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Tieck, Ludwig: Franz Sternbald's Wanderungen. Bd. 2. Berlin, 1798.

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Flötentönen heranzuschreiten, das klopfende
Herz will ihr entgegenfliegen, die Gegen¬
wart ist wie durch einen mächtigen Bann¬
spruch festgezaubert, und die glänzenden
Minuten wagen es nicht, zu entfliehen.
Ein Zirkel von Wohllaut hält uns mit ma¬
gischen Kräften eingeschlossen, und eine neue
verklärtere Existenz schimmert wie räthsel¬
haftes Mondlicht in unser wirkliches Leben
hinein.

O Du Dichter! rief Franz aus, wenn
Du nicht so leichtsinnig wärst, solltest Du
ein großes Wundergedicht erschaffen, voll
von gaukelnden Glanz und irrenden Klän¬
gen, voll Irrlichter und Mondschimmer;
ich höre Dir mit Freuden zu, und mein
Herz ist schon wunderbar von diesen Wor¬
ten ergriffen.

Nun hörten sie eine rührende Waldmu¬
sik von durch einander spielenden Hörnern

Flötentönen heranzuſchreiten, das klopfende
Herz will ihr entgegenfliegen, die Gegen¬
wart iſt wie durch einen mächtigen Bann¬
ſpruch feſtgezaubert, und die glänzenden
Minuten wagen es nicht, zu entfliehen.
Ein Zirkel von Wohllaut hält uns mit ma¬
giſchen Kräften eingeſchloſſen, und eine neue
verklärtere Exiſtenz ſchimmert wie räthſel¬
haftes Mondlicht in unſer wirkliches Leben
hinein.

O Du Dichter! rief Franz aus, wenn
Du nicht ſo leichtſinnig wärſt, ſollteſt Du
ein großes Wundergedicht erſchaffen, voll
von gaukelnden Glanz und irrenden Klän¬
gen, voll Irrlichter und Mondſchimmer;
ich höre Dir mit Freuden zu, und mein
Herz iſt ſchon wunderbar von dieſen Wor¬
ten ergriffen.

Nun hörten ſie eine rührende Waldmu¬
ſik von durch einander ſpielenden Hörnern

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[55/0063] Flötentönen heranzuſchreiten, das klopfende Herz will ihr entgegenfliegen, die Gegen¬ wart iſt wie durch einen mächtigen Bann¬ ſpruch feſtgezaubert, und die glänzenden Minuten wagen es nicht, zu entfliehen. Ein Zirkel von Wohllaut hält uns mit ma¬ giſchen Kräften eingeſchloſſen, und eine neue verklärtere Exiſtenz ſchimmert wie räthſel¬ haftes Mondlicht in unſer wirkliches Leben hinein. O Du Dichter! rief Franz aus, wenn Du nicht ſo leichtſinnig wärſt, ſollteſt Du ein großes Wundergedicht erſchaffen, voll von gaukelnden Glanz und irrenden Klän¬ gen, voll Irrlichter und Mondſchimmer; ich höre Dir mit Freuden zu, und mein Herz iſt ſchon wunderbar von dieſen Wor¬ ten ergriffen. Nun hörten ſie eine rührende Waldmu¬ ſik von durch einander ſpielenden Hörnern

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Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: Franz Sternbald's Wanderungen. Bd. 2. Berlin, 1798, S. 55. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_sternbald02_1798/63>, abgerufen am 22.11.2024.