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Tieck, Ludwig: Franz Sternbald's Wanderungen. Bd. 2. Berlin, 1798.

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vorderste im Zuge, wobei sich seine auslän¬
dische Tracht, seine vom Hute flatternden
Bänder gut ausnahmen: Sternbald aber,
der noch kein Pferd bestiegen hatte, war
ängstlich und blieb hinten; er wünschte,
man hätte ihn zu Fuß folgen lassen.

Jetzt eröffnete sich der Wald, eine schöne
Ebene mit Gebüschen und krausen Hügeln
in der Ferne lag vor ihnen. Die Pferde
wieherten laut und fröhlich, als sie die Rück¬
kehr zur Heimath merkten; das Schloß der
Gräfin lag mit glänzenden Fenstern und
Zinnen zur Rechten auf einer lieblichen An¬
höhe. Ein Jäger, der mit Rudolf den Zug
angeführt hatte, bot diesem an, einen Wett¬
lauf bis zum Schlosse anzustellen: Rudolf
war willig, beide spornten ihre Rosse und
flogen mit gleicher Eile über die Ebene,
Rudolf jauchzte und triumphirte, als er sei¬
nem Mitkämpfer den Vorsprung abgewann,

vorderſte im Zuge, wobei ſich ſeine auslän¬
diſche Tracht, ſeine vom Hute flatternden
Bänder gut ausnahmen: Sternbald aber,
der noch kein Pferd beſtiegen hatte, war
ängſtlich und blieb hinten; er wünſchte,
man hätte ihn zu Fuß folgen laſſen.

Jetzt eröffnete ſich der Wald, eine ſchöne
Ebene mit Gebüſchen und krauſen Hügeln
in der Ferne lag vor ihnen. Die Pferde
wieherten laut und fröhlich, als ſie die Rück¬
kehr zur Heimath merkten; das Schloß der
Gräfin lag mit glänzenden Fenſtern und
Zinnen zur Rechten auf einer lieblichen An¬
höhe. Ein Jäger, der mit Rudolf den Zug
angeführt hatte, bot dieſem an, einen Wett¬
lauf bis zum Schloſſe anzuſtellen: Rudolf
war willig, beide ſpornten ihre Roſſe und
flogen mit gleicher Eile über die Ebene,
Rudolf jauchzte und triumphirte, als er ſei¬
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[61/0069] vorderſte im Zuge, wobei ſich ſeine auslän¬ diſche Tracht, ſeine vom Hute flatternden Bänder gut ausnahmen: Sternbald aber, der noch kein Pferd beſtiegen hatte, war ängſtlich und blieb hinten; er wünſchte, man hätte ihn zu Fuß folgen laſſen. Jetzt eröffnete ſich der Wald, eine ſchöne Ebene mit Gebüſchen und krauſen Hügeln in der Ferne lag vor ihnen. Die Pferde wieherten laut und fröhlich, als ſie die Rück¬ kehr zur Heimath merkten; das Schloß der Gräfin lag mit glänzenden Fenſtern und Zinnen zur Rechten auf einer lieblichen An¬ höhe. Ein Jäger, der mit Rudolf den Zug angeführt hatte, bot dieſem an, einen Wett¬ lauf bis zum Schloſſe anzuſtellen: Rudolf war willig, beide ſpornten ihre Roſſe und flogen mit gleicher Eile über die Ebene, Rudolf jauchzte und triumphirte, als er ſei¬ nem Mitkämpfer den Vorſprung abgewann,

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Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: Franz Sternbald's Wanderungen. Bd. 2. Berlin, 1798, S. 61. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_sternbald02_1798/69>, abgerufen am 27.11.2024.