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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 5. Göttingen, 1818.

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tur bey lebenden Fröschen und Karpfen, die sich
in heissem Wasser befanden. Die Thiere nahmen
immer früher oder später die Wärme des Was-
sers an. Endlich wurden in einen geheitzten Ka-
sten erst Frösche, feuchte Schwämme und mit
Wasser angefüllte irdene, poröse Gefässe der Art,
die in Spanien unter dem Namen der Alcarra-
zaz
bekannt sind und zum Abkühlen des Was-
sers gebraucht werden, und dann Kaninchen nebst
diesen Alcarrazaz gebracht. Die Frösche, Schwäm-
me und Alcarrazaz nahmen in einer gewissen Zeit
beynahe einerley Temperatur an; die Kaninchen
zeigten eine etwas höhere Wärme als die Gefässe.

In spätern Versuchen setzte Delaroche g)
Kaninchen, Meerschweinchen, Tauben und Frö-
sche in eine eingeschlossene, mit erhitzten Was-
serdämpfen beladene Atmosphäre, wodurch, sei-
ner Voraussetzung nach, alle Ausdünstung sowohl
auf der Oberfläche des Körpers, als in den Lun-
gen verhindert werden sollte. Der Wärmegrad
der Luft betrug bey den warmblütigen Thieren
31° bis 32,6° R., bey den Fröschen 20,5° bis 21,8°.
Die Thiere verweilten darin 39 bis 75 Minuten.
Die Temperatur der warmblütigen Thiere stieg
in dem erhitzten Raum beständig wenigstens um
1° bis 2°, oft auch um 3° bis 4° über die Wär-
me der sie umgehenden feuchten Luft. Bey den

Frö-
g) Journ. de Phys. T. LXXI. p. 289.

tur bey lebenden Fröschen und Karpfen, die sich
in heiſsem Wasser befanden. Die Thiere nahmen
immer früher oder später die Wärme des Was-
sers an. Endlich wurden in einen geheitzten Ka-
sten erst Frösche, feuchte Schwämme und mit
Wasser angefüllte irdene, poröse Gefäſse der Art,
die in Spanien unter dem Namen der Alcarra-
zaz
bekannt sind und zum Abkühlen des Was-
sers gebraucht werden, und dann Kaninchen nebst
diesen Alcarrazaz gebracht. Die Frösche, Schwäm-
me und Alcarrazaz nahmen in einer gewissen Zeit
beynahe einerley Temperatur an; die Kaninchen
zeigten eine etwas höhere Wärme als die Gefäſse.

In spätern Versuchen setzte Delaroche g)
Kaninchen, Meerschweinchen, Tauben und Frö-
sche in eine eingeschlossene, mit erhitzten Was-
serdämpfen beladene Atmosphäre, wodurch, sei-
ner Voraussetzung nach, alle Ausdünstung sowohl
auf der Oberfläche des Körpers, als in den Lun-
gen verhindert werden sollte. Der Wärmegrad
der Luft betrug bey den warmblütigen Thieren
31° bis 32,6° R., bey den Fröschen 20,5° bis 21,8°.
Die Thiere verweilten darin 39 bis 75 Minuten.
Die Temperatur der warmblütigen Thiere stieg
in dem erhitzten Raum beständig wenigstens um
1° bis 2°, oft auch um 3° bis 4° über die Wär-
me der sie umgehenden feuchten Luft. Bey den

Frö-
g) Journ. de Phys. T. LXXI. p. 289.
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[47/0059] tur bey lebenden Fröschen und Karpfen, die sich in heiſsem Wasser befanden. Die Thiere nahmen immer früher oder später die Wärme des Was- sers an. Endlich wurden in einen geheitzten Ka- sten erst Frösche, feuchte Schwämme und mit Wasser angefüllte irdene, poröse Gefäſse der Art, die in Spanien unter dem Namen der Alcarra- zaz bekannt sind und zum Abkühlen des Was- sers gebraucht werden, und dann Kaninchen nebst diesen Alcarrazaz gebracht. Die Frösche, Schwäm- me und Alcarrazaz nahmen in einer gewissen Zeit beynahe einerley Temperatur an; die Kaninchen zeigten eine etwas höhere Wärme als die Gefäſse. In spätern Versuchen setzte Delaroche g) Kaninchen, Meerschweinchen, Tauben und Frö- sche in eine eingeschlossene, mit erhitzten Was- serdämpfen beladene Atmosphäre, wodurch, sei- ner Voraussetzung nach, alle Ausdünstung sowohl auf der Oberfläche des Körpers, als in den Lun- gen verhindert werden sollte. Der Wärmegrad der Luft betrug bey den warmblütigen Thieren 31° bis 32,6° R., bey den Fröschen 20,5° bis 21,8°. Die Thiere verweilten darin 39 bis 75 Minuten. Die Temperatur der warmblütigen Thiere stieg in dem erhitzten Raum beständig wenigstens um 1° bis 2°, oft auch um 3° bis 4° über die Wär- me der sie umgehenden feuchten Luft. Bey den Frö- g) Journ. de Phys. T. LXXI. p. 289.

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 5. Göttingen, 1818, S. 47. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie05_1818/59>, abgerufen am 27.04.2024.