Otten 3 unterwiesen hatte. Johannes 15 maßete sich damals an Heilige zuernennen; der erste, welcher auf diese Weise 993 auf einer Versamlung zu Rom vom Papste für heilig erkläret ward, war der 973 verstorbene Bischof Ulrich von Augsburg, ein gewesener Gegner des Eheverbots. Die päpstlige Macht solte nicht auf einer andern Seite vermindert werden; Johannes 15 wolte nicht leiden, daß man einen Erzbischof ohne sein Vorwißen absezte, er drohete den Gottesdienst in Frankreich zuverbieten, wen Arnulph nicht wieder eingesezet würde: Unwißenheit machte solche Drohung fürchterlig, sowol jezt, als in folgenden Jarhunderten; viele Bischöfe waren dem Papste und Arnolphe zugethan, die andern gaben nach, die vorigen Schlüße wurden 995 auf andern Versamlungen umgestoßen. Gerbert muste nach Teutschland entweichen, da er sah, daß König und Bischöfe den Papst scheueten; schrieb aber zu dieser Zeit nachdrüklig wieder die Anmaßungen des römischen Stuls, behauptete: daß auch der Papst für verworfen und von der Gemeine ausgeschloßen müste gehalten werden, wen er Beleidigungen verübet und auf Erinnern der Gemeine sich nicht gebessert hätte; wen er von der Warheit abwiche, mögte er die, so ihm nicht beipflichteten, immerhin von seiner Gemeinschaft ausschließen, von Gottes Ge-
Otten 3 unterwiesen hatte. Johannes 15 maßete sich damals an Heilige zuernennen; der erste, welcher auf diese Weise 993 auf einer Versamlung zu Rom vom Papste für heilig erkläret ward, war der 973 verstorbene Bischof Ulrich von Augsburg, ein gewesener Gegner des Eheverbots. Die päpstlige Macht solte nicht auf einer andern Seite vermindert werden; Johannes 15 wolte nicht leiden, daß man einen Erzbischof ohne sein Vorwißen absezte, er drohete den Gottesdienst in Frankreich zuverbieten, wen Arnulph nicht wieder eingesezet würde: Unwißenheit machte solche Drohung fürchterlig, sowol jezt, als in folgenden Jarhunderten; viele Bischöfe waren dem Papste und Arnolphe zugethan, die andern gaben nach, die vorigen Schlüße wurden 995 auf andern Versamlungen umgestoßen. Gerbert muste nach Teutschland entweichen, da er sah, daß König und Bischöfe den Papst scheueten; schrieb aber zu dieser Zeit nachdrüklig wieder die Anmaßungen des römischen Stuls, behauptete: daß auch der Papst für verworfen und von der Gemeine ausgeschloßen müste gehalten werden, wen er Beleidigungen verübet und auf Erinnern der Gemeine sich nicht gebessert hätte; wen er von der Warheit abwiche, mögte er die, so ihm nicht beipflichteten, immerhin von seiner Gemeinschaft ausschließen, von Gottes Ge-
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Otten 3 unterwiesen hatte. Johannes 15 maßete sich damals an Heilige zuernennen; der erste, welcher auf diese Weise 993 auf einer Versamlung zu Rom vom Papste für heilig erkläret ward, war der 973 verstorbene Bischof Ulrich von Augsburg, ein gewesener Gegner des Eheverbots. Die päpstlige Macht solte nicht auf einer andern Seite vermindert werden; Johannes 15 wolte nicht leiden, daß man einen Erzbischof ohne sein Vorwißen absezte, er drohete den Gottesdienst in Frankreich zuverbieten, wen Arnulph nicht wieder eingesezet würde: Unwißenheit machte solche Drohung fürchterlig, sowol jezt, als in folgenden Jarhunderten; viele Bischöfe waren dem Papste und Arnolphe zugethan, die andern gaben nach, die vorigen Schlüße wurden 995 auf andern Versamlungen umgestoßen. Gerbert muste nach Teutschland entweichen, da er sah, daß König und Bischöfe den Papst scheueten; schrieb aber zu dieser Zeit nachdrüklig wieder die Anmaßungen des römischen Stuls, behauptete: daß auch der Papst für verworfen und von der Gemeine ausgeschloßen müste gehalten werden, wen er Beleidigungen verübet und auf Erinnern der Gemeine sich nicht gebessert hätte; wen er von der Warheit abwiche, mögte er die, so ihm nicht beipflichteten, immerhin von seiner Gemeinschaft ausschließen, von Gottes Ge-
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Otten 3 unterwiesen hatte. Johannes 15 maßete sich damals an Heilige zuernennen; der erste, welcher auf diese Weise 993 auf einer Versamlung zu Rom vom Papste für heilig erkläret ward, war der 973 verstorbene Bischof Ulrich von Augsburg, ein gewesener Gegner des Eheverbots. Die päpstlige Macht solte nicht auf einer andern Seite vermindert werden; Johannes 15 wolte nicht leiden, daß man einen Erzbischof ohne sein Vorwißen absezte, er drohete den Gottesdienst in Frankreich zuverbieten, wen Arnulph nicht wieder eingesezet würde: Unwißenheit machte solche Drohung fürchterlig, sowol jezt, als in folgenden Jarhunderten; viele Bischöfe waren dem Papste und Arnolphe zugethan, die andern gaben nach, die vorigen Schlüße wurden 995 auf andern Versamlungen umgestoßen. Gerbert muste nach Teutschland entweichen, da er sah, daß König und Bischöfe den Papst scheueten; schrieb aber zu dieser Zeit nachdrüklig wieder die Anmaßungen des römischen Stuls, behauptete: daß auch der Papst für verworfen und von der Gemeine ausgeschloßen müste gehalten werden, wen er Beleidigungen verübet und auf Erinnern der Gemeine sich nicht gebessert hätte; wen er von der Warheit abwiche, mögte er die, so ihm nicht beipflichteten, immerhin von seiner Gemeinschaft ausschließen, von Gottes Ge-
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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 319. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/331>, abgerufen am 25.11.2024.
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