Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776.

Bild:
<< vorherige Seite

zet; 1628nachdem aber 1628 jene Bekenner und Stände Frankreichs völlig wehrlos gemacht und alda die ungemesne Gewalt gegründet worden, wolte man Teutschland nicht unter des Kaisers unbeschränkter Botmäßigkeit laßen: ein sechsjäriger Stilstand 1629ward von Frankreiche 1629 zwischen Polen und Schweden vermittelt und nachmals verlängert; Gustav behielt, was er in Lieflande erobert hatte: nun wolte dieser nicht warten, bis der Kaiser eine Flotte auf der Ostsee ausgerüstet hätte Schweden anzugreifen, womit selbiger umging, sondern 1630segelte 1630 mit einem kleinen Heere nach 1631Teutschlande, schlos 1631 den 13 Jen. ein Bündnis oder einen Hülfsvergleich mit Frankreiche, zwang den Kurfürsten von Brandenburg sich nach seinen Absichten zubequemen; den Kurfürsten von Sachsen, welcher den Kaiser zum Freunde behalten und keinem Theile beitreten wolte, zwungen die kaiserligen Völker selbst, die seine Länder feindlig anfielen, daß er Gustavs vorher ausgeschlagenen Beistand suchen muste. Gustav schlug die kaiserligen bei Leipzig, wälete aber verkert, als er die sächsischen Völker nach Bömen gehen lies und selbst nach Oberteutschlande ging, da beiderseits wenig ausgerichtet ward, muste 16321632 abermals den meisnischen Ländern zu Hülfe eilen, als dieselben von einem neuaufgebrachten kaiserligen Heere angefallen

zet; 1628nachdem aber 1628 jene Bekenner und Stände Frankreichs völlig wehrlos gemacht und alda die ungemesne Gewalt gegründet worden, wolte man Teutschland nicht unter des Kaisers unbeschränkter Botmäßigkeit laßen: ein sechsjäriger Stilstand 1629ward von Frankreiche 1629 zwischen Polen und Schweden vermittelt und nachmals verlängert; Gustav behielt, was er in Lieflande erobert hatte: nun wolte dieser nicht warten, bis der Kaiser eine Flotte auf der Ostsee ausgerüstet hätte Schweden anzugreifen, womit selbiger umging, sondern 1630segelte 1630 mit einem kleinen Heere nach 1631Teutschlande, schlos 1631 den 13 Jen. ein Bündnis oder einen Hülfsvergleich mit Frankreiche, zwang den Kurfürsten von Brandenburg sich nach seinen Absichten zubequemen; den Kurfürsten von Sachsen, welcher den Kaiser zum Freunde behalten und keinem Theile beitreten wolte, zwungen die kaiserligen Völker selbst, die seine Länder feindlig anfielen, daß er Gustavs vorher ausgeschlagenen Beistand suchen muste. Gustav schlug die kaiserligen bei Leipzig, wälete aber verkert, als er die sächsischen Völker nach Bömen gehen lies und selbst nach Oberteutschlande ging, da beiderseits wenig ausgerichtet ward, muste 16321632 abermals den meisnischen Ländern zu Hülfe eilen, als dieselben von einem neuaufgebrachten kaiserligen Heere angefallen

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0826" n="814"/>
zet; <note place="left">1628</note>nachdem aber 1628 jene Bekenner und Stände                      Frankreichs völlig wehrlos gemacht und alda die ungemesne Gewalt gegründet                      worden, wolte man Teutschland nicht unter des Kaisers unbeschränkter                      Botmäßigkeit laßen: ein sechsjäriger Stilstand <note place="left">1629</note>ward von Frankreiche 1629 zwischen Polen und Schweden vermittelt und                      nachmals verlängert; Gustav behielt, was er in Lieflande erobert hatte: nun                      wolte dieser nicht warten, bis der Kaiser eine Flotte auf der Ostsee ausgerüstet                      hätte Schweden anzugreifen, womit selbiger umging, sondern <note place="left">1630</note>segelte 1630 mit einem kleinen Heere nach                          <note place="left">1631</note>Teutschlande, schlos 1631 den 13 Jen.                      ein Bündnis oder einen Hülfsvergleich mit Frankreiche, zwang den Kurfürsten von                      Brandenburg sich nach seinen Absichten zubequemen; den Kurfürsten von Sachsen,                      welcher den Kaiser zum Freunde behalten und keinem Theile beitreten wolte,                      zwungen die kaiserligen Völker selbst, die seine Länder feindlig anfielen, daß                      er Gustavs vorher ausgeschlagenen Beistand suchen muste. Gustav schlug die                      kaiserligen bei Leipzig, wälete aber verkert, als er die sächsischen Völker nach                      Bömen gehen lies und selbst nach Oberteutschlande ging, da beiderseits wenig                      ausgerichtet ward, muste <note place="left">1632</note>1632 abermals den                      meisnischen Ländern zu Hülfe eilen, als dieselben von einem neuaufgebrachten                      kaiserligen Heere angefallen
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[814/0826] zet; nachdem aber 1628 jene Bekenner und Stände Frankreichs völlig wehrlos gemacht und alda die ungemesne Gewalt gegründet worden, wolte man Teutschland nicht unter des Kaisers unbeschränkter Botmäßigkeit laßen: ein sechsjäriger Stilstand ward von Frankreiche 1629 zwischen Polen und Schweden vermittelt und nachmals verlängert; Gustav behielt, was er in Lieflande erobert hatte: nun wolte dieser nicht warten, bis der Kaiser eine Flotte auf der Ostsee ausgerüstet hätte Schweden anzugreifen, womit selbiger umging, sondern segelte 1630 mit einem kleinen Heere nach Teutschlande, schlos 1631 den 13 Jen. ein Bündnis oder einen Hülfsvergleich mit Frankreiche, zwang den Kurfürsten von Brandenburg sich nach seinen Absichten zubequemen; den Kurfürsten von Sachsen, welcher den Kaiser zum Freunde behalten und keinem Theile beitreten wolte, zwungen die kaiserligen Völker selbst, die seine Länder feindlig anfielen, daß er Gustavs vorher ausgeschlagenen Beistand suchen muste. Gustav schlug die kaiserligen bei Leipzig, wälete aber verkert, als er die sächsischen Völker nach Bömen gehen lies und selbst nach Oberteutschlande ging, da beiderseits wenig ausgerichtet ward, muste 1632 abermals den meisnischen Ländern zu Hülfe eilen, als dieselben von einem neuaufgebrachten kaiserligen Heere angefallen 1628 1629 1630 1631 1632

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/826
Zitationshilfe: Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 814. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/826>, abgerufen am 23.11.2024.