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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776.

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Strasburg und einigen andern Städten, 1552den 7 Jen. 1552 zu Trident ankamen, der Schriftgelehrten Ankunft anzuzeigen und für selbige die Geleitsbriefe nach dem Laute der baselschen zufordern, er lies aber die Schriftgelehrten weiter nicht, als nach Nürenberg kommen und rief sie von da zurük, weil die Geleitsbriefe nicht auf die verlangte Weise gegeben wurden, die Gesandten musten sich den 13 März beim Ausbruche des Krieges retten, so gut sie konten, die würtenbergischen Gesandten übergaben ihr Bekentnis; es kamen auch den 19 März die schwäbischen Schriftgelehrten mit einer neuen Gesandschaft begleitet, welche doch zur Unterhandlung noch nicht gelanget waren, als Nachricht kam, daß Moriz Augsburg erobert hatte, worauf die Bischöfe von Italien die Flucht namen, die Versamlung den 29 Lenz aufgeschoben wurde und auch jene heimkereten: der Papst, welcher sich mit Heinrich von Frankreich verglichen hatte, sah diesen Vorfal nicht ungern, weil des Kaisers Gevolmächtigten samt Bischöfen seiner Länder auf die Besrung manger Misbräuche drungen und ihre Absicht auf Einschränkung der päpstligen Gewalt richteten; von den Lehrern der Wiedersteher und ihrem jezigen Zustande waren die meisten zu Trident schlecht unterrichtet, meineten, daß von ihren Lehrern wenige übrig wären und es in der Lehre nur noch aufs Abendmal und auf die Ehe der Gewei-

Strasburg und einigen andern Städten, 1552den 7 Jen. 1552 zu Trident ankamen, der Schriftgelehrten Ankunft anzuzeigen und für selbige die Geleitsbriefe nach dem Laute der baselschen zufordern, er lies aber die Schriftgelehrten weiter nicht, als nach Nürenberg kommen und rief sie von da zurük, weil die Geleitsbriefe nicht auf die verlangte Weise gegeben wurden, die Gesandten musten sich den 13 März beim Ausbruche des Krieges retten, so gut sie konten, die würtenbergischen Gesandten übergaben ihr Bekentnis; es kamen auch den 19 März die schwäbischen Schriftgelehrten mit einer neuen Gesandschaft begleitet, welche doch zur Unterhandlung noch nicht gelanget waren, als Nachricht kam, daß Moriz Augsburg erobert hatte, worauf die Bischöfe von Italien die Flucht namen, die Versamlung den 29 Lenz aufgeschoben wurde und auch jene heimkereten: der Papst, welcher sich mit Heinrich von Frankreich verglichen hatte, sah diesen Vorfal nicht ungern, weil des Kaisers Gevolmächtigten samt Bischöfen seiner Länder auf die Besrung manger Misbräuche drungen und ihre Absicht auf Einschränkung der päpstligen Gewalt richteten; von den Lehrern der Wiedersteher und ihrem jezigen Zustande waren die meisten zu Trident schlecht unterrichtet, meineten, daß von ihren Lehrern wenige übrig wären und es in der Lehre nur noch aufs Abendmal und auf die Ehe der Gewei-

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[766/0778] Strasburg und einigen andern Städten, den 7 Jen. 1552 zu Trident ankamen, der Schriftgelehrten Ankunft anzuzeigen und für selbige die Geleitsbriefe nach dem Laute der baselschen zufordern, er lies aber die Schriftgelehrten weiter nicht, als nach Nürenberg kommen und rief sie von da zurük, weil die Geleitsbriefe nicht auf die verlangte Weise gegeben wurden, die Gesandten musten sich den 13 März beim Ausbruche des Krieges retten, so gut sie konten, die würtenbergischen Gesandten übergaben ihr Bekentnis; es kamen auch den 19 März die schwäbischen Schriftgelehrten mit einer neuen Gesandschaft begleitet, welche doch zur Unterhandlung noch nicht gelanget waren, als Nachricht kam, daß Moriz Augsburg erobert hatte, worauf die Bischöfe von Italien die Flucht namen, die Versamlung den 29 Lenz aufgeschoben wurde und auch jene heimkereten: der Papst, welcher sich mit Heinrich von Frankreich verglichen hatte, sah diesen Vorfal nicht ungern, weil des Kaisers Gevolmächtigten samt Bischöfen seiner Länder auf die Besrung manger Misbräuche drungen und ihre Absicht auf Einschränkung der päpstligen Gewalt richteten; von den Lehrern der Wiedersteher und ihrem jezigen Zustande waren die meisten zu Trident schlecht unterrichtet, meineten, daß von ihren Lehrern wenige übrig wären und es in der Lehre nur noch aufs Abendmal und auf die Ehe der Gewei- 1552

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Zitationshilfe: Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 766. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/778>, abgerufen am 23.11.2024.