Gerbert. Ist's ein Geschäft, so kommt ein andermal, Ich bin anjezt für Seine Majestät In Eil' und Sorg'; die Hochzeit in Burgund, Vermählung seiner königlichen Schwester Giebt alle Hände mir vollauf zu thun, Ein Brautschmuck ist gekauft von köstlichen Juwelen, der wird über's Meer gesandt, Bis das geschehn, hab' ich für sonst nichts Zeit. -- Da ist der Ritter! Ritter Oldfield kömmt.
Gerbert. Ihr sollt gleich zum König.
Oldfield. Ich weiß es schon und will jezt zu ihm eilen.
Gerbert. Der König will den Schmuck Euch überliefern, Dann könnt Ihr hoffentlich in kurzem reisen.
Oldfield. He! Peter! sage meiner Frau daheim, Daß sie mich heut zum Essen nicht erwartet, Wenn ich nicht da bin zur gesezten Stunde. (sie gehn.)
Andrea. Das sieht gar mißlich aus mit meinen Wün- schen, Da ist auch keiner, der mich hören möchte, Der ein' hat dies, der andre das zu thun.
Fortunat.
Andrea. Mein edler Herr und Ritter, hoͤrt mich an.
Gerbert. Iſt's ein Geſchaͤft, ſo kommt ein andermal, Ich bin anjezt fuͤr Seine Majeſtaͤt In Eil' und Sorg'; die Hochzeit in Burgund, Vermaͤhlung ſeiner koͤniglichen Schweſter Giebt alle Haͤnde mir vollauf zu thun, Ein Brautſchmuck iſt gekauft von koͤſtlichen Juwelen, der wird uͤber's Meer geſandt, Bis das geſchehn, hab' ich fuͤr ſonſt nichts Zeit. — Da iſt der Ritter! Ritter Oldfield koͤmmt.
Gerbert. Ihr ſollt gleich zum Koͤnig.
Oldfield. Ich weiß es ſchon und will jezt zu ihm eilen.
Gerbert. Der Koͤnig will den Schmuck Euch uͤberliefern, Dann koͤnnt Ihr hoffentlich in kurzem reiſen.
Oldfield. He! Peter! ſage meiner Frau daheim, Daß ſie mich heut zum Eſſen nicht erwartet, Wenn ich nicht da bin zur geſezten Stunde. (ſie gehn.)
Andrea. Das ſieht gar mißlich aus mit meinen Wuͤn- ſchen, Da iſt auch keiner, der mich hoͤren moͤchte, Der ein' hat dies, der andre das zu thun.
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Fortunat.
Andrea.
Mein edler Herr und Ritter, hoͤrt mich an.
Gerbert.
Iſt's ein Geſchaͤft, ſo kommt ein andermal,
Ich bin anjezt fuͤr Seine Majeſtaͤt
In Eil' und Sorg'; die Hochzeit in Burgund,
Vermaͤhlung ſeiner koͤniglichen Schweſter
Giebt alle Haͤnde mir vollauf zu thun,
Ein Brautſchmuck iſt gekauft von koͤſtlichen
Juwelen, der wird uͤber's Meer geſandt,
Bis das geſchehn, hab' ich fuͤr ſonſt nichts Zeit. —
Da iſt der Ritter!
Ritter Oldfield koͤmmt.
Gerbert.
Ihr ſollt gleich zum Koͤnig.
Oldfield.
Ich weiß es ſchon und will jezt zu ihm eilen.
Gerbert.
Der Koͤnig will den Schmuck Euch uͤberliefern,
Dann koͤnnt Ihr hoffentlich in kurzem reiſen.
Oldfield.
He! Peter! ſage meiner Frau daheim,
Daß ſie mich heut zum Eſſen nicht erwartet,
Wenn ich nicht da bin zur geſezten Stunde.
(ſie gehn.)
Andrea.
Das ſieht gar mißlich aus mit meinen Wuͤn-
ſchen,
Da iſt auch keiner, der mich hoͤren moͤchte,
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Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 3. Berlin, 1816, S. 59. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_phantasus03_1816/69>, abgerufen am 16.02.2025.
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