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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776.

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an Maxentium, sah beider Seulen und Bildniße beisammen stehen; der Rath erklärte Constantinum für den ersten unter den Erhabenen, welches damals jeder sein wolte, Maximin besonders, weil er am ersten als Gehülf zur Herschaft kommen: dieser wurde durch die Nachricht von Constantini Siege niedergeschlagen, als wäre er selbst besieget worden, und ereiferte sich hernach über den Schlus des Raths dergestalt, daß er öffentlig seine Feindschaft mit Spot- und Schimpfreden zuerkennen gab. Constantin verlachte die abgöttischen Gebräuche zu Rom öffentlig, ertheilte hingegen im November durch ein algemeines Gesez jederman völlige Freiheit im Gottesdienste, sonderlig den Christen, zu denen er sich auf thätige Weise immer deutliger bekante.

Also war nun das mänlige Kind und Mitglied der Gemeine Gottes vorhanden, welches zur Herschaft gelangen solte; wovon Herrschender Sohn der Gemeine.die Offenbarung meldete 12, 1. 5: Es erschien im Himmel ein merkwürdiges Gesicht, ein Weib das mit der Sonne bekleidet war, den Mond unter den Füßen und einen Kranz von zwölf Sternen auf dem Haupte hatte, war schwanger und schrie vor großem Geburtsschmerzen; ein anders Bild erschien, ein großer rother Drache, der sieben Häupter, und zehen Hörner, und auf seinen Häuptern sieben Kronen hatte, des-

an Maxentium, sah beider Seulen und Bildniße beisammen stehen; der Rath erklärte Constantinum für den ersten unter den Erhabenen, welches damals jeder sein wolte, Maximin besonders, weil er am ersten als Gehülf zur Herschaft kommen: dieser wurde durch die Nachricht von Constantini Siege niedergeschlagen, als wäre er selbst besieget worden, und ereiferte sich hernach über den Schlus des Raths dergestalt, daß er öffentlig seine Feindschaft mit Spot- und Schimpfreden zuerkennen gab. Constantin verlachte die abgöttischen Gebräuche zu Rom öffentlig, ertheilte hingegen im November durch ein algemeines Gesez jederman völlige Freiheit im Gottesdienste, sonderlig den Christen, zu denen er sich auf thätige Weise immer deutliger bekante.

Also war nun das mänlige Kind und Mitglied der Gemeine Gottes vorhanden, welches zur Herschaft gelangen solte; wovon Herrschender Sohn der Gemeine.die Offenbarung meldete 12, 1. 5: Es erschien im Himmel ein merkwürdiges Gesicht, ein Weib das mit der Sonne bekleidet war, den Mond unter den Füßen und einen Kranz von zwölf Sternen auf dem Haupte hatte, war schwanger und schrie vor großem Geburtsschmerzen; ein anders Bild erschien, ein großer rother Drache, der sieben Häupter, und zehen Hörner, und auf seinen Häuptern sieben Kronen hatte, des-

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[52/0064] an Maxentium, sah beider Seulen und Bildniße beisammen stehen; der Rath erklärte Constantinum für den ersten unter den Erhabenen, welches damals jeder sein wolte, Maximin besonders, weil er am ersten als Gehülf zur Herschaft kommen: dieser wurde durch die Nachricht von Constantini Siege niedergeschlagen, als wäre er selbst besieget worden, und ereiferte sich hernach über den Schlus des Raths dergestalt, daß er öffentlig seine Feindschaft mit Spot- und Schimpfreden zuerkennen gab. Constantin verlachte die abgöttischen Gebräuche zu Rom öffentlig, ertheilte hingegen im November durch ein algemeines Gesez jederman völlige Freiheit im Gottesdienste, sonderlig den Christen, zu denen er sich auf thätige Weise immer deutliger bekante. Also war nun das mänlige Kind und Mitglied der Gemeine Gottes vorhanden, welches zur Herschaft gelangen solte; wovon die Offenbarung meldete 12, 1. 5: Es erschien im Himmel ein merkwürdiges Gesicht, ein Weib das mit der Sonne bekleidet war, den Mond unter den Füßen und einen Kranz von zwölf Sternen auf dem Haupte hatte, war schwanger und schrie vor großem Geburtsschmerzen; ein anders Bild erschien, ein großer rother Drache, der sieben Häupter, und zehen Hörner, und auf seinen Häuptern sieben Kronen hatte, des- Herrschender Sohn der Gemeine.

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Zitationshilfe: Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 52. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/64>, abgerufen am 06.05.2024.