Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 5. Göttingen, 1818.

Bild:
<< vorherige Seite

Theile gehen. Die Länge der Säulen ist an ver-
schiedenen Stellen verschieden und ihre Gestalt
nach ihrer Lage und nach andern Umständen un-
regelmässig, doch ursprünglich wohl cylindrisch.
Der Queerdurchschnitt der meisten ist ein irregu-
läres Fünf- oder Sechseck. Ihre Wände bestehen
aus einer sehr dünnen und durchsichtigen Haut.
Sie hängen unter einander durch ein schlaffes Netz-
werk von Sehnenfasern zusammen, die der Queere
nach und in schiefer Richtung zwischen ihnen
durchgehen und Fortsätze der innern von den
beyden, die Organe einschliessenden Binden sind.
Sowohl die Zahl, als die Grösse der Säulen nimmt
mit dem Wachsthum zu. Bey einigen Fischen
zählte Hunter in jedem Organ 470 Säulen; bey
einem andern, sehr grossen Fisch fand er deren
1182.

Jede Säule ist durch horizontale, in geringen
Entfernungen über einander liegende Scheidewände
in Fächer abgetheilt, die eine gallertartige Flüssig-
keit enthalten. Die Scheidewände bestehen aus ei-
ner sehr dünnen Haut und sind mit ihren Rän-
dern durch zartes Zellgewebe an die innere Wand
der Säulen befestigt. Die Zahl der Abtheilungen
in einer Säule von der Länge eines Zolls beträgt
ohngefähr 150. Bey dem Wachsthum des Fisches
vergrössern sich wahrscheinlich die Fächer nicht,
sondern es werden neue am Ende der Säulen hin-
zugesetzt.

Die
L 5

Theile gehen. Die Länge der Säulen ist an ver-
schiedenen Stellen verschieden und ihre Gestalt
nach ihrer Lage und nach andern Umständen un-
regelmäſsig, doch ursprünglich wohl cylindrisch.
Der Queerdurchschnitt der meisten ist ein irregu-
läres Fünf- oder Sechseck. Ihre Wände bestehen
aus einer sehr dünnen und durchsichtigen Haut.
Sie hängen unter einander durch ein schlaffes Netz-
werk von Sehnenfasern zusammen, die der Queere
nach und in schiefer Richtung zwischen ihnen
durchgehen und Fortsätze der innern von den
beyden, die Organe einschlieſsenden Binden sind.
Sowohl die Zahl, als die Gröſse der Säulen nimmt
mit dem Wachsthum zu. Bey einigen Fischen
zählte Hunter in jedem Organ 470 Säulen; bey
einem andern, sehr groſsen Fisch fand er deren
1182.

Jede Säule ist durch horizontale, in geringen
Entfernungen über einander liegende Scheidewände
in Fächer abgetheilt, die eine gallertartige Flüssig-
keit enthalten. Die Scheidewände bestehen aus ei-
ner sehr dünnen Haut und sind mit ihren Rän-
dern durch zartes Zellgewebe an die innere Wand
der Säulen befestigt. Die Zahl der Abtheilungen
in einer Säule von der Länge eines Zolls beträgt
ohngefähr 150. Bey dem Wachsthum des Fisches
vergröſsern sich wahrscheinlich die Fächer nicht,
sondern es werden neue am Ende der Säulen hin-
zugesetzt.

Die
L 5
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0181" n="169"/>
Theile gehen. Die Länge der Säulen ist an ver-<lb/>
schiedenen Stellen verschieden und ihre Gestalt<lb/>
nach ihrer Lage und nach andern Umständen un-<lb/>
regelmä&#x017F;sig, doch ursprünglich wohl cylindrisch.<lb/>
Der Queerdurchschnitt der meisten ist ein irregu-<lb/>
läres Fünf- oder Sechseck. Ihre Wände bestehen<lb/>
aus einer sehr dünnen und durchsichtigen Haut.<lb/>
Sie hängen unter einander durch ein schlaffes Netz-<lb/>
werk von Sehnenfasern zusammen, die der Queere<lb/>
nach und in schiefer Richtung zwischen ihnen<lb/>
durchgehen und Fortsätze der innern von den<lb/>
beyden, die Organe einschlie&#x017F;senden Binden sind.<lb/>
Sowohl die Zahl, als die Grö&#x017F;se der Säulen nimmt<lb/>
mit dem Wachsthum zu. Bey einigen Fischen<lb/>
zählte <hi rendition="#k">Hunter</hi> in jedem Organ 470 Säulen; bey<lb/>
einem andern, sehr gro&#x017F;sen Fisch fand er deren<lb/>
1182.</p><lb/>
            <p>Jede Säule ist durch horizontale, in geringen<lb/>
Entfernungen über einander liegende Scheidewände<lb/>
in Fächer abgetheilt, die eine gallertartige Flüssig-<lb/>
keit enthalten. Die Scheidewände bestehen aus ei-<lb/>
ner sehr dünnen Haut und sind mit ihren Rän-<lb/>
dern durch zartes Zellgewebe an die innere Wand<lb/>
der Säulen befestigt. Die Zahl der Abtheilungen<lb/>
in einer Säule von der Länge eines Zolls beträgt<lb/>
ohngefähr 150. Bey dem Wachsthum des Fisches<lb/>
vergrö&#x017F;sern sich wahrscheinlich die Fächer nicht,<lb/>
sondern es werden neue am Ende der Säulen hin-<lb/>
zugesetzt.</p><lb/>
            <fw place="bottom" type="sig">L 5</fw>
            <fw place="bottom" type="catch">Die</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[169/0181] Theile gehen. Die Länge der Säulen ist an ver- schiedenen Stellen verschieden und ihre Gestalt nach ihrer Lage und nach andern Umständen un- regelmäſsig, doch ursprünglich wohl cylindrisch. Der Queerdurchschnitt der meisten ist ein irregu- läres Fünf- oder Sechseck. Ihre Wände bestehen aus einer sehr dünnen und durchsichtigen Haut. Sie hängen unter einander durch ein schlaffes Netz- werk von Sehnenfasern zusammen, die der Queere nach und in schiefer Richtung zwischen ihnen durchgehen und Fortsätze der innern von den beyden, die Organe einschlieſsenden Binden sind. Sowohl die Zahl, als die Gröſse der Säulen nimmt mit dem Wachsthum zu. Bey einigen Fischen zählte Hunter in jedem Organ 470 Säulen; bey einem andern, sehr groſsen Fisch fand er deren 1182. Jede Säule ist durch horizontale, in geringen Entfernungen über einander liegende Scheidewände in Fächer abgetheilt, die eine gallertartige Flüssig- keit enthalten. Die Scheidewände bestehen aus ei- ner sehr dünnen Haut und sind mit ihren Rän- dern durch zartes Zellgewebe an die innere Wand der Säulen befestigt. Die Zahl der Abtheilungen in einer Säule von der Länge eines Zolls beträgt ohngefähr 150. Bey dem Wachsthum des Fisches vergröſsern sich wahrscheinlich die Fächer nicht, sondern es werden neue am Ende der Säulen hin- zugesetzt. Die L 5

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie05_1818
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie05_1818/181
Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 5. Göttingen, 1818, S. 169. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie05_1818/181>, abgerufen am 04.05.2024.