untere, bey andern auf die obere Fläche eine Glasplatte. Die auf der untern Fläche liegende Platte war immer nach einiger Zeit mit Thau be- deckt; hingegen zeigte sich auf der, welche mit der obern Fläche in Berührung gewesen war, keine Feuchtigkeit l).
3. Was die Pflanzen einsaugen und was sie ausdünsten, sind sowohl gas- förmige, als wässrige Materien. Luft wird vorzüglich durch die Blätter ein- gesogen und ausgehaucht. Die Aufnah- me derselben geschieht in der Dunkel- heit, die Ausleerung aber beym Einfluss des Sonnenlichts.
Die Pflanze saugt Wasser durch die Wurzel ein, wie die tägliche Erfahrung zeigt. Auch von den Blättern wird Wasser sowohl aufgenommen, als ausgeleert, wie unter andern die obigen Er- fahrungen Bonnet's und Knight's beweisen. Dass die Blätter auch gasförmige Stoffe aufneh- men, sieht man, wenn man einen mit Blättern versehenen Zweig unter einen Recipienten mit atmosphärischer Luft bringt. Während des Nachts vermindert sich dann das Volumen der einge- schlossenen Luft; hingegen des Tages, beym Einfluss des Sonnenlichts, nimmt dieses wieder
zu
l) Philos. Transact. 1803. P. 2. p. 277.
untere, bey andern auf die obere Fläche eine Glasplatte. Die auf der untern Fläche liegende Platte war immer nach einiger Zeit mit Thau be- deckt; hingegen zeigte sich auf der, welche mit der obern Fläche in Berührung gewesen war, keine Feuchtigkeit l).
3. Was die Pflanzen einsaugen und was sie ausdünsten, sind sowohl gas- förmige, als wässrige Materien. Luft wird vorzüglich durch die Blätter ein- gesogen und ausgehaucht. Die Aufnah- me derselben geschieht in der Dunkel- heit, die Ausleerung aber beym Einfluſs des Sonnenlichts.
Die Pflanze saugt Wasser durch die Wurzel ein, wie die tägliche Erfahrung zeigt. Auch von den Blättern wird Wasser sowohl aufgenommen, als ausgeleert, wie unter andern die obigen Er- fahrungen Bonnet’s und Knight’s beweisen. Daſs die Blätter auch gasförmige Stoffe aufneh- men, sieht man, wenn man einen mit Blättern versehenen Zweig unter einen Recipienten mit atmosphärischer Luft bringt. Während des Nachts vermindert sich dann das Volumen der einge- schlossenen Luft; hingegen des Tages, beym Einfluſs des Sonnenlichts, nimmt dieses wieder
zu
l) Philos. Transact. 1803. P. 2. p. 277.
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untere, bey andern auf die obere Fläche eine
Glasplatte. Die auf der untern Fläche liegende
Platte war immer nach einiger Zeit mit Thau be-
deckt; hingegen zeigte sich auf der, welche mit
der obern Fläche in Berührung gewesen war,
keine Feuchtigkeit l).
3. Was die Pflanzen einsaugen und
was sie ausdünsten, sind sowohl gas-
förmige, als wässrige Materien. Luft
wird vorzüglich durch die Blätter ein-
gesogen und ausgehaucht. Die Aufnah-
me derselben geschieht in der Dunkel-
heit, die Ausleerung aber beym Einfluſs
des Sonnenlichts.
Die Pflanze saugt Wasser durch die Wurzel
ein, wie die tägliche Erfahrung zeigt. Auch von
den Blättern wird Wasser sowohl aufgenommen,
als ausgeleert, wie unter andern die obigen Er-
fahrungen Bonnet’s und Knight’s beweisen.
Daſs die Blätter auch gasförmige Stoffe aufneh-
men, sieht man, wenn man einen mit Blättern
versehenen Zweig unter einen Recipienten mit
atmosphärischer Luft bringt. Während des Nachts
vermindert sich dann das Volumen der einge-
schlossenen Luft; hingegen des Tages, beym
Einfluſs des Sonnenlichts, nimmt dieses wieder
zu
l) Philos. Transact. 1803. P. 2. p. 277.
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814, S. 34. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/50>, abgerufen am 26.04.2024.
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