Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 2. Berlin, 1812.

Bild:
<< vorherige Seite
Zweite Abtheilung.
Fünfter Akt.


Erste Scene.
(Saal auf Friedheim.)


Simon kommt mit einer Fackel.
Simon. Er muß aufstehn, er mag wollen oder
nicht, denn ich weiß es nun gewiß. Er kann mir
nun nichts mehr einwenden (er pocht an eine Thür.)
Anton! Anton! ermuntre dich!
Anton. (inwendig.) Wer ist da?
Simon. Ich, Simon, dein Bruder, steh
schnell auf, ich habe etwas Nothwendiges mit Dir
zu sprechen.
Anton. Stört Dein Wahnsinn jetzt sogar
die Ruhe der Mitternacht?
Simon. Sprich nicht so, Bruder, es wird
Dich gereuen. -- Ich glaube, er ist wieder einge-
schlafen. -- Auf! auf! ermuntre Dich!
Anton. Wirst du des Rasens nicht müde
werden?
Simon. Schimpfe, so viel du willst, nur
steh auf. -- Steh auf! ich lasse Dir doch nicht
eher Ruhe, Bruder.
Anton. (kommt im Schlafkleide heraus.) Sage
mir
nur, was Du willst.

Zweite Abtheilung.
Fuͤnfter Akt.


Erſte Scene.
(Saal auf Friedheim.)


Simon kommt mit einer Fackel.
Simon. Er muß aufſtehn, er mag wollen oder
nicht, denn ich weiß es nun gewiß. Er kann mir
nun nichts mehr einwenden (er pocht an eine Thuͤr.)
Anton! Anton! ermuntre dich!
Anton. (inwendig.) Wer iſt da?
Simon. Ich, Simon, dein Bruder, ſteh
ſchnell auf, ich habe etwas Nothwendiges mit Dir
zu ſprechen.
Anton. Stoͤrt Dein Wahnſinn jetzt ſogar
die Ruhe der Mitternacht?
Simon. Sprich nicht ſo, Bruder, es wird
Dich gereuen. — Ich glaube, er iſt wieder einge-
ſchlafen. — Auf! auf! ermuntre Dich!
Anton. Wirſt du des Raſens nicht muͤde
werden?
Simon. Schimpfe, ſo viel du willſt, nur
ſteh auf. — Steh auf! ich laſſe Dir doch nicht
eher Ruhe, Bruder.
Anton. (kommt im Schlafkleide heraus.) Sage
mir
nur, was Du willſt.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0115" n="106"/>
          <fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Zweite Abtheilung</hi>.</fw><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Fu&#x0364;nfter Akt</hi>.</hi> </hi> </head><lb/>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Er&#x017F;te Scene</hi>.</hi> </head><lb/>
              <stage> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#g">(Saal auf Friedheim.)</hi> </hi> </stage><lb/>
              <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
              <stage> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Simon</hi> kommt mit einer Fackel.</hi> </stage><lb/>
              <sp who="#SIM">
                <speaker><hi rendition="#g">Simon</hi>.</speaker>
                <p>Er muß auf&#x017F;tehn, er mag wollen oder<lb/>
nicht, denn ich weiß es nun gewiß. Er kann mir<lb/>
nun nichts mehr einwenden <stage>(er pocht an eine Thu&#x0364;r.)</stage><lb/>
Anton! Anton! ermuntre dich!</p>
              </sp><lb/>
              <sp who="#ANT">
                <speaker><hi rendition="#g">Anton</hi>. </speaker>
                <stage>(inwendig.)</stage>
                <p>Wer i&#x017F;t da?</p>
              </sp><lb/>
              <sp who="#SIM">
                <speaker><hi rendition="#g">Simon</hi>.</speaker>
                <p>Ich, Simon, dein Bruder, &#x017F;teh<lb/>
&#x017F;chnell auf, ich habe etwas Nothwendiges mit Dir<lb/>
zu &#x017F;prechen.</p>
              </sp><lb/>
              <sp who="#ANT">
                <speaker><hi rendition="#g">Anton</hi>.</speaker>
                <p>Sto&#x0364;rt Dein Wahn&#x017F;inn jetzt &#x017F;ogar<lb/>
die Ruhe der Mitternacht?</p>
              </sp><lb/>
              <sp who="#SIM">
                <speaker><hi rendition="#g">Simon</hi>.</speaker>
                <p>Sprich nicht &#x017F;o, Bruder, es wird<lb/>
Dich gereuen. &#x2014; Ich glaube, er i&#x017F;t wieder einge-<lb/>
&#x017F;chlafen. &#x2014; Auf! auf! ermuntre Dich!</p>
              </sp><lb/>
              <sp who="#ANT">
                <speaker><hi rendition="#g">Anton</hi>.</speaker>
                <p>Wir&#x017F;t du des Ra&#x017F;ens nicht mu&#x0364;de<lb/>
werden?</p>
              </sp><lb/>
              <sp who="#SIM">
                <speaker><hi rendition="#g">Simon</hi>.</speaker>
                <p>Schimpfe, &#x017F;o viel du will&#x017F;t, nur<lb/>
&#x017F;teh auf. &#x2014; Steh auf! ich la&#x017F;&#x017F;e Dir doch nicht<lb/>
eher Ruhe, Bruder.</p>
              </sp><lb/>
              <sp who="#ANT">
                <speaker><hi rendition="#g">Anton</hi>.</speaker>
                <stage>(kommt im Schlafkleide heraus.)</stage>
                <p>Sage<lb/>
mir<lb/>
nur, was Du will&#x017F;t.</p>
              </sp><lb/>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[106/0115] Zweite Abtheilung. Fuͤnfter Akt. Erſte Scene. (Saal auf Friedheim.) Simon kommt mit einer Fackel. Simon. Er muß aufſtehn, er mag wollen oder nicht, denn ich weiß es nun gewiß. Er kann mir nun nichts mehr einwenden (er pocht an eine Thuͤr.) Anton! Anton! ermuntre dich! Anton. (inwendig.) Wer iſt da? Simon. Ich, Simon, dein Bruder, ſteh ſchnell auf, ich habe etwas Nothwendiges mit Dir zu ſprechen. Anton. Stoͤrt Dein Wahnſinn jetzt ſogar die Ruhe der Mitternacht? Simon. Sprich nicht ſo, Bruder, es wird Dich gereuen. — Ich glaube, er iſt wieder einge- ſchlafen. — Auf! auf! ermuntre Dich! Anton. Wirſt du des Raſens nicht muͤde werden? Simon. Schimpfe, ſo viel du willſt, nur ſteh auf. — Steh auf! ich laſſe Dir doch nicht eher Ruhe, Bruder. Anton. (kommt im Schlafkleide heraus.) Sage mir nur, was Du willſt.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_phantasus02_1812
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_phantasus02_1812/115
Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 2. Berlin, 1812, S. 106. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_phantasus02_1812/115>, abgerufen am 24.11.2024.