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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776.

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erstach ihn mit Hülfe seiner Hofbedienten und nebst ihm verschiedene große Männer, die seine Freunde waren, beraubte sich also seiner Stüze; obgleich Aetius an Bomfacio solches Schiksal verschuldet hatte. Nachher wiegelte Maximus 455 einige aus den fremden455 Völkern auf, die unter Aetio gedienet hatten, daß sie Valentinianum auf dem Marsfelde den 17 März erschlugen; worauf er am folgenden Tage das Purpur nam, sich bald hernach mit Eudoxia Valentiniani Witwe, wieder deren Willen vermählete, Avitum aber, der in Gallien war, zum Feldherren ernante. Als Eudoxia Maximi Antheil an Valentians Entleibung erfaren hatte, bat sie den König der Vandalen Genserich um Rache: da deßen Flotte bald erschien, ward Maximus den 12 Junii in einem Aufstande erschlagen; Genserich zog den 15 ohne Wiederstand in die Stadt, versprach dem Papste Leoni, der ihm entgegen gegangen war, Mord und Brand zuverhüten, lies aber vierzehn Tage lang plündern und ging alsdan mit seiner Beute wieder zu Schiffe, nam auch Eudoxiam samt ihren beiden Töchtern mit sich, wovon er die älteste mit seinem Sohne Hunnerich vermählete, die jünaste aber samt der Mutter nach einigen Jahren auf mermalige Forderung nach Constantinopel sandte. Avitius nam hierauf in Gallien die höchste Würde an und kam nach Rom, wurde auch von Marciano erkant: als aber der

erstach ihn mit Hülfe seiner Hofbedienten und nebst ihm verschiedene große Männer, die seine Freunde waren, beraubte sich also seiner Stüze; obgleich Aetius an Bomfacio solches Schiksal verschuldet hatte. Nachher wiegelte Maximus 455 einige aus den fremden455 Völkern auf, die unter Aetio gedienet hatten, daß sie Valentinianum auf dem Marsfelde den 17 März erschlugen; worauf er am folgenden Tage das Purpur nam, sich bald hernach mit Eudoxia Valentiniani Witwe, wieder deren Willen vermählete, Avitum aber, der in Gallien war, zum Feldherren ernante. Als Eudoxia Maximi Antheil an Valentians Entleibung erfaren hatte, bat sie den König der Vandalen Genserich um Rache: da deßen Flotte bald erschien, ward Maximus den 12 Junii in einem Aufstande erschlagen; Genserich zog den 15 ohne Wiederstand in die Stadt, versprach dem Papste Leoni, der ihm entgegen gegangen war, Mord und Brand zuverhüten, lies aber vierzehn Tage lang plündern und ging alsdan mit seiner Beute wieder zu Schiffe, nam auch Eudoxiam samt ihren beiden Töchtern mit sich, wovon er die älteste mit seinem Sohne Hunnerich vermählete, die jünaste aber samt der Mutter nach einigen Jahren auf mermalige Forderung nach Constantinopel sandte. Avitius nam hierauf in Gallien die höchste Würde an und kam nach Rom, wurde auch von Marciano erkant: als aber der

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[141/0153] erstach ihn mit Hülfe seiner Hofbedienten und nebst ihm verschiedene große Männer, die seine Freunde waren, beraubte sich also seiner Stüze; obgleich Aetius an Bomfacio solches Schiksal verschuldet hatte. Nachher wiegelte Maximus 455 einige aus den fremden Völkern auf, die unter Aetio gedienet hatten, daß sie Valentinianum auf dem Marsfelde den 17 März erschlugen; worauf er am folgenden Tage das Purpur nam, sich bald hernach mit Eudoxia Valentiniani Witwe, wieder deren Willen vermählete, Avitum aber, der in Gallien war, zum Feldherren ernante. Als Eudoxia Maximi Antheil an Valentians Entleibung erfaren hatte, bat sie den König der Vandalen Genserich um Rache: da deßen Flotte bald erschien, ward Maximus den 12 Junii in einem Aufstande erschlagen; Genserich zog den 15 ohne Wiederstand in die Stadt, versprach dem Papste Leoni, der ihm entgegen gegangen war, Mord und Brand zuverhüten, lies aber vierzehn Tage lang plündern und ging alsdan mit seiner Beute wieder zu Schiffe, nam auch Eudoxiam samt ihren beiden Töchtern mit sich, wovon er die älteste mit seinem Sohne Hunnerich vermählete, die jünaste aber samt der Mutter nach einigen Jahren auf mermalige Forderung nach Constantinopel sandte. Avitius nam hierauf in Gallien die höchste Würde an und kam nach Rom, wurde auch von Marciano erkant: als aber der 455

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Zitationshilfe: Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 141. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/153>, abgerufen am 22.11.2024.