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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776.

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Gratian hatte zwar anfangs 378 die Gewißensfreiheit eingefüret: solche wurde aber bald von ihm selbst und noch mehr vom Theodosio eingeschränket, indem sie beide wolten, daß jederman, gleich ihnen, die Gleichheit des Sohnes Gottes mit dem Vater gläuben solte; daher nun dieser Theil empor kam, welcher vom Valens am meisten verfolget war, andere hingegen gedrükket, ihre Kirchen genommen, ihre Versamlungen untersaget wurden, sonderlig die, welche Valens unterstüzet hatte. Als Theodosius 380380 krank war und sich taufen lies, gab er zu gleicher Zeit den 28 Februar ein Gesez, welches also anhub: Wir wollen, daß alle Völker, welche von unserer Herligkeit beherschet werden, in demselben Gottesdienste leben, welchen der heilige Apostel Petrus an die Römer überlisert hat, wie derselbe aus dem von ihnen bis auf diese Zeit fortgepflanzten Gottesdienste zuersehen ist; welchem auch bekanter maßen der Pabst Damasus und Petrus von Alexandrien, ein Man von apostolischer Heiligkeit, beipflichtet: nachdem dieses weiter auf die Lehre von der Gleichheit des Sohnes gedeutet worden; folgte die Erklärung, daß die Andersgesinneten für thöricht und unsinnig von ihm gehalten würden, mit Befehle ihnen den ehrlosen Namen der Käzer zugeben und ihre Conventicula keine Kirchen zunennen, auch angehengter Drohung, daß sie erstlig durch Gottes Zorn, dan

Gratian hatte zwar anfangs 378 die Gewißensfreiheit eingefüret: solche wurde aber bald von ihm selbst und noch mehr vom Theodosio eingeschränket, indem sie beide wolten, daß jederman, gleich ihnen, die Gleichheit des Sohnes Gottes mit dem Vater gläuben solte; daher nun dieser Theil empor kam, welcher vom Valens am meisten verfolget war, andere hingegen gedrükket, ihre Kirchen genommen, ihre Versamlungen untersaget wurden, sonderlig die, welche Valens unterstüzet hatte. Als Theodosius 380380 krank war und sich taufen lies, gab er zu gleicher Zeit den 28 Februar ein Gesez, welches also anhub: Wir wollen, daß alle Völker, welche von unserer Herligkeit beherschet werden, in demselben Gottesdienste leben, welchen der heilige Apostel Petrus an die Römer überlisert hat, wie derselbe aus dem von ihnen bis auf diese Zeit fortgepflanzten Gottesdienste zuersehen ist; welchem auch bekanter maßen der Pabst Damasus und Petrus von Alexandrien, ein Man von apostolischer Heiligkeit, beipflichtet: nachdem dieses weiter auf die Lehre von der Gleichheit des Sohnes gedeutet worden; folgte die Erklärung, daß die Andersgesinneten für thöricht und unsinnig von ihm gehalten würden, mit Befehle ihnen den ehrlosen Namen der Käzer zugeben und ihre Conventicula keine Kirchen zunennen, auch angehengter Drohung, daß sie erstlig durch Gottes Zorn, dan

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[88/0100] Gratian hatte zwar anfangs 378 die Gewißensfreiheit eingefüret: solche wurde aber bald von ihm selbst und noch mehr vom Theodosio eingeschränket, indem sie beide wolten, daß jederman, gleich ihnen, die Gleichheit des Sohnes Gottes mit dem Vater gläuben solte; daher nun dieser Theil empor kam, welcher vom Valens am meisten verfolget war, andere hingegen gedrükket, ihre Kirchen genommen, ihre Versamlungen untersaget wurden, sonderlig die, welche Valens unterstüzet hatte. Als Theodosius 380 krank war und sich taufen lies, gab er zu gleicher Zeit den 28 Februar ein Gesez, welches also anhub: Wir wollen, daß alle Völker, welche von unserer Herligkeit beherschet werden, in demselben Gottesdienste leben, welchen der heilige Apostel Petrus an die Römer überlisert hat, wie derselbe aus dem von ihnen bis auf diese Zeit fortgepflanzten Gottesdienste zuersehen ist; welchem auch bekanter maßen der Pabst Damasus und Petrus von Alexandrien, ein Man von apostolischer Heiligkeit, beipflichtet: nachdem dieses weiter auf die Lehre von der Gleichheit des Sohnes gedeutet worden; folgte die Erklärung, daß die Andersgesinneten für thöricht und unsinnig von ihm gehalten würden, mit Befehle ihnen den ehrlosen Namen der Käzer zugeben und ihre Conventicula keine Kirchen zunennen, auch angehengter Drohung, daß sie erstlig durch Gottes Zorn, dan 380

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Zitationshilfe: Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 88. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/100>, abgerufen am 09.11.2024.