müssen, weil sie nicht wider ihr Gewissen handeln können, welches auch wahrhaftig zu beseufzen ist. Es wird auch gemeldet, daß die Hofprediger, auf alles ihr Bitten, von keinem der Theologen, so wider sie gewesen, Information oder Solution ihrer Argumente erlangen können, sondern man ihnen solches gänzlich abgeschlagen hätte. Hierauf kam heraus abermaliges Sendschreiben, 4. 1 Bogen, dessen Auctor eine Person mit dem Verfertiger des ersten Sendschreibens ist. Er berichtet, daß er die Intention nicht gehabt, die dimittirten Hofprediger zu kränken, es wären auch die Contenta des Sendschreibens nicht seine Assertiones, sondern Acten-mässige Relata, die er aus Befehl hätte excerpiren müssen, und welche der Landesherr selbst zu drukken angeordnet; weil man an vielen Orten die Dimission übel gedeutet; er habe sonst AEstime und Liebe für die dimittirten Hofprediger, und halte es für etwas gottloses, ihnen Feindschaft und Verdrießlichkeit zuzuziehen: Er habe alles aus den Acten genommen, oder von dem Landesherrn selbst gehöret.
Weil nun überdis Herr C. Neubauer einige injurieuse Schriften wider gedachte Hofprediger ediret, haben dieselben namentlich Jo. Niekamp, jetziger Superintendent zu Hildesheim, und M. Knopf, Pastor zu Minden, ihre Ehrenrettung wider C. N. 1708. 4. 4 Bogen herausgegeben, mit Berufung auf gedachte zwey Sendschreiben, in welchen ein
müssen, weil sie nicht wider ihr Gewissen handeln können, welches auch wahrhaftig zu beseufzen ist. Es wird auch gemeldet, daß die Hofprediger, auf alles ihr Bitten, von keinem der Theologen, so wider sie gewesen, Information oder Solution ihrer Argumente erlangen können, sondern man ihnen solches gänzlich abgeschlagen hätte. Hierauf kam heraus abermaliges Sendschreiben, 4. 1 Bogen, dessen Auctor eine Person mit dem Verfertiger des ersten Sendschreibens ist. Er berichtet, daß er die Intention nicht gehabt, die dimittirten Hofprediger zu kränken, es wären auch die Contenta des Sendschreibens nicht seine Assertiones, sondern Acten-mässige Relata, die er aus Befehl hätte excerpiren müssen, und welche der Landesherr selbst zu drukken angeordnet; weil man an vielen Orten die Dimission übel gedeutet; er habe sonst AEstime und Liebe für die dimittirten Hofprediger, und halte es für etwas gottloses, ihnen Feindschaft und Verdrießlichkeit zuzuziehen: Er habe alles aus den Acten genommen, oder von dem Landesherrn selbst gehöret.
Weil nun überdis Herr C. Neubauer einige injurieuse Schriften wider gedachte Hofprediger ediret, haben dieselben namentlich Jo. Niekamp, jetziger Superintendent zu Hildesheim, und M. Knopf, Pastor zu Minden, ihre Ehrenrettung wider C. N. 1708. 4. 4 Bogen herausgegeben, mit Berufung auf gedachte zwey Sendschreiben, in welchen ein
<TEI><text><body><div><p><pbfacs="#f1089"n="133"/>
müssen, weil sie nicht wider ihr Gewissen handeln können, welches auch wahrhaftig zu beseufzen ist. Es wird auch gemeldet, daß die Hofprediger, auf alles ihr Bitten, von keinem der Theologen, so wider sie gewesen, Information oder Solution ihrer Argumente erlangen können, sondern man ihnen solches gänzlich abgeschlagen hätte. Hierauf kam heraus abermaliges Sendschreiben, 4. 1 Bogen, dessen Auctor eine Person mit dem Verfertiger des ersten Sendschreibens ist. Er berichtet, daß er die Intention nicht gehabt, die dimittirten Hofprediger zu kränken, es wären auch die Contenta des Sendschreibens nicht seine Assertiones, sondern Acten-mässige Relata, die er aus Befehl hätte excerpiren müssen, und welche der Landesherr selbst zu drukken angeordnet; weil man an vielen Orten die Dimission übel gedeutet; er habe sonst AEstime und Liebe für die dimittirten Hofprediger, und halte es für etwas gottloses, ihnen Feindschaft und Verdrießlichkeit zuzuziehen: Er habe alles aus den Acten genommen, oder von dem Landesherrn selbst gehöret.</p><p>Weil nun überdis Herr C. Neubauer einige injurieuse Schriften wider gedachte Hofprediger ediret, haben dieselben namentlich Jo. Niekamp, jetziger Superintendent zu Hildesheim, und M. Knopf, Pastor zu Minden, ihre Ehrenrettung wider C. N. 1708. 4. 4 Bogen herausgegeben, mit Berufung auf gedachte zwey Sendschreiben, in welchen ein
</p></div></body></text></TEI>
[133/1089]
müssen, weil sie nicht wider ihr Gewissen handeln können, welches auch wahrhaftig zu beseufzen ist. Es wird auch gemeldet, daß die Hofprediger, auf alles ihr Bitten, von keinem der Theologen, so wider sie gewesen, Information oder Solution ihrer Argumente erlangen können, sondern man ihnen solches gänzlich abgeschlagen hätte. Hierauf kam heraus abermaliges Sendschreiben, 4. 1 Bogen, dessen Auctor eine Person mit dem Verfertiger des ersten Sendschreibens ist. Er berichtet, daß er die Intention nicht gehabt, die dimittirten Hofprediger zu kränken, es wären auch die Contenta des Sendschreibens nicht seine Assertiones, sondern Acten-mässige Relata, die er aus Befehl hätte excerpiren müssen, und welche der Landesherr selbst zu drukken angeordnet; weil man an vielen Orten die Dimission übel gedeutet; er habe sonst AEstime und Liebe für die dimittirten Hofprediger, und halte es für etwas gottloses, ihnen Feindschaft und Verdrießlichkeit zuzuziehen: Er habe alles aus den Acten genommen, oder von dem Landesherrn selbst gehöret.
Weil nun überdis Herr C. Neubauer einige injurieuse Schriften wider gedachte Hofprediger ediret, haben dieselben namentlich Jo. Niekamp, jetziger Superintendent zu Hildesheim, und M. Knopf, Pastor zu Minden, ihre Ehrenrettung wider C. N. 1708. 4. 4 Bogen herausgegeben, mit Berufung auf gedachte zwey Sendschreiben, in welchen ein
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:
Anmerkungen zur Transkription:
Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
Ligaturen werden aufgelöst.
Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.
Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 133. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/1089>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.