übrigen rothblütigen Thieren, mit distinkten weis- sen Fasern aus den vordern Hirnlappen (c), diese aus Sehehügeln, welche, wie bey den Vögeln, in- wendig hohl sind. Der eigentliche Gehörnerve (portio mollis) entspringt neben dem Antlitznerven (portio dura) aus dem verlängerten Marke, wie bey den Säugthieren und Vögeln, und beyde Nerven- paare verhalten sich auch in ihrem Fortgange, wie bey den letztern Thierclassen (d). Ausser diesen Nerven erkannte Charas(e) bey der Viper auch noch ein Paar, welches mit den Zungenschlundner- ven (glossopharyngaei) übereinkam; eines, den Stimmnerven (par vagum) analoges, und noch mehrere andere, welche aus der Basis des Gehirns hervorkamen, und durch den Schädel drangen, die er aber, ihrer Feinheit wegen, nicht verfolgen konnte. An den Bewegungsnerven dieser Thiere, besonders denen der hintern Gliedmaassen, sieht man sehr deutlich die von Molinelli, Fontana und Monro beschriebenen Runzeln und Falten. Nie aber habe ich an den Nerven der Amphibien Ganglien gefunden, und sie fehlen ihnen also wahr- scheinlich, wie den Fischen.
In
(c)Scarpa de auditu et olfactu. p. 75, §. 3.
(d)Scarpa l. c. p. 75. §. 3.
(e)Perrault etc. Abh. zur N. G. B. 3. S. 7.
Q 5
übrigen rothblütigen Thieren, mit distinkten weis- sen Fasern aus den vordern Hirnlappen (c), diese aus Sehehügeln, welche, wie bey den Vögeln, in- wendig hohl sind. Der eigentliche Gehörnerve (portio mollis) entspringt neben dem Antlitznerven (portio dura) aus dem verlängerten Marke, wie bey den Säugthieren und Vögeln, und beyde Nerven- paare verhalten sich auch in ihrem Fortgange, wie bey den letztern Thierclassen (d). Ausser diesen Nerven erkannte Charas(e) bey der Viper auch noch ein Paar, welches mit den Zungenschlundner- ven (glossopharyngaei) übereinkam; eines, den Stimmnerven (par vagum) analoges, und noch mehrere andere, welche aus der Basis des Gehirns hervorkamen, und durch den Schädel drangen, die er aber, ihrer Feinheit wegen, nicht verfolgen konnte. An den Bewegungsnerven dieser Thiere, besonders denen der hintern Gliedmaaſsen, sieht man sehr deutlich die von Molinelli, Fontana und Monro beschriebenen Runzeln und Falten. Nie aber habe ich an den Nerven der Amphibien Ganglien gefunden, und sie fehlen ihnen also wahr- scheinlich, wie den Fischen.
In
(c)Scarpa de auditu et olfactu. p. 75, §. 3.
(d)Scarpa l. c. p. 75. §. 3.
(e)Perrault etc. Abh. zur N. G. B. 3. S. 7.
Q 5
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übrigen rothblütigen Thieren, mit distinkten weis-
sen Fasern aus den vordern Hirnlappen (c), diese
aus Sehehügeln, welche, wie bey den Vögeln, in-
wendig hohl sind. Der eigentliche Gehörnerve
(portio mollis) entspringt neben dem Antlitznerven
(portio dura) aus dem verlängerten Marke, wie bey
den Säugthieren und Vögeln, und beyde Nerven-
paare verhalten sich auch in ihrem Fortgange, wie
bey den letztern Thierclassen (d). Ausser diesen
Nerven erkannte Charas (e) bey der Viper auch
noch ein Paar, welches mit den Zungenschlundner-
ven (glossopharyngaei) übereinkam; eines, den
Stimmnerven (par vagum) analoges, und noch
mehrere andere, welche aus der Basis des Gehirns
hervorkamen, und durch den Schädel drangen, die
er aber, ihrer Feinheit wegen, nicht verfolgen
konnte. An den Bewegungsnerven dieser Thiere,
besonders denen der hintern Gliedmaaſsen, sieht
man sehr deutlich die von Molinelli, Fontana
und Monro beschriebenen Runzeln und Falten.
Nie aber habe ich an den Nerven der Amphibien
Ganglien gefunden, und sie fehlen ihnen also wahr-
scheinlich, wie den Fischen.
In
(c) Scarpa de auditu et olfactu. p. 75, §. 3.
(d) Scarpa l. c. p. 75. §. 3.
(e) Perrault etc. Abh. zur N. G. B. 3. S. 7.
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 1. Göttingen, 1802, S. 249. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie01_1802/269>, abgerufen am 22.11.2024.
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