Wir schweben auf Blumen, Wir tanzen auf Wolken Vorüber dem Mond.
Es leuchten uns freundlich Zum nächtlichen Tanze Die Stern' und der Mond.
Dann sammeln wir Blumen, Dann suchen wir Kräuter, Von uns nur gekannt,
Und kehren zum Schutze Der glücklichsten Menschen Vom Wandern zurück.
Der Dichter.
Schützende Genien, wenn ihr zu ihr flieget Und die Schönste mit neuer Schönheit schmücket, O so hört noch, höret die fromme Bitte: Nehmet die Seufzer, nehmt die schönsten Thränen, Tragt das treueste Herz als Gabe zu ihr, Dann ach! wird sie meiner gewiß gedenken! --
Die Verse sind schlecht und die ganze Idee ist gesucht, aber ich schrieb es damals mit der wärmsten Empfindung nieder; meine Spannung
Lovell, 3r Bd. T
Beyde.
Wir ſchweben auf Blumen, Wir tanzen auf Wolken Vorüber dem Mond.
Es leuchten uns freundlich Zum nächtlichen Tanze Die Stern' und der Mond.
Dann ſammeln wir Blumen, Dann ſuchen wir Kräuter, Von uns nur gekannt,
Und kehren zum Schutze Der glücklichſten Menſchen Vom Wandern zurück.
Der Dichter.
Schützende Genien, wenn ihr zu ihr flieget Und die Schönſte mit neuer Schönheit ſchmücket, O ſo hört noch, höret die fromme Bitte: Nehmet die Seufzer, nehmt die ſchönſten Thränen, Tragt das treueſte Herz als Gabe zu ihr, Dann ach! wird ſie meiner gewiß gedenken! —
Die Verſe ſind ſchlecht und die ganze Idee iſt geſucht, aber ich ſchrieb es damals mit der waͤrmſten Empfindung nieder; meine Spannung
Lovell, 3r Bd. T
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Beyde.
Wir ſchweben auf Blumen,
Wir tanzen auf Wolken
Vorüber dem Mond.
Es leuchten uns freundlich
Zum nächtlichen Tanze
Die Stern' und der Mond.
Dann ſammeln wir Blumen,
Dann ſuchen wir Kräuter,
Von uns nur gekannt,
Und kehren zum Schutze
Der glücklichſten Menſchen
Vom Wandern zurück.
Der Dichter.
Schützende Genien, wenn ihr zu ihr flieget
Und die Schönſte mit neuer Schönheit ſchmücket,
O ſo hört noch, höret die fromme Bitte:
Nehmet die Seufzer, nehmt die ſchönſten Thränen,
Tragt das treueſte Herz als Gabe zu ihr,
Dann ach! wird ſie meiner gewiß gedenken! —
Die Verſe ſind ſchlecht und die ganze Idee
iſt geſucht, aber ich ſchrieb es damals mit der
waͤrmſten Empfindung nieder; meine Spannung
Lovell, 3r Bd. T
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Tieck, Ludwig: William Lovell. Bd. 3. Berlin u. a., 1796, S. 289. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_lovell03_1796/296>, abgerufen am 16.02.2025.
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