456Patricius Ricimer 456 die Flotte der Vandalen bei Corsica geschlagen und hiedurch ein großes Ansehen erlanget hatte, nöthigte er Avitum die höchste Würde niederzulegen und sich zu Placentia zum Bischofe ordnen zulaßen. Unter diesen Unruhen griffen die Gothen in Spanien, die Sachsen in Britannien, die Burgunder, Allemannen und Franken in Gallien um sich. Richomer, als ein Ausländer unterstund sich nicht die kaiserlige Würde anzunemen, hatte aber doch in Italien alle Gewalt in Händen. Da indes zu Constantinopel 457Marcian am Ende des Jenners 457 verstorben und Leo der Thracier zum Kaiser daselbst erwelet und gekrönet worden: ernante dieser Majorianum zum abendländischen Kaiser, welchen Ricimer vorgeschlagen hatte, welcher auch im April zu Ravenna gekrönet ward. Majorian that einige glüklige Feldzüge, daß Ricimer nicht gnug Ansehen zubehalten 461meinte; daher er ihn 461 den 2 August absezte und den 7ten umbringen, Severum aber den 19 November zu Ravenna zum Kaiser ausrufen lies, weil dieser wenigere Fähigkeit besas. An diesem 19 November wurde auch an des Verstorbenen Leonis Stelle Hilarius als römischer Bischof eingesegnet, welcher vormals Gesandter des römischen Stuls zu Ephesus gewesen: selbiger lies es an keiner Sorgfalt mangeln in Behauptung der angemasten wilkürligen Gewalt, drang auf Beobachtung deßen, was
456Patricius Ricimer 456 die Flotte der Vandalen bei Corsica geschlagen und hiedurch ein großes Ansehen erlanget hatte, nöthigte er Avitum die höchste Würde niederzulegen und sich zu Placentia zum Bischofe ordnen zulaßen. Unter diesen Unruhen griffen die Gothen in Spanien, die Sachsen in Britannien, die Burgunder, Allemannen und Franken in Gallien um sich. Richomer, als ein Ausländer unterstund sich nicht die kaiserlige Würde anzunemen, hatte aber doch in Italien alle Gewalt in Händen. Da indes zu Constantinopel 457Marcian am Ende des Jenners 457 verstorben und Leo der Thracier zum Kaiser daselbst erwelet und gekrönet worden: ernante dieser Majorianum zum abendländischen Kaiser, welchen Ricimer vorgeschlagen hatte, welcher auch im April zu Ravenna gekrönet ward. Majorian that einige glüklige Feldzüge, daß Ricimer nicht gnug Ansehen zubehalten 461meinte; daher er ihn 461 den 2 August absezte und den 7ten umbringen, Severum aber den 19 November zu Ravenna zum Kaiser ausrufen lies, weil dieser wenigere Fähigkeit besas. An diesem 19 November wurde auch an des Verstorbenen Leonis Stelle Hilarius als römischer Bischof eingesegnet, welcher vormals Gesandter des römischen Stuls zu Ephesus gewesen: selbiger lies es an keiner Sorgfalt mangeln in Behauptung der angemasten wilkürligen Gewalt, drang auf Beobachtung deßen, was
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Patricius Ricimer 456 die Flotte der Vandalen bei Corsica geschlagen und hiedurch ein großes Ansehen erlanget hatte, nöthigte er Avitum die höchste Würde niederzulegen und sich zu Placentia zum Bischofe ordnen zulaßen. Unter diesen Unruhen griffen die Gothen in Spanien, die Sachsen in Britannien, die Burgunder, Allemannen und Franken in Gallien um sich. Richomer, als ein Ausländer unterstund sich nicht die kaiserlige Würde anzunemen, hatte aber doch in Italien alle Gewalt in Händen. Da indes zu Constantinopel Marcian am Ende des Jenners 457 verstorben und Leo der Thracier zum Kaiser daselbst erwelet und gekrönet worden: ernante dieser Majorianum zum abendländischen Kaiser, welchen Ricimer vorgeschlagen hatte, welcher auch im April zu Ravenna gekrönet ward. Majorian that einige glüklige Feldzüge, daß Ricimer nicht gnug Ansehen zubehalten meinte; daher er ihn 461 den 2 August absezte und den 7ten umbringen, Severum aber den 19 November zu Ravenna zum Kaiser ausrufen lies, weil dieser wenigere Fähigkeit besas. An diesem 19 November wurde auch an des Verstorbenen Leonis Stelle Hilarius als römischer Bischof eingesegnet, welcher vormals Gesandter des römischen Stuls zu Ephesus gewesen: selbiger lies es an keiner Sorgfalt mangeln in Behauptung der angemasten wilkürligen Gewalt, drang auf Beobachtung deßen, was
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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 142. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/154>, abgerufen am 22.11.2024.
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