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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814.

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Unzen Flüssigkeit und eine halbe Unze fester
Speise enthalten. Bey beyden Thieren war die
Milz sehr angeschwollen, und beym Hineinschnei-
den fanden sich die Zellen derselben allenthalben
mit einer wässrigen Flüssigkeit angefüllt. Die
lymphatischen Gefässe der äussern Fläche des Ma-
gens aber waren ganz saftleer. Einem dritten
Hunde, dessen Pylorus unterbunden war, wurde
eine Mixtur von Rhabarbertinktur und Wasser
in den Schlund gesprützt. Vorher hatte sich Home
überzeugt, dass sich die Gegenwart der Rhabar-
bertinktur in thierischen Flüssigkeiten durch den
Zusatz von ätzendem Alkali entdecken liess. Auch
bey diesem Thier fand sich die Milz sehr ange-
schwollen. Der Zusatz des ätzenden Alkali zu
dem Saft derselben und zum Urin brachte in bey-
den die Rhabarberfarbe hervor. Hingegen be-
wirkte dasselbe keine Veränderung in dem Saft
der Leber.

Sehr breit, angeschwollen, und mit Flüssig-
keit angefüllt, fand sich auch die Milz bey Eseln
und Pferden, denen ebenfalls eine Mischung von
Rhabarbertinktur und Wasser eingegeben war,
welchen man aber nicht den Pylorus unterbunden
hatte. Die lymphatischen Gefässe, die zwischen
der Milz und dem Magen liegen, waren auch hier
unangeschwollen. Nach dem Zusatz des ätzenden
Alkali erhielt der Urin, die Flüssigkeit der Milz,

und
C c 3

Unzen Flüssigkeit und eine halbe Unze fester
Speise enthalten. Bey beyden Thieren war die
Milz sehr angeschwollen, und beym Hineinschnei-
den fanden sich die Zellen derselben allenthalben
mit einer wässrigen Flüssigkeit angefüllt. Die
lymphatischen Gefäſse der äussern Fläche des Ma-
gens aber waren ganz saftleer. Einem dritten
Hunde, dessen Pylorus unterbunden war, wurde
eine Mixtur von Rhabarbertinktur und Wasser
in den Schlund gesprützt. Vorher hatte sich Home
überzeugt, daſs sich die Gegenwart der Rhabar-
bertinktur in thierischen Flüssigkeiten durch den
Zusatz von ätzendem Alkali entdecken lieſs. Auch
bey diesem Thier fand sich die Milz sehr ange-
schwollen. Der Zusatz des ätzenden Alkali zu
dem Saft derselben und zum Urin brachte in bey-
den die Rhabarberfarbe hervor. Hingegen be-
wirkte dasselbe keine Veränderung in dem Saft
der Leber.

Sehr breit, angeschwollen, und mit Flüssig-
keit angefüllt, fand sich auch die Milz bey Eseln
und Pferden, denen ebenfalls eine Mischung von
Rhabarbertinktur und Wasser eingegeben war,
welchen man aber nicht den Pylorus unterbunden
hatte. Die lymphatischen Gefäſse, die zwischen
der Milz und dem Magen liegen, waren auch hier
unangeschwollen. Nach dem Zusatz des ätzenden
Alkali erhielt der Urin, die Flüssigkeit der Milz,

und
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[405/0421] Unzen Flüssigkeit und eine halbe Unze fester Speise enthalten. Bey beyden Thieren war die Milz sehr angeschwollen, und beym Hineinschnei- den fanden sich die Zellen derselben allenthalben mit einer wässrigen Flüssigkeit angefüllt. Die lymphatischen Gefäſse der äussern Fläche des Ma- gens aber waren ganz saftleer. Einem dritten Hunde, dessen Pylorus unterbunden war, wurde eine Mixtur von Rhabarbertinktur und Wasser in den Schlund gesprützt. Vorher hatte sich Home überzeugt, daſs sich die Gegenwart der Rhabar- bertinktur in thierischen Flüssigkeiten durch den Zusatz von ätzendem Alkali entdecken lieſs. Auch bey diesem Thier fand sich die Milz sehr ange- schwollen. Der Zusatz des ätzenden Alkali zu dem Saft derselben und zum Urin brachte in bey- den die Rhabarberfarbe hervor. Hingegen be- wirkte dasselbe keine Veränderung in dem Saft der Leber. Sehr breit, angeschwollen, und mit Flüssig- keit angefüllt, fand sich auch die Milz bey Eseln und Pferden, denen ebenfalls eine Mischung von Rhabarbertinktur und Wasser eingegeben war, welchen man aber nicht den Pylorus unterbunden hatte. Die lymphatischen Gefäſse, die zwischen der Milz und dem Magen liegen, waren auch hier unangeschwollen. Nach dem Zusatz des ätzenden Alkali erhielt der Urin, die Flüssigkeit der Milz, und C c 3

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814, S. 405. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/421>, abgerufen am 18.05.2024.