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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776.

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meinschaft würde er sie nicht ausschliessen können; man müste dahin es nicht kommen laßen, daß das Lehramt einem einigen unterworfen würde, dergestalt, daß Niemand Priester sein könte, als der diesem durch Geld, Gunst und Unwißenheit betrogenen gefiele; Christus allein sei das Heil der Menschen, Rom, so bisher als die Mutter aller Gemeinen angesehen worden, verfluche die Redligen und segne die Ruchlosen, habe Gemeinschaft mit solchen, die man verabscheuen müße und verdamme die, so für Gottes Gesez eiferten, misbrauche die Gewalt zu binden und lösen, da es in keines Menschen Gewalt stehe, den Gottlosen gerecht zu erklären und den Gerechten zu verdammen. Der König Hugo wiedersprach dem Schlusse der lezten Versammlungen keinesweges, behielt aber dennoch Arnulphen im Gefängniß. 995Eine andere Versamlung wurde 995 im Kloster Dioniysii bei Paris angestellet wegen der Zehenten und Kirchengüter indem Abbo, Abt von Fleury seinen Bischof Arnolfum von Orleans wegen vermeinter üblen Verwaltung denselben anklagte und solches eine Käzerei nante; als die versamleten Bischöfe nicht geneigt schienen und zuvörderst Untersuchung anstellen wolten, wurde von den Mönchen und gemeinen Volke ihnen mit Steinen also zugesezet, daß sie verwirret auch

meinschaft würde er sie nicht ausschliessen können; man müste dahin es nicht kommen laßen, daß das Lehramt einem einigen unterworfen würde, dergestalt, daß Niemand Priester sein könte, als der diesem durch Geld, Gunst und Unwißenheit betrogenen gefiele; Christus allein sei das Heil der Menschen, Rom, so bisher als die Mutter aller Gemeinen angesehen worden, verfluche die Redligen und segne die Ruchlosen, habe Gemeinschaft mit solchen, die man verabscheuen müße und verdamme die, so für Gottes Gesez eiferten, misbrauche die Gewalt zu binden und lösen, da es in keines Menschen Gewalt stehe, den Gottlosen gerecht zu erklären und den Gerechten zu verdammen. Der König Hugo wiedersprach dem Schlusse der lezten Versammlungen keinesweges, behielt aber dennoch Arnulphen im Gefängniß. 995Eine andere Versamlung wurde 995 im Kloster Dioniysii bei Paris angestellet wegen der Zehenten und Kirchengüter indem Abbo, Abt von Fleury seinen Bischof Arnolfum von Orleans wegen vermeinter üblen Verwaltung denselben anklagte und solches eine Käzerei nante; als die versamleten Bischöfe nicht geneigt schienen und zuvörderst Untersuchung anstellen wolten, wurde von den Mönchen und gemeinen Volke ihnen mit Steinen also zugesezet, daß sie verwirret auch

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[320/0332] meinschaft würde er sie nicht ausschliessen können; man müste dahin es nicht kommen laßen, daß das Lehramt einem einigen unterworfen würde, dergestalt, daß Niemand Priester sein könte, als der diesem durch Geld, Gunst und Unwißenheit betrogenen gefiele; Christus allein sei das Heil der Menschen, Rom, so bisher als die Mutter aller Gemeinen angesehen worden, verfluche die Redligen und segne die Ruchlosen, habe Gemeinschaft mit solchen, die man verabscheuen müße und verdamme die, so für Gottes Gesez eiferten, misbrauche die Gewalt zu binden und lösen, da es in keines Menschen Gewalt stehe, den Gottlosen gerecht zu erklären und den Gerechten zu verdammen. Der König Hugo wiedersprach dem Schlusse der lezten Versammlungen keinesweges, behielt aber dennoch Arnulphen im Gefängniß. Eine andere Versamlung wurde 995 im Kloster Dioniysii bei Paris angestellet wegen der Zehenten und Kirchengüter indem Abbo, Abt von Fleury seinen Bischof Arnolfum von Orleans wegen vermeinter üblen Verwaltung denselben anklagte und solches eine Käzerei nante; als die versamleten Bischöfe nicht geneigt schienen und zuvörderst Untersuchung anstellen wolten, wurde von den Mönchen und gemeinen Volke ihnen mit Steinen also zugesezet, daß sie verwirret auch 995

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Zitationshilfe: Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 320. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/332>, abgerufen am 22.11.2024.