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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776.

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ihn solchen, ohne viele Weigerung. Der Kreuzzug hatte also nichts geholfen. Man machte Bernharde Vorwürfe, der den glükligsten Erfolg als unausbleiblig verkündigt hatte: er fand aber leicht eine Ausflucht; die Sünden der Menschen, das gottlose Leben der Kreuzfarer, hatten den götligen Beistand gehindert, es wären Strafgerichte Gottes; er hätte gethan, was ihm Gott, oder deßen Stathalter befolen. Unzureichender Behelf! obgleich das Leben der Leute, die vorgaben Gottes Kriege zufüren, höchst ärgerlig war: obgleich in Warheit götlige Strafgerichte dabei walteten; den davor erkläret auch die Offenbarung die Ströme des Bluts, das in den fortgesezten Kreuzzügen verschüttet worden, mit Rüksicht auf die blutgierige Verfolgung der Zeugen der Warheit. Es heist alda 16, 47: Drittes StrafgerichtDer dritte Diener der götligen Strafgerechtigkeit gos eine Schaale des Zorns über die Ströme und Waßerbrunnen, welche zu Blute wurden: ich hörete darauf den Aufseher der Gewäßer sagen: du bist gerecht, Ewiger, der du bist und warest, du Allerheiligster, daß du so gerichtet hast; der Heiligen und Propheten Blut haben sie vergoßen und Blut hast du ihnen zutrinken gegeben, den deßen sind sie werth und vom Altare her hörere ich einen andern sagen; ja! Herre, Gott, Almächtiger, richtig und gerecht sind deine Gerichte. Die

ihn solchen, ohne viele Weigerung. Der Kreuzzug hatte also nichts geholfen. Man machte Bernharde Vorwürfe, der den glükligsten Erfolg als unausbleiblig verkündigt hatte: er fand aber leicht eine Ausflucht; die Sünden der Menschen, das gottlose Leben der Kreuzfarer, hatten den götligen Beistand gehindert, es wären Strafgerichte Gottes; er hätte gethan, was ihm Gott, oder deßen Stathalter befolen. Unzureichender Behelf! obgleich das Leben der Leute, die vorgaben Gottes Kriege zufüren, höchst ärgerlig war: obgleich in Warheit götlige Strafgerichte dabei walteten; den davor erkläret auch die Offenbarung die Ströme des Bluts, das in den fortgesezten Kreuzzügen verschüttet worden, mit Rüksicht auf die blutgierige Verfolgung der Zeugen der Warheit. Es heist alda 16, 47: Drittes StrafgerichtDer dritte Diener der götligen Strafgerechtigkeit gos eine Schaale des Zorns über die Ströme und Waßerbrunnen, welche zu Blute wurden: ich hörete darauf den Aufseher der Gewäßer sagen: du bist gerecht, Ewiger, der du bist und warest, du Allerheiligster, daß du so gerichtet hast; der Heiligen und Propheten Blut haben sie vergoßen und Blut hast du ihnen zutrinken gegeben, den deßen sind sie werth und vom Altare her hörere ich einen andern sagen; ja! Herre, Gott, Almächtiger, richtig und gerecht sind deine Gerichte. Die

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[408/0420] ihn solchen, ohne viele Weigerung. Der Kreuzzug hatte also nichts geholfen. Man machte Bernharde Vorwürfe, der den glükligsten Erfolg als unausbleiblig verkündigt hatte: er fand aber leicht eine Ausflucht; die Sünden der Menschen, das gottlose Leben der Kreuzfarer, hatten den götligen Beistand gehindert, es wären Strafgerichte Gottes; er hätte gethan, was ihm Gott, oder deßen Stathalter befolen. Unzureichender Behelf! obgleich das Leben der Leute, die vorgaben Gottes Kriege zufüren, höchst ärgerlig war: obgleich in Warheit götlige Strafgerichte dabei walteten; den davor erkläret auch die Offenbarung die Ströme des Bluts, das in den fortgesezten Kreuzzügen verschüttet worden, mit Rüksicht auf die blutgierige Verfolgung der Zeugen der Warheit. Es heist alda 16, 47: Der dritte Diener der götligen Strafgerechtigkeit gos eine Schaale des Zorns über die Ströme und Waßerbrunnen, welche zu Blute wurden: ich hörete darauf den Aufseher der Gewäßer sagen: du bist gerecht, Ewiger, der du bist und warest, du Allerheiligster, daß du so gerichtet hast; der Heiligen und Propheten Blut haben sie vergoßen und Blut hast du ihnen zutrinken gegeben, den deßen sind sie werth und vom Altare her hörere ich einen andern sagen; ja! Herre, Gott, Almächtiger, richtig und gerecht sind deine Gerichte. Die Drittes Strafgericht

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Zitationshilfe: Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 408. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/420>, abgerufen am 22.11.2024.