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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814.

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3. Es giebt eine Beobachtung von einem Foe-
tus, der kein Herz und keine Arterien hatte t);
eine andere von einer Frucht, der die Arterien des
Kopfs und der Arme fehlten v), und eine dritte
von einem Foetus, in welchem kein Herz und
keine Venen vorhanden waren w).

4. Die Venen sind zahlreicher und zugleich
weiter, als die Arterien x). Nähmen sie nur das
Blut auf, welches ihnen die letztern zuführen, so
müssten sie mit diesen einerley Anzahl und Durch-
messer haben.

Wenden wir nach diesen Beweisen den obigen
Satz auf die Venen an, so ist allerdings so viel
gewiss, dass diese keine rohe Flüssigkeiten ein-
saugen, Es könnte aber seyn, dass das Zellgewebe
an gewissen Stellen einen bis auf einen gewissen
Grad assimilirten Saft enthielte, und dass dieser
von den Venen absorbirt würde.

Lassen sich Beweise für diese Hypothese an-
führen? Ich glaube allerdings; der Verfolg des
gegenwärtigen §. wird dieselben enthalten. Hier

mache
t) Journal de Trevoux. A. 1706. Juillet.
v) Mem. de l' Acad. de Montpellier.
w) Mem. de l' Acad. des sc. de Paris. A. 1740. p. 811.
der Octav-Ausg.
x) Haller. El. Phys. T. I. L. 2. S. 2. §. 10. 11. p. 131.
133.
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3. Es giebt eine Beobachtung von einem Foe-
tus, der kein Herz und keine Arterien hatte t);
eine andere von einer Frucht, der die Arterien des
Kopfs und der Arme fehlten v), und eine dritte
von einem Foetus, in welchem kein Herz und
keine Venen vorhanden waren w).

4. Die Venen sind zahlreicher und zugleich
weiter, als die Arterien x). Nähmen sie nur das
Blut auf, welches ihnen die letztern zuführen, so
müſsten sie mit diesen einerley Anzahl und Durch-
messer haben.

Wenden wir nach diesen Beweisen den obigen
Satz auf die Venen an, so ist allerdings so viel
gewiſs, daſs diese keine rohe Flüssigkeiten ein-
saugen, Es könnte aber seyn, daſs das Zellgewebe
an gewissen Stellen einen bis auf einen gewissen
Grad assimilirten Saft enthielte, und daſs dieser
von den Venen absorbirt würde.

Lassen sich Beweise für diese Hypothese an-
führen? Ich glaube allerdings; der Verfolg des
gegenwärtigen §. wird dieselben enthalten. Hier

mache
t) Journal de Trévoux. A. 1706. Juillet.
v) Mém. de l’ Acad. de Montpellier.
w) Mém. de l’ Acad. des sc. de Paris. A. 1740. p. 811.
der Octav-Ausg.
x) Haller. El. Phys. T. I. L. 2. S. 2. §. 10. 11. p. 131.
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[501/0517] 3. Es giebt eine Beobachtung von einem Foe- tus, der kein Herz und keine Arterien hatte t); eine andere von einer Frucht, der die Arterien des Kopfs und der Arme fehlten v), und eine dritte von einem Foetus, in welchem kein Herz und keine Venen vorhanden waren w). 4. Die Venen sind zahlreicher und zugleich weiter, als die Arterien x). Nähmen sie nur das Blut auf, welches ihnen die letztern zuführen, so müſsten sie mit diesen einerley Anzahl und Durch- messer haben. Wenden wir nach diesen Beweisen den obigen Satz auf die Venen an, so ist allerdings so viel gewiſs, daſs diese keine rohe Flüssigkeiten ein- saugen, Es könnte aber seyn, daſs das Zellgewebe an gewissen Stellen einen bis auf einen gewissen Grad assimilirten Saft enthielte, und daſs dieser von den Venen absorbirt würde. Lassen sich Beweise für diese Hypothese an- führen? Ich glaube allerdings; der Verfolg des gegenwärtigen §. wird dieselben enthalten. Hier mache t) Journal de Trévoux. A. 1706. Juillet. v) Mém. de l’ Acad. de Montpellier. w) Mém. de l’ Acad. des sc. de Paris. A. 1740. p. 811. der Octav-Ausg. x) Haller. El. Phys. T. I. L. 2. S. 2. §. 10. 11. p. 131. 133. I i 3

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814, S. 501. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/517>, abgerufen am 22.11.2024.