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Tieck, Ludwig: William Lovell. Bd. 2. Berlin u. a., 1796.

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schwarzes Ungeheuer aus dem Himmel herunter-
schießen, um mich zu verschlingen, oder als
wenn der Himmel selber brechen wollte. Ich
vergaß alles Vorhergehende beynahe und fürch-
tete mich doch noch immer fort; meine ganze
unsterbliche Seele krümmte sich in mir zusam-
men und ich rief den allmächtigen Gott um
Hülfe an.

Da wacht' ich mitten in der dunkeln Nacht
müde und ermattet auf, und es war mir noch
immer, als stünde ich noch in der schwarzen
Wüste. --

Siehst Du, Bruder, der verstorbene Herr
hat mich gerufen, ich muß kommen und nun
will ich nur noch von Dir Abschied nehmen.
Es ist ja so nur noch so wenige Zeit übrig,
in der wir uns lieben und gut seyn können,
wir wollen also das wenige noch mitnehmen.

Gott seegne meinen Herrn William, ich
wünschte, ich könnte auch von dem noch Ab-
schied nehmen, und daß er mir noch zur völli-
gen Versöhnung die Hand drückte, daß ich doch
ganz als ein guter Freund von ihm zu seinem

Lovell. 2r Bd. E e

ſchwarzes Ungeheuer aus dem Himmel herunter-
ſchießen, um mich zu verſchlingen, oder als
wenn der Himmel ſelber brechen wollte. Ich
vergaß alles Vorhergehende beynahe und fuͤrch-
tete mich doch noch immer fort; meine ganze
unſterbliche Seele kruͤmmte ſich in mir zuſam-
men und ich rief den allmaͤchtigen Gott um
Huͤlfe an.

Da wacht’ ich mitten in der dunkeln Nacht
muͤde und ermattet auf, und es war mir noch
immer, als ſtuͤnde ich noch in der ſchwarzen
Wuͤſte. —

Siehſt Du, Bruder, der verſtorbene Herr
hat mich gerufen, ich muß kommen und nun
will ich nur noch von Dir Abſchied nehmen.
Es iſt ja ſo nur noch ſo wenige Zeit uͤbrig,
in der wir uns lieben und gut ſeyn koͤnnen,
wir wollen alſo das wenige noch mitnehmen.

Gott ſeegne meinen Herrn William, ich
wuͤnſchte, ich koͤnnte auch von dem noch Ab-
ſchied nehmen, und daß er mir noch zur voͤlli-
gen Verſoͤhnung die Hand druͤckte, daß ich doch
ganz als ein guter Freund von ihm zu ſeinem

Lovell. 2r Bd. E e
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[433/0439] ſchwarzes Ungeheuer aus dem Himmel herunter- ſchießen, um mich zu verſchlingen, oder als wenn der Himmel ſelber brechen wollte. Ich vergaß alles Vorhergehende beynahe und fuͤrch- tete mich doch noch immer fort; meine ganze unſterbliche Seele kruͤmmte ſich in mir zuſam- men und ich rief den allmaͤchtigen Gott um Huͤlfe an. Da wacht’ ich mitten in der dunkeln Nacht muͤde und ermattet auf, und es war mir noch immer, als ſtuͤnde ich noch in der ſchwarzen Wuͤſte. — Siehſt Du, Bruder, der verſtorbene Herr hat mich gerufen, ich muß kommen und nun will ich nur noch von Dir Abſchied nehmen. Es iſt ja ſo nur noch ſo wenige Zeit uͤbrig, in der wir uns lieben und gut ſeyn koͤnnen, wir wollen alſo das wenige noch mitnehmen. Gott ſeegne meinen Herrn William, ich wuͤnſchte, ich koͤnnte auch von dem noch Ab- ſchied nehmen, und daß er mir noch zur voͤlli- gen Verſoͤhnung die Hand druͤckte, daß ich doch ganz als ein guter Freund von ihm zu ſeinem Lovell. 2r Bd. E e

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Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: William Lovell. Bd. 2. Berlin u. a., 1796, S. 433. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_lovell02_1796/439>, abgerufen am 24.11.2024.