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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 5. Göttingen, 1818.

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wurden. In einer Hitze von 146° F. starb ein
Sperling binnen 7 Minuten und ein Hund und
eine Katze bald nachher.

Bey einem der Hunde, die Duntze zu sei-
nen Versuchen gebrauchte, betrug die Wärme
110°, indem die Temperatur der erhitzten Luft
146° war, und bey einem andern war jene 108°,
indem diese 116° betrug v). Ein Gegenversuch
mit einem kupfernen Kessel, der mit einem aus
Wasser und Kleye bereiteten Brey angefüllt war,
und welcher der nehmlichen Hitze, worin die
Hunde umkamen, eben so lange ausgesetzt wur-
de, bewies aber, dass die Verschiedenheit zwi-
schen der Wärme der Luft und des thierischen
Körpers nur von dem geringen Leitungsvermö-
gen des letztern herrührte, indem jener eben so
langsam als dieser die Hitze annahm w).

Besitzt also etwa der Organismus der Säug-
thiere und Vögel nur das Vermögen, bey einer
niedrigen Temperatur der Atmosphäre einen ge-
wissen Grad von Wärme hervorzubringen, nicht
aber die Kraft, diese Wärme gegen höhere Grade
von äusserer Hitze anders, als nur durch sein
geringes Leitungsvermögen zu behaupten?

So viel ist gewiss, dass der menschliche Kör-
per seine Wärme ziemlich unverändert behält,

wenn
v) Duntze a. a. O. p. 17. 20.
w) Ebendas. p. 21.

wurden. In einer Hitze von 146° F. starb ein
Sperling binnen 7 Minuten und ein Hund und
eine Katze bald nachher.

Bey einem der Hunde, die Duntze zu sei-
nen Versuchen gebrauchte, betrug die Wärme
110°, indem die Temperatur der erhitzten Luft
146° war, und bey einem andern war jene 108°,
indem diese 116° betrug v). Ein Gegenversuch
mit einem kupfernen Kessel, der mit einem aus
Wasser und Kleye bereiteten Brey angefüllt war,
und welcher der nehmlichen Hitze, worin die
Hunde umkamen, eben so lange ausgesetzt wur-
de, bewies aber, daſs die Verschiedenheit zwi-
schen der Wärme der Luft und des thierischen
Körpers nur von dem geringen Leitungsvermö-
gen des letztern herrührte, indem jener eben so
langsam als dieser die Hitze annahm w).

Besitzt also etwa der Organismus der Säug-
thiere und Vögel nur das Vermögen, bey einer
niedrigen Temperatur der Atmosphäre einen ge-
wissen Grad von Wärme hervorzubringen, nicht
aber die Kraft, diese Wärme gegen höhere Grade
von äuſserer Hitze anders, als nur durch sein
geringes Leitungsvermögen zu behaupten?

So viel ist gewiſs, daſs der menschliche Kör-
per seine Wärme ziemlich unverändert behält,

wenn
v) Duntze a. a. O. p. 17. 20.
w) Ebendas. p. 21.
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[38/0050] wurden. In einer Hitze von 146° F. starb ein Sperling binnen 7 Minuten und ein Hund und eine Katze bald nachher. Bey einem der Hunde, die Duntze zu sei- nen Versuchen gebrauchte, betrug die Wärme 110°, indem die Temperatur der erhitzten Luft 146° war, und bey einem andern war jene 108°, indem diese 116° betrug v). Ein Gegenversuch mit einem kupfernen Kessel, der mit einem aus Wasser und Kleye bereiteten Brey angefüllt war, und welcher der nehmlichen Hitze, worin die Hunde umkamen, eben so lange ausgesetzt wur- de, bewies aber, daſs die Verschiedenheit zwi- schen der Wärme der Luft und des thierischen Körpers nur von dem geringen Leitungsvermö- gen des letztern herrührte, indem jener eben so langsam als dieser die Hitze annahm w). Besitzt also etwa der Organismus der Säug- thiere und Vögel nur das Vermögen, bey einer niedrigen Temperatur der Atmosphäre einen ge- wissen Grad von Wärme hervorzubringen, nicht aber die Kraft, diese Wärme gegen höhere Grade von äuſserer Hitze anders, als nur durch sein geringes Leitungsvermögen zu behaupten? So viel ist gewiſs, daſs der menschliche Kör- per seine Wärme ziemlich unverändert behält, wenn v) Duntze a. a. O. p. 17. 20. w) Ebendas. p. 21.

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 5. Göttingen, 1818, S. 38. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie05_1818/50>, abgerufen am 23.11.2024.