meinen Patriarchen oder Bischof hatte nennen 587laßen und jezt, auf einer 587 daselbst gehaltenen Versamlung, die Bestättgung solches Namens erhielt; ohne doch dabei eine Vermehrung der Gerichtbarkeit oder eine Gewalt über alle Gemeinen zusuchen, auch ohne solche Benennung sich allein zuzueignen, die andern Patriarchen, sonderlig dem Römischen gleichfals beigeleget würde: es war gleichwol zufürchten, daß der Stul zu Constantinopel so der zweite worden, endlig der erste werden mögte; Pelagius wiedersezte sich daher auf alle Weise; des gleichen Gregorius, 590der 590 ihm folgte. Dieser Gregorius war von edlen Geschlechte, hatte auch eine Zeit lang die Stathalterschaft von Rom verwaltet; aber nach der herschenden Meinung, daß die Entfernung von bürgerligen Geschäften, freiwillige Armuth, Ehelosigkeit, Fasten mit Wahl der Speisen, samt übrigen Ybungen und Enthaltungen, so bei dem Stande der Manche eingefüret waren, die richtigste Bahn zur Glükseligkeit waren, wendete er seine Güter theil an die Armen, theil an Erbauung verschiedener Klöster, und begab sich selbst in eines, das er zu Rom errichtet hatte: seine Gottesfurcht und Sorge für die Ewigkeit war aufrichtig, er gab alles auf, um der Seligkeit gewißer zuwerden; allein seine Einsichten waren schwach, mangelhaft und vermischt mit Irthümern, welche damals herschten, zu deren Unterscheidung
meinen Patriarchen oder Bischof hatte nennen 587laßen und jezt, auf einer 587 daselbst gehaltenen Versamlung, die Bestättgung solches Namens erhielt; ohne doch dabei eine Vermehrung der Gerichtbarkeit oder eine Gewalt über alle Gemeinen zusuchen, auch ohne solche Benennung sich allein zuzueignen, die andern Patriarchen, sonderlig dem Römischen gleichfals beigeleget würde: es war gleichwol zufürchten, daß der Stul zu Constantinopel so der zweite worden, endlig der erste werden mögte; Pelagius wiedersezte sich daher auf alle Weise; des gleichen Gregorius, 590der 590 ihm folgte. Dieser Gregorius war von edlen Geschlechte, hatte auch eine Zeit lang die Stathalterschaft von Rom verwaltet; aber nach der herschenden Meinung, daß die Entfernung von bürgerligen Geschäften, freiwillige Armuth, Ehelosigkeit, Fasten mit Wahl der Speisen, samt übrigen Ybungen und Enthaltungen, so bei dem Stande der Manche eingefüret waren, die richtigste Bahn zur Glükseligkeit waren, wendete er seine Güter theil an die Armen, theil an Erbauung verschiedener Klöster, und begab sich selbst in eines, das er zu Rom errichtet hatte: seine Gottesfurcht und Sorge für die Ewigkeit war aufrichtig, er gab alles auf, um der Seligkeit gewißer zuwerden; allein seine Einsichten waren schwach, mangelhaft und vermischt mit Irthümern, welche damals herschten, zu deren Unterscheidung
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meinen Patriarchen oder Bischof hatte nennen <noteplace="left">587</note>laßen und jezt, auf einer 587 daselbst gehaltenen Versamlung, die Bestättgung solches Namens erhielt; ohne doch dabei eine Vermehrung der Gerichtbarkeit oder eine Gewalt über alle Gemeinen zusuchen, auch ohne solche Benennung sich allein zuzueignen, die andern Patriarchen, sonderlig dem Römischen gleichfals beigeleget würde: es war gleichwol zufürchten, daß der Stul zu Constantinopel so der zweite worden, endlig der erste werden mögte; Pelagius wiedersezte sich daher auf alle Weise; des gleichen Gregorius, <noteplace="left">590</note>der 590 ihm folgte. Dieser Gregorius war von edlen Geschlechte, hatte auch eine Zeit lang die Stathalterschaft von Rom verwaltet; aber nach der herschenden Meinung, daß die Entfernung von bürgerligen Geschäften, freiwillige Armuth, Ehelosigkeit, Fasten mit Wahl der Speisen, samt übrigen Ybungen und Enthaltungen, so bei dem Stande der Manche eingefüret waren, die richtigste Bahn zur Glükseligkeit waren, wendete er seine Güter theil an die Armen, theil an Erbauung verschiedener Klöster, und begab sich selbst in eines, das er zu Rom errichtet hatte: seine Gottesfurcht und Sorge für die Ewigkeit war aufrichtig, er gab alles auf, um der Seligkeit gewißer zuwerden; allein seine Einsichten waren schwach, mangelhaft und vermischt mit Irthümern, welche damals herschten, zu deren Unterscheidung
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meinen Patriarchen oder Bischof hatte nennen laßen und jezt, auf einer 587 daselbst gehaltenen Versamlung, die Bestättgung solches Namens erhielt; ohne doch dabei eine Vermehrung der Gerichtbarkeit oder eine Gewalt über alle Gemeinen zusuchen, auch ohne solche Benennung sich allein zuzueignen, die andern Patriarchen, sonderlig dem Römischen gleichfals beigeleget würde: es war gleichwol zufürchten, daß der Stul zu Constantinopel so der zweite worden, endlig der erste werden mögte; Pelagius wiedersezte sich daher auf alle Weise; des gleichen Gregorius, der 590 ihm folgte. Dieser Gregorius war von edlen Geschlechte, hatte auch eine Zeit lang die Stathalterschaft von Rom verwaltet; aber nach der herschenden Meinung, daß die Entfernung von bürgerligen Geschäften, freiwillige Armuth, Ehelosigkeit, Fasten mit Wahl der Speisen, samt übrigen Ybungen und Enthaltungen, so bei dem Stande der Manche eingefüret waren, die richtigste Bahn zur Glükseligkeit waren, wendete er seine Güter theil an die Armen, theil an Erbauung verschiedener Klöster, und begab sich selbst in eines, das er zu Rom errichtet hatte: seine Gottesfurcht und Sorge für die Ewigkeit war aufrichtig, er gab alles auf, um der Seligkeit gewißer zuwerden; allein seine Einsichten waren schwach, mangelhaft und vermischt mit Irthümern, welche damals herschten, zu deren Unterscheidung
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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 172. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/184>, abgerufen am 09.11.2024.
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