dem Crocodill) auch noch eine Seitenbewegung. Die Wölbung des Schädels ist geringer, als bey den Säugthieren und Vögeln. Bey einigen ist der Kopf von dem übrigen Körper durch keinen Hals getrennt, und da, wo diese Trennung statt findet, variirt die Anzahl der Halswirbel, so wie überhaupt die Struk- tur der ganzen Wirbelsäule, mehr als bey den Vö- geln und Säugthieren. Nur der kleinere Theil hat Ribben und ein Brustbein. Die übrigen haben ent- weder jene ohne dieses, oder dieses ohne jene. Die äussern Bewegungsorgane fehlen mehrern Thieren dieser Classe ganz. Die übrigen haben vier, oder zwey, meist sehr kurze Füsse; von diesen aber er- halten einige dieselben erst in einer gewissen Periode ihres Lebens.
Das Gehirn der Amphibien hat das Eigenthüm- liche, dass die Sehehügel hinter den Hirnhälften liegen. Dies ausgenommen kömmt es mit dem Ge- hirne der Vögel in den vier ersten der bey dieser Thierclasse angeführten und mit Zahlen bemerkten Eigenschaften überein (b).
Unter den Nerven der Amphibien zeichnen sich die des Geruchs und Gesichts durch ihre vorzüg- liche Dicke aus. Jene entspringen, wie bey den
übri-
(b)Cuvier, Bulletin de la Soc. philomath. An. VII. n. 27. p. 18,
dem Crocodill) auch noch eine Seitenbewegung. Die Wölbung des Schädels ist geringer, als bey den Säugthieren und Vögeln. Bey einigen ist der Kopf von dem übrigen Körper durch keinen Hals getrennt, und da, wo diese Trennung statt findet, variirt die Anzahl der Halswirbel, so wie überhaupt die Struk- tur der ganzen Wirbelsäule, mehr als bey den Vö- geln und Säugthieren. Nur der kleinere Theil hat Ribben und ein Brustbein. Die übrigen haben ent- weder jene ohne dieses, oder dieses ohne jene. Die äussern Bewegungsorgane fehlen mehrern Thieren dieser Classe ganz. Die übrigen haben vier, oder zwey, meist sehr kurze Füſse; von diesen aber er- halten einige dieselben erst in einer gewissen Periode ihres Lebens.
Das Gehirn der Amphibien hat das Eigenthüm- liche, daſs die Sehehügel hinter den Hirnhälften liegen. Dies ausgenommen kömmt es mit dem Ge- hirne der Vögel in den vier ersten der bey dieser Thierclasse angeführten und mit Zahlen bemerkten Eigenschaften überein (b).
Unter den Nerven der Amphibien zeichnen sich die des Geruchs und Gesichts durch ihre vorzüg- liche Dicke aus. Jene entspringen, wie bey den
übri-
(b)Cuvier, Bulletin de la Soc. philomath. An. VII. n. 27. p. 18,
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dem Crocodill) auch noch eine Seitenbewegung.
Die Wölbung des Schädels ist geringer, als bey den
Säugthieren und Vögeln. Bey einigen ist der Kopf
von dem übrigen Körper durch keinen Hals getrennt,
und da, wo diese Trennung statt findet, variirt die
Anzahl der Halswirbel, so wie überhaupt die Struk-
tur der ganzen Wirbelsäule, mehr als bey den Vö-
geln und Säugthieren. Nur der kleinere Theil hat
Ribben und ein Brustbein. Die übrigen haben ent-
weder jene ohne dieses, oder dieses ohne jene. Die
äussern Bewegungsorgane fehlen mehrern Thieren
dieser Classe ganz. Die übrigen haben vier, oder
zwey, meist sehr kurze Füſse; von diesen aber er-
halten einige dieselben erst in einer gewissen Periode
ihres Lebens.
Das Gehirn der Amphibien hat das Eigenthüm-
liche, daſs die Sehehügel hinter den Hirnhälften
liegen. Dies ausgenommen kömmt es mit dem Ge-
hirne der Vögel in den vier ersten der bey dieser
Thierclasse angeführten und mit Zahlen bemerkten
Eigenschaften überein (b).
Unter den Nerven der Amphibien zeichnen sich
die des Geruchs und Gesichts durch ihre vorzüg-
liche Dicke aus. Jene entspringen, wie bey den
übri-
(b) Cuvier, Bulletin de la Soc. philomath. An. VII.
n. 27. p. 18,
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 1. Göttingen, 1802, S. 248. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie01_1802/268>, abgerufen am 22.11.2024.
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