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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814.

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ser binnen 12 Tagesstunden ein, und waren des
Abends leichter als des Morgens. Die entblät-
terten Aeste hingegen nahmen nicht mehr als
Eine Unze auf, und waren des Abends schwerer
als des Morgens i).

Hales beobachtete auch, dass eine Musa und
eine Aloe von fünf Uhr Morgens bis Mittag mehr,
als von Mittag bis Abends sechs Uhr ausdünste-
ten, und dass sie in der Nacht nicht nur viel
weniger an Gewicht als am Tage verloren, son-
dern zuweilen an Gewicht zunahmen k).

Von dem Einfluss des Lichts auf die Aus-
dünstung der Pflanzen überhaupt kann man sich
auf eine einfache Art überzeugen, wenn man von
zwey mit Glasglocken bedeckten Topfpflanzen
die eine in ein helles, die andere in ein finsteres
Zimmer setzt. Die Glocke des erstern Topfs
wird man immer mit Wassertropfen bedeckt, die
letztere hingegen trocken finden.

Nach Knight's Erfahrungen ist es vorzüg-
lich die untere Fläche der Blätter, wodurch die
Ausdünstung, wie nach Bonnet's Versuchen die
Einsaugung, geschieht. Jener legte an Blättern
von verschiedenen Pflanzen bey einigen auf die

untere,
i) Hales a. a. O. S. 17. Erf. 7.
k) Ebendas. S. 13--15.
IV. Bd. C

ser binnen 12 Tagesstunden ein, und waren des
Abends leichter als des Morgens. Die entblät-
terten Aeste hingegen nahmen nicht mehr als
Eine Unze auf, und waren des Abends schwerer
als des Morgens i).

Hales beobachtete auch, daſs eine Musa und
eine Aloe von fünf Uhr Morgens bis Mittag mehr,
als von Mittag bis Abends sechs Uhr ausdünste-
ten, und daſs sie in der Nacht nicht nur viel
weniger an Gewicht als am Tage verloren, son-
dern zuweilen an Gewicht zunahmen k).

Von dem Einfluſs des Lichts auf die Aus-
dünstung der Pflanzen überhaupt kann man sich
auf eine einfache Art überzeugen, wenn man von
zwey mit Glasglocken bedeckten Topfpflanzen
die eine in ein helles, die andere in ein finsteres
Zimmer setzt. Die Glocke des erstern Topfs
wird man immer mit Wassertropfen bedeckt, die
letztere hingegen trocken finden.

Nach Knight’s Erfahrungen ist es vorzüg-
lich die untere Fläche der Blätter, wodurch die
Ausdünstung, wie nach Bonnet’s Versuchen die
Einsaugung, geschieht. Jener legte an Blättern
von verschiedenen Pflanzen bey einigen auf die

untere,
i) Hales a. a. O. S. 17. Erf. 7.
k) Ebendas. S. 13—15.
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[33/0049] ser binnen 12 Tagesstunden ein, und waren des Abends leichter als des Morgens. Die entblät- terten Aeste hingegen nahmen nicht mehr als Eine Unze auf, und waren des Abends schwerer als des Morgens i). Hales beobachtete auch, daſs eine Musa und eine Aloe von fünf Uhr Morgens bis Mittag mehr, als von Mittag bis Abends sechs Uhr ausdünste- ten, und daſs sie in der Nacht nicht nur viel weniger an Gewicht als am Tage verloren, son- dern zuweilen an Gewicht zunahmen k). Von dem Einfluſs des Lichts auf die Aus- dünstung der Pflanzen überhaupt kann man sich auf eine einfache Art überzeugen, wenn man von zwey mit Glasglocken bedeckten Topfpflanzen die eine in ein helles, die andere in ein finsteres Zimmer setzt. Die Glocke des erstern Topfs wird man immer mit Wassertropfen bedeckt, die letztere hingegen trocken finden. Nach Knight’s Erfahrungen ist es vorzüg- lich die untere Fläche der Blätter, wodurch die Ausdünstung, wie nach Bonnet’s Versuchen die Einsaugung, geschieht. Jener legte an Blättern von verschiedenen Pflanzen bey einigen auf die untere, i) Hales a. a. O. S. 17. Erf. 7. k) Ebendas. S. 13—15. IV. Bd. C

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814, S. 33. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/49>, abgerufen am 21.11.2024.