Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805.

Bild:
<< vorherige Seite

Noch länger, als der Saamen der Kröten, be-
hielt der des grünen Wasserfrosches seine be-
fruchtende Kraft ausserhalb des Körpers. Jenem
aber benahm eine grosse Hitze diese Kraft eher
als dem letztern (x).

Statt die Eyer, wie bey den bisherigen Ver-
suchen, ganz in Saamen zu baden, bestrich Spal-
lanzani
nur einen Theil derselben mit dieser
Flüssigkeit. So gering aber auch die Menge des
letztern war, so erfolgte doch die Befruchtung
eben so gut, als wenn die Kügelchen ganz mit
Saamen wären benetzt worden (y).

Sogar wenn Spallanzani ein mit Saamen
benetztes Ey mit zwey andern Eyern, die nicht
mit jener Flüssigkeit befeuchtet waren, in Berüh-
rung brachte, so wurden oft durch diese Berüh-
rung auch die letztern befruchtet (z).

Noch mehr! Mit den feinen Spitzen sehr
zarter Zangen zog Spallanzani den Schleim von
mehrern Eyern ab. Als er hierdurch einen
Schleimfaden von etwa einem Zoll erhalten hatte,
hielt er denselben wagerecht angespannt, und be-
rührte das eine Ende mit der Spitze einer in Saa-
men eingetauchten Nadel. Der Erfolg war, dass

oft
(x) S. 178.
(y) S. 179 ff.
(z) S. 180.

Noch länger, als der Saamen der Kröten, be-
hielt der des grünen Wasserfrosches seine be-
fruchtende Kraft ausserhalb des Körpers. Jenem
aber benahm eine groſse Hitze diese Kraft eher
als dem letztern (x).

Statt die Eyer, wie bey den bisherigen Ver-
suchen, ganz in Saamen zu baden, bestrich Spal-
lanzani
nur einen Theil derselben mit dieser
Flüssigkeit. So gering aber auch die Menge des
letztern war, so erfolgte doch die Befruchtung
eben so gut, als wenn die Kügelchen ganz mit
Saamen wären benetzt worden (y).

Sogar wenn Spallanzani ein mit Saamen
benetztes Ey mit zwey andern Eyern, die nicht
mit jener Flüssigkeit befeuchtet waren, in Berüh-
rung brachte, so wurden oft durch diese Berüh-
rung auch die letztern befruchtet (z).

Noch mehr! Mit den feinen Spitzen sehr
zarter Zangen zog Spallanzani den Schleim von
mehrern Eyern ab. Als er hierdurch einen
Schleimfaden von etwa einem Zoll erhalten hatte,
hielt er denselben wagerecht angespannt, und be-
rührte das eine Ende mit der Spitze einer in Saa-
men eingetauchten Nadel. Der Erfolg war, daſs

oft
(x) S. 178.
(y) S. 179 ff.
(z) S. 180.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <pb facs="#f0391" n="381"/>
              <p>Noch länger, als der Saamen der Kröten, be-<lb/>
hielt der des grünen Wasserfrosches seine be-<lb/>
fruchtende Kraft ausserhalb des Körpers. Jenem<lb/>
aber benahm eine gro&#x017F;se Hitze diese Kraft eher<lb/>
als dem letztern <note place="foot" n="(x)">S. 178.</note>.</p><lb/>
              <p>Statt die Eyer, wie bey den bisherigen Ver-<lb/>
suchen, ganz in Saamen zu baden, bestrich <hi rendition="#k">Spal-<lb/>
lanzani</hi> nur einen Theil derselben mit dieser<lb/>
Flüssigkeit. So gering aber auch die Menge des<lb/>
letztern war, so erfolgte doch die Befruchtung<lb/>
eben so gut, als wenn die Kügelchen ganz mit<lb/>
Saamen wären benetzt worden <note place="foot" n="(y)">S. 179 ff.</note>.</p><lb/>
              <p>Sogar wenn <hi rendition="#k">Spallanzani</hi> ein mit Saamen<lb/>
benetztes Ey mit zwey andern Eyern, die nicht<lb/>
mit jener Flüssigkeit befeuchtet waren, in Berüh-<lb/>
rung brachte, so wurden oft durch diese Berüh-<lb/>
rung auch die letztern befruchtet <note place="foot" n="(z)">S. 180.</note>.</p><lb/>
              <p>Noch mehr! Mit den feinen Spitzen sehr<lb/>
zarter Zangen zog <hi rendition="#k">Spallanzani</hi> den Schleim von<lb/>
mehrern Eyern ab. Als er hierdurch einen<lb/>
Schleimfaden von etwa einem Zoll erhalten hatte,<lb/>
hielt er denselben wagerecht angespannt, und be-<lb/>
rührte das eine Ende mit der Spitze einer in Saa-<lb/>
men eingetauchten Nadel. Der Erfolg war, da&#x017F;s<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">oft</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[381/0391] Noch länger, als der Saamen der Kröten, be- hielt der des grünen Wasserfrosches seine be- fruchtende Kraft ausserhalb des Körpers. Jenem aber benahm eine groſse Hitze diese Kraft eher als dem letztern (x). Statt die Eyer, wie bey den bisherigen Ver- suchen, ganz in Saamen zu baden, bestrich Spal- lanzani nur einen Theil derselben mit dieser Flüssigkeit. So gering aber auch die Menge des letztern war, so erfolgte doch die Befruchtung eben so gut, als wenn die Kügelchen ganz mit Saamen wären benetzt worden (y). Sogar wenn Spallanzani ein mit Saamen benetztes Ey mit zwey andern Eyern, die nicht mit jener Flüssigkeit befeuchtet waren, in Berüh- rung brachte, so wurden oft durch diese Berüh- rung auch die letztern befruchtet (z). Noch mehr! Mit den feinen Spitzen sehr zarter Zangen zog Spallanzani den Schleim von mehrern Eyern ab. Als er hierdurch einen Schleimfaden von etwa einem Zoll erhalten hatte, hielt er denselben wagerecht angespannt, und be- rührte das eine Ende mit der Spitze einer in Saa- men eingetauchten Nadel. Der Erfolg war, daſs oft (x) S. 178. (y) S. 179 ff. (z) S. 180.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie03_1805
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie03_1805/391
Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805, S. 381. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie03_1805/391>, abgerufen am 25.11.2024.