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Tieck, Ludwig: Franz Sternbalds Wanderungen. Bd. 1. Berlin, 1798.

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Kunstliebe geführt hatte. Er gieng mit
schnellen Schritten weiter und alle Bäume
schienen ihm nachzurufen, aus jedem Bu¬
sche traten Erscheinungen hervor und woll¬
ten ihn zurückhalten, er taumelte aus einer
Erinnerung in die andere, und verlohr sich
in ein Labyrinth von seltsamen Empfin¬
dungen.

Er kam auf einen freien Platz im Wal¬
de, und plötzlich stand er still. Er wuste
selbst nicht, warum er inne hielt und ver¬
weilte um darüber nachzudenken. Ihm war,
als habe er sich hier auf etwas zu besinnen,
das ihm so lieb, so unaussprechlich theuer
gewesen sey; jede Blume im Grase nickte so
freundlich als wenn sie ihm auf seine Er¬
innerungen helfen wollte. Es ist hier, ge¬
wißlich hier! sagte er zu sich selber, und
suchte ämsig nach dem glänzenden Bilde,
das wie von schwarzen Wolken in seiner

Kunſtliebe geführt hatte. Er gieng mit
ſchnellen Schritten weiter und alle Bäume
ſchienen ihm nachzurufen, aus jedem Bu¬
ſche traten Erſcheinungen hervor und woll¬
ten ihn zurückhalten, er taumelte aus einer
Erinnerung in die andere, und verlohr ſich
in ein Labyrinth von ſeltſamen Empfin¬
dungen.

Er kam auf einen freien Platz im Wal¬
de, und plötzlich ſtand er ſtill. Er wuſte
ſelbſt nicht, warum er inne hielt und ver¬
weilte um darüber nachzudenken. Ihm war,
als habe er ſich hier auf etwas zu beſinnen,
das ihm ſo lieb, ſo unausſprechlich theuer
geweſen ſey; jede Blume im Graſe nickte ſo
freundlich als wenn ſie ihm auf ſeine Er¬
innerungen helfen wollte. Es iſt hier, ge¬
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[73/0084] Kunſtliebe geführt hatte. Er gieng mit ſchnellen Schritten weiter und alle Bäume ſchienen ihm nachzurufen, aus jedem Bu¬ ſche traten Erſcheinungen hervor und woll¬ ten ihn zurückhalten, er taumelte aus einer Erinnerung in die andere, und verlohr ſich in ein Labyrinth von ſeltſamen Empfin¬ dungen. Er kam auf einen freien Platz im Wal¬ de, und plötzlich ſtand er ſtill. Er wuſte ſelbſt nicht, warum er inne hielt und ver¬ weilte um darüber nachzudenken. Ihm war, als habe er ſich hier auf etwas zu beſinnen, das ihm ſo lieb, ſo unausſprechlich theuer geweſen ſey; jede Blume im Graſe nickte ſo freundlich als wenn ſie ihm auf ſeine Er¬ innerungen helfen wollte. Es iſt hier, ge¬ wißlich hier! ſagte er zu ſich ſelber, und ſuchte ämſig nach dem glänzenden Bilde, das wie von ſchwarzen Wolken in ſeiner

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Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: Franz Sternbalds Wanderungen. Bd. 1. Berlin, 1798, S. 73. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_sternbald01_1798/84>, abgerufen am 25.11.2024.