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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805.

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und Logan (q) gehabt. Mit besserm Glücke
wiederhohlte diese Versuche Alston (r). Pflan-
zen, die er eben so, wie Spallanzani, behan-
delte, trugen nicht nur reife, sondern auch eben
so viele Saamenkörner, als wenn ihnen die männ-
lichen Geschlechtsorgane nicht wären genommen
gewesen. Denselben Erfolg hatten nachherige
Versuche von Spallanzani mit Gewächsen aus
der Classe der Monoecie. Kürbispflanzen, deren
männliche Blüthen er zerstöhrte, sobald sie sich
sehen liessen, trugen Früchte, die nicht nur in
ihrer Farbe, ihrer Struktur und ihrem Geschmack
denen von ähnlichen Pflanzen, wovon die männli-
chen Blüthen unzerstöhrt geblieben waren, nichts
nachgaben, sondern auch reife Saamenkörner ent-
hielten, die in der Folge keimten und Blüthen
hervorbrachten. Aber noch mehr! Auch von
diesen Blüthen streifte Spallanzani die männli-
chen gleich nach ihrer Erscheinung ab, und doch
gaben die weiblichen Blumen wieder reife Kür-
bisse, deren Saamenkörner zu eben so vollkom-
menen Pflanzen, wie im ersten Versuche, heran-
wuchsen (s). Ferner stellten Spallanzani und
Fougeroux noch ähnliche Versuche mit Pflanzen

aus
(q) Experimenta et meletemata de plantarum genera-
tione. Lond. 1747.
(r) Essays and observat. physical and litterary. Vol. 1.
p. 205.
(s) Spallanzani a. a. O. S. 384. §. 20-22.

und Logan (q) gehabt. Mit besserm Glücke
wiederhohlte diese Versuche Alston (r). Pflan-
zen, die er eben so, wie Spallanzani, behan-
delte, trugen nicht nur reife, sondern auch eben
so viele Saamenkörner, als wenn ihnen die männ-
lichen Geschlechtsorgane nicht wären genommen
gewesen. Denselben Erfolg hatten nachherige
Versuche von Spallanzani mit Gewächsen aus
der Classe der Monoecie. Kürbispflanzen, deren
männliche Blüthen er zerstöhrte, sobald sie sich
sehen liessen, trugen Früchte, die nicht nur in
ihrer Farbe, ihrer Struktur und ihrem Geschmack
denen von ähnlichen Pflanzen, wovon die männli-
chen Blüthen unzerstöhrt geblieben waren, nichts
nachgaben, sondern auch reife Saamenkörner ent-
hielten, die in der Folge keimten und Blüthen
hervorbrachten. Aber noch mehr! Auch von
diesen Blüthen streifte Spallanzani die männli-
chen gleich nach ihrer Erscheinung ab, und doch
gaben die weiblichen Blumen wieder reife Kür-
bisse, deren Saamenkörner zu eben so vollkom-
menen Pflanzen, wie im ersten Versuche, heran-
wuchsen (s). Ferner stellten Spallanzani und
Fougeroux noch ähnliche Versuche mit Pflanzen

aus
(q) Experimenta et meletemata de plantarum genera-
tione. Lond. 1747.
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[358/0368] und Logan (q) gehabt. Mit besserm Glücke wiederhohlte diese Versuche Alston (r). Pflan- zen, die er eben so, wie Spallanzani, behan- delte, trugen nicht nur reife, sondern auch eben so viele Saamenkörner, als wenn ihnen die männ- lichen Geschlechtsorgane nicht wären genommen gewesen. Denselben Erfolg hatten nachherige Versuche von Spallanzani mit Gewächsen aus der Classe der Monoecie. Kürbispflanzen, deren männliche Blüthen er zerstöhrte, sobald sie sich sehen liessen, trugen Früchte, die nicht nur in ihrer Farbe, ihrer Struktur und ihrem Geschmack denen von ähnlichen Pflanzen, wovon die männli- chen Blüthen unzerstöhrt geblieben waren, nichts nachgaben, sondern auch reife Saamenkörner ent- hielten, die in der Folge keimten und Blüthen hervorbrachten. Aber noch mehr! Auch von diesen Blüthen streifte Spallanzani die männli- chen gleich nach ihrer Erscheinung ab, und doch gaben die weiblichen Blumen wieder reife Kür- bisse, deren Saamenkörner zu eben so vollkom- menen Pflanzen, wie im ersten Versuche, heran- wuchsen (s). Ferner stellten Spallanzani und Fougeroux noch ähnliche Versuche mit Pflanzen aus (q) Experimenta et meletemata de plantarum genera- tione. Lond. 1747. (r) Essays and observat. physical and litterary. Vol. 1. p. 205. (s) Spallanzani a. a. O. S. 384. §. 20-22.

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805, S. 358. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie03_1805/368>, abgerufen am 21.05.2024.