obigen Ursache, ohne Voraussetzung einer sol- chen verborgenen Eigenschaft, erklären liesse.
Tillet's Beobachtungen beweisen blos im Allgemeinen, dass der Mensch einen höhern Grad von Hitze aushalten kann, als man vormals glaub- te. Er fand bey einem Becker drey Mädchen, die gewohnt waren, von Zeit zu Zeit in den ge- heitzten Backofen zu gehen, und darin eine Hitze von 112° des Reaumurschen Weingeistthermome- ters eine Viertelstunde ohne Nachtheil ertrugen. Einige Thiere, die er in eine Wärme von 60° bis 65° dieses Thermometers brachte, hielten die- selbe besser in Leinwand gewickelt als nackt aus c).
Dobson erzählt Fälle, wo verschiedene Per- sonen in einer Hitze von 202° bis 224° F. zehn bis zwanzig Minuten verweilten. Der Puls hob sich bey einer Temperatur von 202° auf 120, bey 210° auf 164 und bey 224° auf 145 Schläge in einer Minute. Die thierische Wärme stieg bey 202° auf 991/2°, bey 210° auf 1011/2° und bey 224° auf 102° d).
Mannichfaltiger sind die von Blagden be- schriebenen Versuche, die durch Fordyce veran- lasst, und theils von diesem, theils von Blag-
den
c) Mem. de l'Acad. des sc. de Paris. A. 1764. p. 186.
d) Philos. Transact. Vol. LXV. Y. 1775. P. II. p. 463.
C 5
obigen Ursache, ohne Voraussetzung einer sol- chen verborgenen Eigenschaft, erklären lieſse.
Tillet’s Beobachtungen beweisen blos im Allgemeinen, daſs der Mensch einen höhern Grad von Hitze aushalten kann, als man vormals glaub- te. Er fand bey einem Becker drey Mädchen, die gewohnt waren, von Zeit zu Zeit in den ge- heitzten Backofen zu gehen, und darin eine Hitze von 112° des Reaumurschen Weingeistthermome- ters eine Viertelstunde ohne Nachtheil ertrugen. Einige Thiere, die er in eine Wärme von 60° bis 65° dieses Thermometers brachte, hielten die- selbe besser in Leinwand gewickelt als nackt aus c).
Dobson erzählt Fälle, wo verschiedene Per- sonen in einer Hitze von 202° bis 224° F. zehn bis zwanzig Minuten verweilten. Der Puls hob sich bey einer Temperatur von 202° auf 120, bey 210° auf 164 und bey 224° auf 145 Schläge in einer Minute. Die thierische Wärme stieg bey 202° auf 99½°, bey 210° auf 101½° und bey 224° auf 102° d).
Mannichfaltiger sind die von Blagden be- schriebenen Versuche, die durch Fordyce veran- laſst, und theils von diesem, theils von Blag-
den
c) Mém. de l’Acad. des sc. de Paris. A. 1764. p. 186.
d) Philos. Transact. Vol. LXV. Y. 1775. P. II. p. 463.
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obigen Ursache, ohne Voraussetzung einer sol-
chen verborgenen Eigenschaft, erklären lieſse.
Tillet’s Beobachtungen beweisen blos im
Allgemeinen, daſs der Mensch einen höhern Grad
von Hitze aushalten kann, als man vormals glaub-
te. Er fand bey einem Becker drey Mädchen,
die gewohnt waren, von Zeit zu Zeit in den ge-
heitzten Backofen zu gehen, und darin eine Hitze
von 112° des Reaumurschen Weingeistthermome-
ters eine Viertelstunde ohne Nachtheil ertrugen.
Einige Thiere, die er in eine Wärme von 60°
bis 65° dieses Thermometers brachte, hielten die-
selbe besser in Leinwand gewickelt als nackt
aus c).
Dobson erzählt Fälle, wo verschiedene Per-
sonen in einer Hitze von 202° bis 224° F. zehn
bis zwanzig Minuten verweilten. Der Puls hob
sich bey einer Temperatur von 202° auf 120,
bey 210° auf 164 und bey 224° auf 145 Schläge
in einer Minute. Die thierische Wärme stieg bey
202° auf 99½°, bey 210° auf 101½° und bey 224°
auf 102° d).
Mannichfaltiger sind die von Blagden be-
schriebenen Versuche, die durch Fordyce veran-
laſst, und theils von diesem, theils von Blag-
den
c) Mém. de l’Acad. des sc. de Paris. A. 1764. p. 186.
d) Philos. Transact. Vol. LXV. Y. 1775. P. II. p. 463.
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 5. Göttingen, 1818, S. 41. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie05_1818/53>, abgerufen am 23.11.2024.
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