oft die Eyer verdarben, oft aber auch sich ent- wickelten (a).
Diesem Versuche ist aber auch der folgende ähn- lich. Spallanzani schüttete in eine Glasröhre, die an dem einen Ende zugeschmolzen war, und eine perpendikuläre Stellung hatte, ohngefähr 50 Eyer. Auf diese legte er eine, etwa einen Zoll dicke Schleimmasse, die er von andern derglei- chen Kügelchen genommen hatte, und liess dar- auf einen kleinen Tropfen Saamen fallen. Nach- dem sich derselbe verzogen hatte, legte er die Eyer ins Wasser. War nun der Saamentropfen nicht zu klein gewesen, so wurden fast alle Eyer belebt, sonst aber entwickelten sich nur wenige. Nahm Spallanzani statt des Schleims Eyweiss, so erfolgte keine Befruchtung (b).
Drey Gran Froschsaamen, die mit einem Pfunde Wasser vermischt waren, hatten von ih- rer befruchtenden Kraft noch nichts verlohren. Wurde aber die Menge des Wassers über 18 Un- zen vermehrt, so nahm die befruchtende Kraft des Saamens allerdings ab. Doch entwickelten sich noch immer einige Eyer, wenn auch die Menge des Wassers 22 Pfund gegen 3 Gran Saa- menfeuchtigkeit betrug (c).
Wur-
(a) S. 181. 182.
(b) S. 182.
(c) S. 186.
oft die Eyer verdarben, oft aber auch sich ent- wickelten (a).
Diesem Versuche ist aber auch der folgende ähn- lich. Spallanzani schüttete in eine Glasröhre, die an dem einen Ende zugeschmolzen war, und eine perpendikuläre Stellung hatte, ohngefähr 50 Eyer. Auf diese legte er eine, etwa einen Zoll dicke Schleimmasse, die er von andern derglei- chen Kügelchen genommen hatte, und lieſs dar- auf einen kleinen Tropfen Saamen fallen. Nach- dem sich derselbe verzogen hatte, legte er die Eyer ins Wasser. War nun der Saamentropfen nicht zu klein gewesen, so wurden fast alle Eyer belebt, sonst aber entwickelten sich nur wenige. Nahm Spallanzani statt des Schleims Eyweiſs, so erfolgte keine Befruchtung (b).
Drey Gran Froschsaamen, die mit einem Pfunde Wasser vermischt waren, hatten von ih- rer befruchtenden Kraft noch nichts verlohren. Wurde aber die Menge des Wassers über 18 Un- zen vermehrt, so nahm die befruchtende Kraft des Saamens allerdings ab. Doch entwickelten sich noch immer einige Eyer, wenn auch die Menge des Wassers 22 Pfund gegen 3 Gran Saa- menfeuchtigkeit betrug (c).
Wur-
(a) S. 181. 182.
(b) S. 182.
(c) S. 186.
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oft die Eyer verdarben, oft aber auch sich ent-
wickelten (a).
Diesem Versuche ist aber auch der folgende ähn-
lich. Spallanzani schüttete in eine Glasröhre,
die an dem einen Ende zugeschmolzen war, und
eine perpendikuläre Stellung hatte, ohngefähr 50
Eyer. Auf diese legte er eine, etwa einen Zoll
dicke Schleimmasse, die er von andern derglei-
chen Kügelchen genommen hatte, und lieſs dar-
auf einen kleinen Tropfen Saamen fallen. Nach-
dem sich derselbe verzogen hatte, legte er die
Eyer ins Wasser. War nun der Saamentropfen
nicht zu klein gewesen, so wurden fast alle Eyer
belebt, sonst aber entwickelten sich nur wenige.
Nahm Spallanzani statt des Schleims Eyweiſs,
so erfolgte keine Befruchtung (b).
Drey Gran Froschsaamen, die mit einem
Pfunde Wasser vermischt waren, hatten von ih-
rer befruchtenden Kraft noch nichts verlohren.
Wurde aber die Menge des Wassers über 18 Un-
zen vermehrt, so nahm die befruchtende Kraft
des Saamens allerdings ab. Doch entwickelten
sich noch immer einige Eyer, wenn auch die
Menge des Wassers 22 Pfund gegen 3 Gran Saa-
menfeuchtigkeit betrug (c).
Wur-
(a) S. 181. 182.
(b) S. 182.
(c) S. 186.
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805, S. 382. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie03_1805/392>, abgerufen am 25.11.2024.
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