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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 5. Göttingen, 1818.

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Die aus dem Bauch der Lampyris italica ge-
nommenen leuchtenden Theile behalten ihr Licht,
so lange sie noch feucht sind. Selbst getrocknet
fangen sie nicht selten von neuem an zu leuchten,
wenn man sie in Wasser aufweicht. Doch darf
das Trocknen nur bey einer gelinden Temperatur
von 15 bis 20° R. geschehen, wenn das Vermö-
gen zu phosphoresciren erhalten werden soll a).

Bey dem Männchen dieser Lampyris italica be-
merkt man an den leuchtenden Ringen des Bauchs
eine zitternde Bewegung, mit deren Zunahme der
Glanz zunimmt und mit deren Abnahme derselbe
schwächer wird. Bey beyden Geschlechtern nimmt
das Licht auch während der willkührlichen Bewe-
gungen zu. Nach dem Tode der Leuchtkäfer wird
dasselbe durch mechanische Erschütterungen ver-
stärkt. Hat der Käfer ganz aufgehört zu leuch-
ten, oder phosphorescirt er nur noch schwach, be-
sitzt aber in den leuchtenden Bauchringen noch
einige Weichheit, so erneuert oder verdoppelt sich
der Glanz, wenn man den Bauch mit einer Nadel
berührt b).

Einen bedeutenden Einfluss auf den Glanz ha-
ben Wärme und Kälte. Nach Hulme c) und Hein-

rich
a) Spallanzani a. a. O.
b) Spallanzani a. a. O. -- Heinrich a. a. O. p. 376.
c) Philosoph. Transact. Y. 1800. P. I. p. 161. -- Die
Art, womit Hulme seine Versuche machte, ist von
ihm nicht bestimmt worden.

Die aus dem Bauch der Lampyris italica ge-
nommenen leuchtenden Theile behalten ihr Licht,
so lange sie noch feucht sind. Selbst getrocknet
fangen sie nicht selten von neuem an zu leuchten,
wenn man sie in Wasser aufweicht. Doch darf
das Trocknen nur bey einer gelinden Temperatur
von 15 bis 20° R. geschehen, wenn das Vermö-
gen zu phosphoresciren erhalten werden soll a).

Bey dem Männchen dieser Lampyris italica be-
merkt man an den leuchtenden Ringen des Bauchs
eine zitternde Bewegung, mit deren Zunahme der
Glanz zunimmt und mit deren Abnahme derselbe
schwächer wird. Bey beyden Geschlechtern nimmt
das Licht auch während der willkührlichen Bewe-
gungen zu. Nach dem Tode der Leuchtkäfer wird
dasselbe durch mechanische Erschütterungen ver-
stärkt. Hat der Käfer ganz aufgehört zu leuch-
ten, oder phosphorescirt er nur noch schwach, be-
sitzt aber in den leuchtenden Bauchringen noch
einige Weichheit, so erneuert oder verdoppelt sich
der Glanz, wenn man den Bauch mit einer Nadel
berührt b).

Einen bedeutenden Einfluſs auf den Glanz ha-
ben Wärme und Kälte. Nach Hulme c) und Hein-

rich
a) Spallanzani a. a. O.
b) Spallanzani a. a. O. — Heinrich a. a. O. p. 376.
c) Philosoph. Transact. Y. 1800. P. I. p. 161. — Die
Art, womit Hulme seine Versuche machte, ist von
ihm nicht bestimmt worden.
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[110/0122] Die aus dem Bauch der Lampyris italica ge- nommenen leuchtenden Theile behalten ihr Licht, so lange sie noch feucht sind. Selbst getrocknet fangen sie nicht selten von neuem an zu leuchten, wenn man sie in Wasser aufweicht. Doch darf das Trocknen nur bey einer gelinden Temperatur von 15 bis 20° R. geschehen, wenn das Vermö- gen zu phosphoresciren erhalten werden soll a). Bey dem Männchen dieser Lampyris italica be- merkt man an den leuchtenden Ringen des Bauchs eine zitternde Bewegung, mit deren Zunahme der Glanz zunimmt und mit deren Abnahme derselbe schwächer wird. Bey beyden Geschlechtern nimmt das Licht auch während der willkührlichen Bewe- gungen zu. Nach dem Tode der Leuchtkäfer wird dasselbe durch mechanische Erschütterungen ver- stärkt. Hat der Käfer ganz aufgehört zu leuch- ten, oder phosphorescirt er nur noch schwach, be- sitzt aber in den leuchtenden Bauchringen noch einige Weichheit, so erneuert oder verdoppelt sich der Glanz, wenn man den Bauch mit einer Nadel berührt b). Einen bedeutenden Einfluſs auf den Glanz ha- ben Wärme und Kälte. Nach Hulme c) und Hein- rich a) Spallanzani a. a. O. b) Spallanzani a. a. O. — Heinrich a. a. O. p. 376. c) Philosoph. Transact. Y. 1800. P. I. p. 161. — Die Art, womit Hulme seine Versuche machte, ist von ihm nicht bestimmt worden.

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 5. Göttingen, 1818, S. 110. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie05_1818/122>, abgerufen am 05.05.2024.