so oft der Spitze desselben ein Haarpinsel bis auf eine Viertellinie genähert wurde. Bey dieser Beob- achtung war aber so leicht Täuschung möglich, dass ich nicht darauf bauon mag.
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sche Eindrücke. Manche Insekten, z. B. die Ichneumoniden, verrathen deutlich durch die Art, wie sie ihre Fühlhörner immerfort nach allen Seiten hinkehren, ohne einen Gegenstand wirklich damit zu betasten, daſs sie aus der Ferne damit fühlen p). Die zu Pagurus Fabr. gehörigen Krebse halten ihre Fühlhörner und Palpen in immerwährender Bewegung, sie mö- gen sich im Wasser oder auſserhalb demselben befinden q). Ueberhaupt sind bey allen Insekten die Fühlhörner in gröſserer Thätigkeit, wenn das Thier sich bewegt, als wenn es in Ruhe ist r). Sie würden sich anders damit verhalten, wenn sie nicht mit denselben von Ferne kund- schafteten *). Hierzu kömmt, daſs, nach Hu-
ber’s
p) An Introduction to Entomology. By W. Kirby and W. Spence. Vol. II. p. 312.
q)Risso Hist. nat. des Crustacés des environs de Nice. p. 54.
r)Knoch’s Neue Beyträge zur Insektenkunde. B. 1. S. 36.
*)Knoch (A. a. O. S. 40.) erzählt einen Versuch, wo das Fühlhorn eines Ptinus Fur in Bewegung gerieth, so oft der Spitze desselben ein Haarpinsel bis auf eine Viertellinie genähert wurde. Bey dieser Beob- achtung war aber so leicht Täuschung möglich, daſs ich nicht darauf bauon mag.
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sche Eindrücke. Manche Insekten, z. B. die
Ichneumoniden, verrathen deutlich durch die
Art, wie sie ihre Fühlhörner immerfort nach
allen Seiten hinkehren, ohne einen Gegenstand
wirklich damit zu betasten, daſs sie aus der
Ferne damit fühlen p). Die zu Pagurus Fabr.
gehörigen Krebse halten ihre Fühlhörner und
Palpen in immerwährender Bewegung, sie mö-
gen sich im Wasser oder auſserhalb demselben
befinden q). Ueberhaupt sind bey allen Insekten
die Fühlhörner in gröſserer Thätigkeit, wenn
das Thier sich bewegt, als wenn es in Ruhe
ist r). Sie würden sich anders damit verhalten,
wenn sie nicht mit denselben von Ferne kund-
schafteten *). Hierzu kömmt, daſs, nach Hu-
ber’s
p) An Introduction to Entomology. By W. Kirby
and W. Spence. Vol. II. p. 312.
q) Risso Hist. nat. des Crustacés des environs de Nice.
p. 54.
r) Knoch’s Neue Beyträge zur Insektenkunde. B. 1.
S. 36.
*) Knoch (A. a. O. S. 40.) erzählt einen Versuch, wo
das Fühlhorn eines Ptinus Fur in Bewegung gerieth,
so oft der Spitze desselben ein Haarpinsel bis auf
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 6. Göttingen, 1822, S. 189. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie06_1822/207>, abgerufen am 23.11.2024.
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