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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776.

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er gleich auf der andern sehr übertrieben wurde. Die Römischgesinten bemüheten sich durch allerlei Scheingründe die Leichtsinnigen zuberrükken und unterweilen gelung es ihnen. Katharina, Gustav Adolphs Tochter, war Königin von Schweden, übergab 1654aber das Reich 1654 Karl Gustave von Zweibrük, Gustav Adolphs Schwestersone, unterwarf sich dem Papste und ging nach Rom. Karl Gustav grif 16551655 Polen an, deßen König Johan Kasimir seinen Anspruch auf Schweden erneuert hatte; ohngeachtet er noch in dem von Vlädislave, seinem Bruder, auf ihn vererbten Kriege mit den Kosaken verwikkelt war, deren sich nun dazu Alexius Michaeloviz, rußischer Zaar, annam, da sie sich in deßen Schuz begeben hatten: doch der Schweden anfängliges Glük veranlaßete diesen 16561656 einen Stilstand mit Polen einzugehen, da ihm Kiov, Schmolensko und alles Eroberte gelaßen, die Menge der Kosaken aber auf die Ostseite des Borysthenis verpflanzet wurde; worauf Alexius die östligen und Fridrich 3, König von Dänemark 16571657 die westligen schwedischen Länder anfiel; andere gleichfals eifersüchtige Mächte leisteten Schwedens Feinden Beistand; der Kurfürst von Brandenburg ward von Karl Gustave abgezogen, da die Polen ihn der Lehnspflicht wegen Preußens erließen: Karl Gustav überfiel Dänemark, erhielt

er gleich auf der andern sehr übertrieben wurde. Die Römischgesinten bemüheten sich durch allerlei Scheingründe die Leichtsinnigen zuberrükken und unterweilen gelung es ihnen. Katharina, Gustav Adolphs Tochter, war Königin von Schweden, übergab 1654aber das Reich 1654 Karl Gustave von Zweibrük, Gustav Adolphs Schwestersone, unterwarf sich dem Papste und ging nach Rom. Karl Gustav grif 16551655 Polen an, deßen König Johan Kasimir seinen Anspruch auf Schweden erneuert hatte; ohngeachtet er noch in dem von Vlädislave, seinem Bruder, auf ihn vererbten Kriege mit den Kosaken verwikkelt war, deren sich nun dazu Alexius Michaeloviz, rußischer Zaar, annam, da sie sich in deßen Schuz begeben hatten: doch der Schweden anfängliges Glük veranlaßete diesen 16561656 einen Stilstand mit Polen einzugehen, da ihm Kiov, Schmolensko und alles Eroberte gelaßen, die Menge der Kosaken aber auf die Ostseite des Borysthenis verpflanzet wurde; worauf Alexius die östligen und Fridrich 3, König von Dänemark 16571657 die westligen schwedischen Länder anfiel; andere gleichfals eifersüchtige Mächte leisteten Schwedens Feinden Beistand; der Kurfürst von Brandenburg ward von Karl Gustave abgezogen, da die Polen ihn der Lehnspflicht wegen Preußens erließen: Karl Gustav überfiel Dänemark, erhielt

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[818/0830] er gleich auf der andern sehr übertrieben wurde. Die Römischgesinten bemüheten sich durch allerlei Scheingründe die Leichtsinnigen zuberrükken und unterweilen gelung es ihnen. Katharina, Gustav Adolphs Tochter, war Königin von Schweden, übergab aber das Reich 1654 Karl Gustave von Zweibrük, Gustav Adolphs Schwestersone, unterwarf sich dem Papste und ging nach Rom. Karl Gustav grif 1655 Polen an, deßen König Johan Kasimir seinen Anspruch auf Schweden erneuert hatte; ohngeachtet er noch in dem von Vlädislave, seinem Bruder, auf ihn vererbten Kriege mit den Kosaken verwikkelt war, deren sich nun dazu Alexius Michaeloviz, rußischer Zaar, annam, da sie sich in deßen Schuz begeben hatten: doch der Schweden anfängliges Glük veranlaßete diesen 1656 einen Stilstand mit Polen einzugehen, da ihm Kiov, Schmolensko und alles Eroberte gelaßen, die Menge der Kosaken aber auf die Ostseite des Borysthenis verpflanzet wurde; worauf Alexius die östligen und Fridrich 3, König von Dänemark 1657 die westligen schwedischen Länder anfiel; andere gleichfals eifersüchtige Mächte leisteten Schwedens Feinden Beistand; der Kurfürst von Brandenburg ward von Karl Gustave abgezogen, da die Polen ihn der Lehnspflicht wegen Preußens erließen: Karl Gustav überfiel Dänemark, erhielt 1654 1655 1656 1657

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Zitationshilfe: Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 818. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/830>, abgerufen am 23.11.2024.