gen, so würden wir zeigen, dass das Wasser und die Athmosphäre unserer Erde die Mittel sind, von deren unaufhörlichen Zersetzungen und Zusammen- setzungen alle Thätigkeit auf diesem Planeten ab- hängt; dass das Wasser den Stickstoff der Athmo- sphäre erhält, so wie die gehörige Menge Sauer- stoff in derselben durch das Ausathmen der Pflan- zen unterhalten wird; und dass umgekehrt die Athmosphäre wieder die Erhalterin der gehörigen Quantität und Mischung des Wassers ist. Wir würden zeigen, dass das Mineralreich die Gewässer in Stickgas umwandelt, indem es diesen einen Theil ihres Sauerstoffs entzieht, und dass die Ath- mosphäre wieder in Wasser übergeht, indem der Stickstoff derselben mit ihrem Sauerstoff durch den elektrischen Funken verbunden wird. Wir würden die Ursache dieser elektrischen Materie in dem Einflusse der Sonne und des Mondes auf unsern Luftkreis finden, und beweisen, dass die Einwir- kungen jener beyden Himmelskörper auf die Erde Galvanische Processe sind. Wir würden darthun, dass die Erde auch wieder Rückwirkungen auf die Athmosphäre des Mondes äussert. Das Daseyn der letztern würden uns aber sowohl Schröters Beo- bachtungen, als die Gegenwart des Feuers auf die- sem Begleiter unserer Erde, welche ohne Sauer- stoffgas nicht statt finden könnte, wahrscheinlich machen, und der Mangel an Flüssen und Meeren auf seiner Oberfläche würde uns vermuthen lassen,
dass
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gen, so würden wir zeigen, daſs das Wasser und die Athmosphäre unserer Erde die Mittel sind, von deren unaufhörlichen Zersetzungen und Zusammen- setzungen alle Thätigkeit auf diesem Planeten ab- hängt; daſs das Wasser den Stickstoff der Athmo- sphäre erhält, so wie die gehörige Menge Sauer- stoff in derselben durch das Ausathmen der Pflan- zen unterhalten wird; und daſs umgekehrt die Athmosphäre wieder die Erhalterin der gehörigen Quantität und Mischung des Wassers ist. Wir würden zeigen, daſs das Mineralreich die Gewässer in Stickgas umwandelt, indem es diesen einen Theil ihres Sauerstoffs entzieht, und daſs die Ath- mosphäre wieder in Wasser übergeht, indem der Stickstoff derselben mit ihrem Sauerstoff durch den elektrischen Funken verbunden wird. Wir würden die Ursache dieser elektrischen Materie in dem Einflusse der Sonne und des Mondes auf unsern Luftkreis finden, und beweisen, daſs die Einwir- kungen jener beyden Himmelskörper auf die Erde Galvanische Processe sind. Wir würden darthun, daſs die Erde auch wieder Rückwirkungen auf die Athmosphäre des Mondes äussert. Das Daseyn der letztern würden uns aber sowohl Schröters Beo- bachtungen, als die Gegenwart des Feuers auf die- sem Begleiter unserer Erde, welche ohne Sauer- stoffgas nicht statt finden könnte, wahrscheinlich machen, und der Mangel an Flüssen und Meeren auf seiner Oberfläche würde uns vermuthen lassen,
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[53[35]/0055]
gen, so würden wir zeigen, daſs das Wasser und
die Athmosphäre unserer Erde die Mittel sind, von
deren unaufhörlichen Zersetzungen und Zusammen-
setzungen alle Thätigkeit auf diesem Planeten ab-
hängt; daſs das Wasser den Stickstoff der Athmo-
sphäre erhält, so wie die gehörige Menge Sauer-
stoff in derselben durch das Ausathmen der Pflan-
zen unterhalten wird; und daſs umgekehrt die
Athmosphäre wieder die Erhalterin der gehörigen
Quantität und Mischung des Wassers ist. Wir
würden zeigen, daſs das Mineralreich die Gewässer
in Stickgas umwandelt, indem es diesen einen
Theil ihres Sauerstoffs entzieht, und daſs die Ath-
mosphäre wieder in Wasser übergeht, indem der
Stickstoff derselben mit ihrem Sauerstoff durch den
elektrischen Funken verbunden wird. Wir würden
die Ursache dieser elektrischen Materie in dem
Einflusse der Sonne und des Mondes auf unsern
Luftkreis finden, und beweisen, daſs die Einwir-
kungen jener beyden Himmelskörper auf die Erde
Galvanische Processe sind. Wir würden darthun,
daſs die Erde auch wieder Rückwirkungen auf die
Athmosphäre des Mondes äussert. Das Daseyn der
letztern würden uns aber sowohl Schröters Beo-
bachtungen, als die Gegenwart des Feuers auf die-
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 1. Göttingen, 1802, S. 53[35]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie01_1802/55>, abgerufen am 04.12.2024.
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