ist kugelförmig. Auf seiner innern Fläche trifft man viele halbmondförmige Falten an. Vom Schlunde bis zur Mündung dieses dritten Magens geht eine Rinne, welche gleich dem ersten und zweyten Magen mit Zotten besetzt ist. Der vierte Magen (der Fett- magen, abomasus) liegt auch zur Rechten des Wanstes unter dem Vordertheile des dritten, und kömmt in seiner Struktur mit dem Magen der übri- gen Säugthiere überein. Der Darmcanal überhaupt, und besonders der Blinddarm, ist von ausserordent- licher Länge. Die Darmzotten sind ebenfalls sehr lang. Das Fett ist compakter, das Zellgewebe stär- ker und häufiger, als bey den übrigen Säugthieren. Das erstere erhärtet nach dem Erkalten zu einer bröcklichen Masse. Die Brüste liegen zwischen den Hinterfüssen, nicht weit von den weiblichen Ge- burtstheilen. Den meisten fehlen die Waden- beine (g). Manche haben keine Gallenblase. Bey zwey Geschlechtern (dem Ochsen und Hirsche) zeichnet sich das Herz durch zwey länglichte Knochen aus, von welchen der eine grössere, der nach der Krüm- mung des Einganges der linken Herzkammer gebo- gen ist, unter der sigmaförmigen Klappe liegt, die hinter dem rechten Herzohre ist, der andere klei- nere sich beym Eingange eben der Herzkammer un- ter der sigmaförmigen Klappe befindet, die hinter dem linken Herzohre ist.
Von
(g) V. Coiter de quadrupedum sceletis. C. 2. Cam- per's N. G. des Orang-Utang etc. S. 103.
ist kugelförmig. Auf seiner innern Fläche trifft man viele halbmondförmige Falten an. Vom Schlunde bis zur Mündung dieses dritten Magens geht eine Rinne, welche gleich dem ersten und zweyten Magen mit Zotten besetzt ist. Der vierte Magen (der Fett- magen, abomasus) liegt auch zur Rechten des Wanstes unter dem Vordertheile des dritten, und kömmt in seiner Struktur mit dem Magen der übri- gen Säugthiere überein. Der Darmcanal überhaupt, und besonders der Blinddarm, ist von ausserordent- licher Länge. Die Darmzotten sind ebenfalls sehr lang. Das Fett ist compakter, das Zellgewebe stär- ker und häufiger, als bey den übrigen Säugthieren. Das erstere erhärtet nach dem Erkalten zu einer bröcklichen Masse. Die Brüste liegen zwischen den Hinterfüſsen, nicht weit von den weiblichen Ge- burtstheilen. Den meisten fehlen die Waden- beine (g). Manche haben keine Gallenblase. Bey zwey Geschlechtern (dem Ochsen und Hirsche) zeichnet sich das Herz durch zwey länglichte Knochen aus, von welchen der eine gröſsere, der nach der Krüm- mung des Einganges der linken Herzkammer gebo- gen ist, unter der sigmaförmigen Klappe liegt, die hinter dem rechten Herzohre ist, der andere klei- nere sich beym Eingange eben der Herzkammer un- ter der sigmaförmigen Klappe befindet, die hinter dem linken Herzohre ist.
Von
(g) V. Coiter de quadrupedum sceletis. C. 2. Cam- per’s N. G. des Orang-Utang etc. S. 103.
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ist kugelförmig. Auf seiner innern Fläche trifft man
viele halbmondförmige Falten an. Vom Schlunde
bis zur Mündung dieses dritten Magens geht eine
Rinne, welche gleich dem ersten und zweyten Magen
mit Zotten besetzt ist. Der vierte Magen (der Fett-
magen, abomasus) liegt auch zur Rechten des
Wanstes unter dem Vordertheile des dritten, und
kömmt in seiner Struktur mit dem Magen der übri-
gen Säugthiere überein. Der Darmcanal überhaupt,
und besonders der Blinddarm, ist von ausserordent-
licher Länge. Die Darmzotten sind ebenfalls sehr
lang. Das Fett ist compakter, das Zellgewebe stär-
ker und häufiger, als bey den übrigen Säugthieren.
Das erstere erhärtet nach dem Erkalten zu einer
bröcklichen Masse. Die Brüste liegen zwischen den
Hinterfüſsen, nicht weit von den weiblichen Ge-
burtstheilen. Den meisten fehlen die Waden-
beine (g). Manche haben keine Gallenblase. Bey zwey
Geschlechtern (dem Ochsen und Hirsche) zeichnet
sich das Herz durch zwey länglichte Knochen aus,
von welchen der eine gröſsere, der nach der Krüm-
mung des Einganges der linken Herzkammer gebo-
gen ist, unter der sigmaförmigen Klappe liegt, die
hinter dem rechten Herzohre ist, der andere klei-
nere sich beym Eingange eben der Herzkammer un-
ter der sigmaförmigen Klappe befindet, die hinter
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(g) V. Coiter de quadrupedum sceletis. C. 2. Cam-
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 1. Göttingen, 1802, S. 200. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie01_1802/220>, abgerufen am 04.12.2024.
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