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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776.

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mael, drang bis nach Tauris, nam auch Dijarbekr ein: Ismael behielt gleichwol von dem an sein übriges Reich in Ruhe, welches auch 200 Jahre lang bei seiner Nachkommenschaft verblieb, in welcher Zeit, wie vormals die Römer, so nun die Othmannen am Tigris wieder die Perser häufige Kriege füreten, ohne merklige Veränderung der Grenzen. Soltan Selim konte gegen Osten seine Eroberungen jezt nicht weiter treiben, weil er auch Halep eingenommen und hiedurch die Turkmannen oder Mamluken aus AEgypten wieder sich aufgebracht hatte, die er doch 1516. 922 schlug, Damaskus und Gaza eroberte, nach AEgypten ging, durch abermaligen Sieg den 22 Jan. 1517. 922 al Kahira und ferner 923 ganz AEgypten unter sich brachte. Selim starb 1520. Soliman, sein Sohn und Nachfolger, wandte 1521 seine Waffen gegen Ungern und eroberte Belgrad den 29 Aug. bald nach ausgegangenem Wormser Befele: er landete 1522. 928 auf der Insel Rhodus und belagerte die Stadt, welche nach langem Wiederstande 929 ihm endlig übergeben wurde; den vertriebenen Johannitern räumete Karl 5 die Insel Malta ein: als der Soltan 1526. 932 wieder gegen Ungern anrükte und schon über die Drau gegangen war, erfolgte das Treffen bei Mohaz, Ludwig wurde geschlagen und kam auf der Flucht in einem Sumpfe ums Leben, die Hauptstadt

mael, drang bis nach Tauris, nam auch Dijarbekr ein: Ismael behielt gleichwol von dem an sein übriges Reich in Ruhe, welches auch 200 Jahre lang bei seiner Nachkommenschaft verblieb, in welcher Zeit, wie vormals die Römer, so nun die Othmannen am Tigris wieder die Perser häufige Kriege füreten, ohne merklige Veränderung der Grenzen. Soltan Selim konte gegen Osten seine Eroberungen jezt nicht weiter treiben, weil er auch Halep eingenommen und hiedurch die Turkmannen oder Mamluken aus AEgypten wieder sich aufgebracht hatte, die er doch 1516. 922 schlug, Damaskus und Gaza eroberte, nach AEgypten ging, durch abermaligen Sieg den 22 Jan. 1517. 922 al Kahira und ferner 923 ganz AEgypten unter sich brachte. Selim starb 1520. Soliman, sein Sohn und Nachfolger, wandte 1521 seine Waffen gegen Ungern und eroberte Belgrad den 29 Aug. bald nach ausgegangenem Wormser Befele: er landete 1522. 928 auf der Insel Rhodus und belagerte die Stadt, welche nach langem Wiederstande 929 ihm endlig übergeben wurde; den vertriebenen Johannitern räumete Karl 5 die Insel Malta ein: als der Soltan 1526. 932 wieder gegen Ungern anrükte und schon über die Drau gegangen war, erfolgte das Treffen bei Mohaz, Ludwig wurde geschlagen und kam auf der Flucht in einem Sumpfe ums Leben, die Hauptstadt

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[699/0711] mael, drang bis nach Tauris, nam auch Dijarbekr ein: Ismael behielt gleichwol von dem an sein übriges Reich in Ruhe, welches auch 200 Jahre lang bei seiner Nachkommenschaft verblieb, in welcher Zeit, wie vormals die Römer, so nun die Othmannen am Tigris wieder die Perser häufige Kriege füreten, ohne merklige Veränderung der Grenzen. Soltan Selim konte gegen Osten seine Eroberungen jezt nicht weiter treiben, weil er auch Halep eingenommen und hiedurch die Turkmannen oder Mamluken aus AEgypten wieder sich aufgebracht hatte, die er doch 1516. 922 schlug, Damaskus und Gaza eroberte, nach AEgypten ging, durch abermaligen Sieg den 22 Jan. 1517. 922 al Kahira und ferner 923 ganz AEgypten unter sich brachte. Selim starb 1520. Soliman, sein Sohn und Nachfolger, wandte 1521 seine Waffen gegen Ungern und eroberte Belgrad den 29 Aug. bald nach ausgegangenem Wormser Befele: er landete 1522. 928 auf der Insel Rhodus und belagerte die Stadt, welche nach langem Wiederstande 929 ihm endlig übergeben wurde; den vertriebenen Johannitern räumete Karl 5 die Insel Malta ein: als der Soltan 1526. 932 wieder gegen Ungern anrükte und schon über die Drau gegangen war, erfolgte das Treffen bei Mohaz, Ludwig wurde geschlagen und kam auf der Flucht in einem Sumpfe ums Leben, die Hauptstadt

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Zitationshilfe: Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 699. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/711>, abgerufen am 23.06.2024.