Hirnbau zunächst verwandt sind. An die letz- tern schliesst sich die Familie der Schildkröten näher als die der Eidechsen an. Einige Ge- schlechter von diesen haben zwar ein einfache- res Gehirn als manche Schildkröten; andere aber, besonders die Crocodile, kommen in der Struk- tur des Gehirns sehr nahe mit den Vögeln überein.
Bey den Vögeln herrscht eine grössere Ein- förmigkeit in diesem Bau als bey allen übrigen Thieren. Die Verschiedenheit ihres Gehirns be- ruht fast ganz auf dem verschiedenen Grössen- verhältniss der Theile desselben. Nur an den Einschnitten ihres kleinen Gehirns findet auch ein verschiedenes Zahlenverhältniss statt. Der Unterschied des Verhältnisses der Hirnorgane in Betreff der Masse beträgt selbst bey Arten, die einander im äussern Bau und in der Lebens- weise sehr unähnlich sind, oft nur einen gerin- gen Theil des zur Einheit angenommenen Ge- wichts des verlängerten Marks, und wechselt weit mehr, als bey den Säugthieren, nach der Verschiedenheit des Alters und Geschlechts. Es hält unter diesen Umständen schwer, blos nach dem Hirnbau die Stufenfolge dieser Thiere an- zugeben. Im Allgemeinen lassen sie sich indess nach der Grösse des verlängerten Marks in Ver- hältniss zum übrigen Gehirn, und des grossen
Gehirns
Hirnbau zunächst verwandt sind. An die letz- tern schlieſst sich die Familie der Schildkröten näher als die der Eidechsen an. Einige Ge- schlechter von diesen haben zwar ein einfache- res Gehirn als manche Schildkröten; andere aber, besonders die Crocodile, kommen in der Struk- tur des Gehirns sehr nahe mit den Vögeln überein.
Bey den Vögeln herrscht eine gröſsere Ein- förmigkeit in diesem Bau als bey allen übrigen Thieren. Die Verschiedenheit ihres Gehirns be- ruht fast ganz auf dem verschiedenen Gröſsen- verhältniſs der Theile desselben. Nur an den Einschnitten ihres kleinen Gehirns findet auch ein verschiedenes Zahlenverhältniſs statt. Der Unterschied des Verhältnisses der Hirnorgane in Betreff der Masse beträgt selbst bey Arten, die einander im äuſsern Bau und in der Lebens- weise sehr unähnlich sind, oft nur einen gerin- gen Theil des zur Einheit angenommenen Ge- wichts des verlängerten Marks, und wechselt weit mehr, als bey den Säugthieren, nach der Verschiedenheit des Alters und Geschlechts. Es hält unter diesen Umständen schwer, blos nach dem Hirnbau die Stufenfolge dieser Thiere an- zugeben. Im Allgemeinen lassen sie sich indeſs nach der Gröſse des verlängerten Marks in Ver- hältniſs zum übrigen Gehirn, und des groſsen
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Hirnbau zunächst verwandt sind. An die letz-
tern schlieſst sich die Familie der Schildkröten
näher als die der Eidechsen an. Einige Ge-
schlechter von diesen haben zwar ein einfache-
res Gehirn als manche Schildkröten; andere aber,
besonders die Crocodile, kommen in der Struk-
tur des Gehirns sehr nahe mit den Vögeln
überein.
Bey den Vögeln herrscht eine gröſsere Ein-
förmigkeit in diesem Bau als bey allen übrigen
Thieren. Die Verschiedenheit ihres Gehirns be-
ruht fast ganz auf dem verschiedenen Gröſsen-
verhältniſs der Theile desselben. Nur an den
Einschnitten ihres kleinen Gehirns findet auch
ein verschiedenes Zahlenverhältniſs statt. Der
Unterschied des Verhältnisses der Hirnorgane in
Betreff der Masse beträgt selbst bey Arten, die
einander im äuſsern Bau und in der Lebens-
weise sehr unähnlich sind, oft nur einen gerin-
gen Theil des zur Einheit angenommenen Ge-
wichts des verlängerten Marks, und wechselt
weit mehr, als bey den Säugthieren, nach der
Verschiedenheit des Alters und Geschlechts. Es
hält unter diesen Umständen schwer, blos nach
dem Hirnbau die Stufenfolge dieser Thiere an-
zugeben. Im Allgemeinen lassen sie sich indeſs
nach der Gröſse des verlängerten Marks in Ver-
hältniſs zum übrigen Gehirn, und des groſsen
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 6. Göttingen, 1822, S. 93. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie06_1822/109>, abgerufen am 02.05.2024.
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