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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776.

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Ofen wurde, nebst andern Oertern, ohne viele Mühe von den Türken eingenommen. Ferdinand von Oesterreich, welcher Ludwigs Schwester zur Gemalin hatte, ward in Bömen als König erkant oder erwelet, den 24 Febr. 1527 gekrönet, lies die Bethäuser der bömischen Brüder öfnen und ihnen wieder einräumen, welche Ludwig kurz vor seinem Ende verschließen laßen: in Ungern ward er auch von einem Theile als König erkant; der andere Theil erwelete den Woiwoden von Sibenbürgen, Johan von Zapolia, welchen doch Ferdinand aus Ungern vertrieb und sich den 13 Nov. auch da krönen lies.

Sein Bruder der Kaiser hatte sich am Papste gerächet und in Spanien deßen Gewalt unterbrochen; Rom war auch von seinen 1526Völkern einmal den 20 Sept. 1526 und nach einem Stilstande abermals den 5 1527Maj 1527 erobert, der Papst auf der Engelsburg belagert und nach vorgeschriebenen Bedingungen gegen erlegtes Geld entlaßen: es zeigte sich also, daß es dem Kaiser möglig war vom Papste abzufallen, wovon er mer Vortheil gehabt hätte, als von Verfolgung der Bekenner. Indeßen waren die Franzosen ins neapolitanische kommen, musten es aber 15281528 der Säuche wegen wieder verlaßen; Genua, welches lange in französischer Gewalt gewesen, wurde in Freiheit gesezet und vom Kaiser für ein freies Gemeineswesen er-

Ofen wurde, nebst andern Oertern, ohne viele Mühe von den Türken eingenommen. Ferdinand von Oesterreich, welcher Ludwigs Schwester zur Gemalin hatte, ward in Bömen als König erkant oder erwelet, den 24 Febr. 1527 gekrönet, lies die Bethäuser der bömischen Brüder öfnen und ihnen wieder einräumen, welche Ludwig kurz vor seinem Ende verschließen laßen: in Ungern ward er auch von einem Theile als König erkant; der andere Theil erwelete den Woiwoden von Sibenbürgen, Johan von Zapolia, welchen doch Ferdinand aus Ungern vertrieb und sich den 13 Nov. auch da krönen lies.

Sein Bruder der Kaiser hatte sich am Papste gerächet und in Spanien deßen Gewalt unterbrochen; Rom war auch von seinen 1526Völkern einmal den 20 Sept. 1526 und nach einem Stilstande abermals den 5 1527Maj 1527 erobert, der Papst auf der Engelsburg belagert und nach vorgeschriebenen Bedingungen gegen erlegtes Geld entlaßen: es zeigte sich also, daß es dem Kaiser möglig war vom Papste abzufallen, wovon er mer Vortheil gehabt hätte, als von Verfolgung der Bekenner. Indeßen waren die Franzosen ins neapolitanische kommen, musten es aber 15281528 der Säuche wegen wieder verlaßen; Genua, welches lange in französischer Gewalt gewesen, wurde in Freiheit gesezet und vom Kaiser für ein freies Gemeineswesen er-

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[700/0712] Ofen wurde, nebst andern Oertern, ohne viele Mühe von den Türken eingenommen. Ferdinand von Oesterreich, welcher Ludwigs Schwester zur Gemalin hatte, ward in Bömen als König erkant oder erwelet, den 24 Febr. 1527 gekrönet, lies die Bethäuser der bömischen Brüder öfnen und ihnen wieder einräumen, welche Ludwig kurz vor seinem Ende verschließen laßen: in Ungern ward er auch von einem Theile als König erkant; der andere Theil erwelete den Woiwoden von Sibenbürgen, Johan von Zapolia, welchen doch Ferdinand aus Ungern vertrieb und sich den 13 Nov. auch da krönen lies. Sein Bruder der Kaiser hatte sich am Papste gerächet und in Spanien deßen Gewalt unterbrochen; Rom war auch von seinen Völkern einmal den 20 Sept. 1526 und nach einem Stilstande abermals den 5 Maj 1527 erobert, der Papst auf der Engelsburg belagert und nach vorgeschriebenen Bedingungen gegen erlegtes Geld entlaßen: es zeigte sich also, daß es dem Kaiser möglig war vom Papste abzufallen, wovon er mer Vortheil gehabt hätte, als von Verfolgung der Bekenner. Indeßen waren die Franzosen ins neapolitanische kommen, musten es aber 1528 der Säuche wegen wieder verlaßen; Genua, welches lange in französischer Gewalt gewesen, wurde in Freiheit gesezet und vom Kaiser für ein freies Gemeineswesen er- 1526 1527 1528

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Zitationshilfe: Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 700. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/712>, abgerufen am 22.11.2024.