den beiden Poeten den Preis verdiene. Die meisten Stimmen schienen für den alten Sänger; einige aber, die durch ihre Vor¬ liebe für das Neue einen bessern Verstand anzudeuten glaubten, nahmen sich des Flo¬ restan mit vielem Eifer an, unter diesen war auch Sternbald.
Man weiß nicht recht, was der junge Mensch mit seinem Gesange oder Liede will, sagte einer von den ältesten. Ein gutes Weinlied muß seinen stillen Gang für sich fortgehn, damit man brav Lust bekömmt, mitzusingen, deshalb auch oft blinkt, klingt und singt darin angebracht seyn muß, wie ich es auch noch allenthalben gefunden habe. Allein was sollen mir dergleichen Geschichten?
Freilich, sagte Florestan, kann es nichts sollen; aber, lieben Freunde, was soll Euch denn der Wein selber? Wenn Ihr
den beiden Poeten den Preis verdiene. Die meiſten Stimmen ſchienen für den alten Sänger; einige aber, die durch ihre Vor¬ liebe für das Neue einen beſſern Verſtand anzudeuten glaubten, nahmen ſich des Flo¬ reſtan mit vielem Eifer an, unter dieſen war auch Sternbald.
Man weiß nicht recht, was der junge Menſch mit ſeinem Geſange oder Liede will, ſagte einer von den älteſten. Ein gutes Weinlied muß ſeinen ſtillen Gang für ſich fortgehn, damit man brav Luſt bekömmt, mitzuſingen, deshalb auch oft blinkt, klingt und ſingt darin angebracht ſeyn muß, wie ich es auch noch allenthalben gefunden habe. Allein was ſollen mir dergleichen Geſchichten?
Freilich, ſagte Floreſtan, kann es nichts ſollen; aber, lieben Freunde, was ſoll Euch denn der Wein ſelber? Wenn Ihr
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den beiden Poeten den Preis verdiene. Die
meiſten Stimmen ſchienen für den alten
Sänger; einige aber, die durch ihre Vor¬
liebe für das Neue einen beſſern Verſtand
anzudeuten glaubten, nahmen ſich des Flo¬
reſtan mit vielem Eifer an, unter dieſen
war auch Sternbald.
Man weiß nicht recht, was der junge
Menſch mit ſeinem Geſange oder Liede will,
ſagte einer von den älteſten. Ein gutes
Weinlied muß ſeinen ſtillen Gang für ſich
fortgehn, damit man brav Luſt bekömmt,
mitzuſingen, deshalb auch oft blinkt, klingt
und ſingt darin angebracht ſeyn muß, wie
ich es auch noch allenthalben gefunden
habe. Allein was ſollen mir dergleichen
Geſchichten?
Freilich, ſagte Floreſtan, kann es nichts
ſollen; aber, lieben Freunde, was ſoll
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Tieck, Ludwig: Franz Sternbald's Wanderungen. Bd. 2. Berlin, 1798, S. 69. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_sternbald02_1798/77>, abgerufen am 22.11.2024.
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