stung Kälte erregt, und zwar desto mehr Kälte, je schneller sie vor sich geht. Der thierische, und besonders der menschliche Körper dünstet aber nicht blos nach den Gesetzen der leblosen Körper aus. Aeussere Hitze verstärkt bey ihm den Umlauf des Bluts überhaupt und besonders den Zufluss desselben zur äussern Haut; hieraus entsteht nicht nur vermehrte gasförmige Ausdün- stung, die den Körper abkühlt, sondern auch ein Hervordringen der unter der Haut angehäuften Säfte in der Form des Schweisses, welcher den Körper vor der unmittelbaren Einwirkung der Hitze schützt, und mit welchem ein Theil der eingedrungenen Wärme wieder ausgeführt wird b).
Aus dieser Ursache ist es ohne Zweifel zu erklären, dass der menschliche Körper eine Luft, die sogar bis zu 240° F. erhitzt ist, auf kurze Zeit auszuhalten vermag. Tillet, Dobson, Blag- den und de la Roche haben Beobachtungen über das Vermögen des Menschen, so hohe Grade von Hitze zu ertragen, aufgezeichnet. Blagden glaub- te aus diesen Erfahrungen auf eine eigene ab- kühlende Kraft (a power of destroying heat) des menschlichen Körpers schliessen zu müssen. Al- lein sie enthalten nichts, was sich nicht aus der
obi-
b) Dass der Schweiss die thierische Wärme vermin- dert, beweisen Martin's Versuche. (Abhandl. der Schwed. Akad. J. 1764. S. 299.)
stung Kälte erregt, und zwar desto mehr Kälte, je schneller sie vor sich geht. Der thierische, und besonders der menschliche Körper dünstet aber nicht blos nach den Gesetzen der leblosen Körper aus. Aeuſsere Hitze verstärkt bey ihm den Umlauf des Bluts überhaupt und besonders den Zufluſs desselben zur äuſsern Haut; hieraus entsteht nicht nur vermehrte gasförmige Ausdün- stung, die den Körper abkühlt, sondern auch ein Hervordringen der unter der Haut angehäuften Säfte in der Form des Schweiſses, welcher den Körper vor der unmittelbaren Einwirkung der Hitze schützt, und mit welchem ein Theil der eingedrungenen Wärme wieder ausgeführt wird b).
Aus dieser Ursache ist es ohne Zweifel zu erklären, daſs der menschliche Körper eine Luft, die sogar bis zu 240° F. erhitzt ist, auf kurze Zeit auszuhalten vermag. Tillet, Dobson, Blag- den und de la Roche haben Beobachtungen über das Vermögen des Menschen, so hohe Grade von Hitze zu ertragen, aufgezeichnet. Blagden glaub- te aus diesen Erfahrungen auf eine eigene ab- kühlende Kraft (a power of destroying heat) des menschlichen Körpers schlieſsen zu müssen. Al- lein sie enthalten nichts, was sich nicht aus der
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b) Daſs der Schweiſs die thierische Wärme vermin- dert, beweisen Martin’s Versuche. (Abhandl. der Schwed. Akad. J. 1764. S. 299.)
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stung Kälte erregt, und zwar desto mehr Kälte,
je schneller sie vor sich geht. Der thierische,
und besonders der menschliche Körper dünstet
aber nicht blos nach den Gesetzen der leblosen
Körper aus. Aeuſsere Hitze verstärkt bey ihm
den Umlauf des Bluts überhaupt und besonders
den Zufluſs desselben zur äuſsern Haut; hieraus
entsteht nicht nur vermehrte gasförmige Ausdün-
stung, die den Körper abkühlt, sondern auch ein
Hervordringen der unter der Haut angehäuften
Säfte in der Form des Schweiſses, welcher den
Körper vor der unmittelbaren Einwirkung der
Hitze schützt, und mit welchem ein Theil der
eingedrungenen Wärme wieder ausgeführt wird b).
Aus dieser Ursache ist es ohne Zweifel zu
erklären, daſs der menschliche Körper eine Luft,
die sogar bis zu 240° F. erhitzt ist, auf kurze
Zeit auszuhalten vermag. Tillet, Dobson, Blag-
den und de la Roche haben Beobachtungen über
das Vermögen des Menschen, so hohe Grade von
Hitze zu ertragen, aufgezeichnet. Blagden glaub-
te aus diesen Erfahrungen auf eine eigene ab-
kühlende Kraft (a power of destroying heat) des
menschlichen Körpers schlieſsen zu müssen. Al-
lein sie enthalten nichts, was sich nicht aus der
obi-
b) Daſs der Schweiſs die thierische Wärme vermin-
dert, beweisen Martin’s Versuche. (Abhandl. der
Schwed. Akad. J. 1764. S. 299.)
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 5. Göttingen, 1818, S. 40. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie05_1818/52>, abgerufen am 23.11.2024.
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